Spielberichte

30. UND LETZTER SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

FCÖ - VfB Bretten 3:0 (2:0)

FCÖ: Just, Bender, Ngalene Ngami, P. Göbel, Kamuf, Hauer (81. Fulganu), Kerti (86. M. Göbel), Lahr, Santangelo, Uka (86. Sturm), Ament. Ersatz: Deponte, Fellhauer, Kohler.

Torschützen:
1:0 (13.) Uka
2:0 (24.) Kerti
3:0 (89.) Ament

Gelb-Rote Karte:
- / Vavlas (81.)

MEISTERSCHAFT! WIEDERAUFSTIEG! DOUBLE!

Vor stattlicher Kulisse, bei besten Wetterverhältnissen und damit optimalen Rahmenbedingungen krönte unsere Mannschaft mit einer starken sowie spielfreudigen Leistung und einem damit hochverdienten Sieg über die am Ende fünftbeste Auswärtsmannschaft VfB Bretten eine Saison, die zwar schleppend angefangen hatte, an deren Ende jedoch mit dem Kreispokaltitel Anfang April und nun Meisterschaft und damit sofortigem Wiederaufstieg in die Landesliga hochverdient das Double gefeiert werden konnte.

Ein besonderes Highlight erlebten die Zuschauer und im Besonderen die betreffenden Hauptpersonen (in dieser Reihenfolge) Musa Ottas, Toni Uka, Andi Ament und René Lahr bereits vor Spielbeginn, als diese verdienten Protagonisten vor den aufgestellten Mannschaften, dem Schiedsrichtergespann und vor allem ihren treuen Fans gebührlich verabschiedet wurden. Gesonderter Bericht über die Verabschiedungen siehe unter "1. Mannschaft"/"Spielberichte"/"Saison 2014/15".

Nach erfolgter Verabschiedung schalteten die beiden Mannschaften aus Östringen und Bretten in den Wettkampfmodus um. Ein mehr als notweniges Unterfangen, stand die heutige Partie doch unter dem Einfluss des Aufstiegsfernduells zwischen dem FCÖ und dem FC Germania Forst, der zeitgleich gegen den FC Heidelsheim II antrat.

Dabei kam es gegenüber den letzten drei Begegnungen zu einer Umbesetzung in der Östringer Anfangself: Erstmals seit dem Spiel am 3. Mai in Neudorf stand wieder Andre Just zwischen den Pfosten und ersetzte damit Kevin Hertl (Urlaub). Ansonsten vertrauten Spielertrainer René Lahr und Co. Musa Ottas der gleichen Startformation wie zuletzt und bis auf den langzeitverletzten Joshua Ringer und eben Hertl standen alle Mann zur Verfügung. Auf Initiative von Co-Trainer Musa Ottas stand auch der Noch-A-Jugendliche Manuel Deponte zum dritten Mal im Aufgebot der "Ersten".

Die Konstellation war allen bekannt: Unser FCÖ besaß zwei Zähler Vorsprung auf die Forster Germanen bei deren leicht besserem Torverhältnis. Mit einem eigenen Sieg wäre unserem Team die Kreisligameisterschaft und damit der Direktaufstieg sicher. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage müsste man auf einen ebenso Ausrutscher des FCF hoffen, dem dann kein Sieg gelingen durfte. Hierauf wollte man sich im Östringer Lager selbstverständlich nicht verlassen und vom Anpfiff weg waren Motivation und Wille unserer Mannen, es unbedingt aus eigener Kraft schaffen zu wollen, förmlich bis auf die Zuschauerränge und den Balkon spürbar.

In Minute 5 die erste gute Offensivaktion über rechts durch Alfredo Santangelo, an seine Hereingabe kam Torjäger Andi Ament jedoch nur ganz knapp nicht heran. Der Gast aus Bretten versuchte munter mitzuspielen und kam seinerseits in der 10. Minute erstmals nicht gänzlich ungefährlich vors FCÖ-Tor. Trotz aller Motivation und durchaus gutem Einfinden ins Spiel war die Angespanntheit unserer Mannschaft und auch ihrer Anhänger durchaus erkennbar. Vielleicht war es aber auch vielmehr die hohe Konzentration, die alle FCÖ-Akteure walten ließen. In der 13. Minute löste diese sich in erste Erleichterung und großen Jubel auf. Was war passiert? Marvin Hauer hatte den Ball im Mittelfeld vorangetrieben und konnte trotz einem gegen ihn Foulspiel diesen noch zu Ament weiterleiten. Andi sah den clever in den Strafraum einlaufenden Uka und bediente ihn mit einem perfekten Schnittstellenpass. Kaltschnäuzig ließ sich Toni diese Möglichkeit nicht nehmen. Keeper Bertheau, der zusammen mit dem neben der Bank Platz genommenen Kris Georgiev die VfB-Truppe coacht, war dabei chancenlos. Uka feierte seinen achten Saisontreffer (davon sieben in der Kreisliga) mit einem stilechten Salto und wurde von seinen Mitspielern geherzt. Die FCÖ-Bank sprang auf und auch dort liebkoste man sich. Zudem erklang lautstark die sich wieder im Einsatz befindende „Neiberger“ Feuerwehrsirene. Nach 20 Minuten die nächste gute Möglichkeit für unsere Waldbuckelelf. Wegbereiter war erneut der extrem starke Ament, der dieses Mal per Kopf Santangelo einsetzte. Bertheau zögerte zunächst etwas, kam dann aber doch noch kurz vor „Alf“ an den Ball. Dafür vier Minuten später dann doch das 2:0. Was für ein Treffer! Wunderschön herausgespielt und perfekt vollendet: Patrick Kerti hatte die Aktion unter Beteiligung von Uka eingeleitet und Spielertrainer Lahr im Mittelfeld bedient. René schnippelte den Ball technisch perfekt in den Rücken der VfB-Abwehr. Hier lief wieder Kerti zielgenau von halblinks ein, nahm das Leder mit und nagelte es ins rechte Tordreieck – ganz, ganz stark! Nach 24 Minuten 2:0, dies hätten sich nur wenige Zweckoptimisten vor Spielbeginn erträumt – perfekte Voraussetzungen also, um das Ding in der Folge sicher heimzubringen. Drei Minuten nach dem 2:0 beinahe sogar das 3:0, doch Aments Kopfball nach Uka-Freistoss aus dem Halbfeld strich nur knapp übers Gehäuse. Der Gast aus Bretten enttäuschte derweil keineswegs und zeigte gute spielerische und technische Ansätze, seinen Aktionen fehlten jedoch häufig das Tempo und der letzte Tick. So auch in Minute 32, als sich zwar der FCÖ in der Vorwärtsbewegung einen Ballverlust geleistet hatte, der Brettener Schuss von der Strafraumgrenze aus jedoch der Kategorie „harmlos“ entsprang. Obwohl Bretten ganz gut mitspielte, blieb der FCÖ das bestimmende und vor allem weitaus gefährlichere Team und man kam zu weiteren Möglichkeiten. Eine davon in Minute 34, zu der wieder Ament die tolle Vorarbeit leistete. Andi war überall präsent und bediente dieses Mal seinen langjährigen Weggefährden Lahr, der bei seinem letzten FCÖ-Auftritt ebenfalls viel Spielfreude versprühte. Leider traf René in dieser Situation das Leder nicht voll, welches dadurch links am Tor vorbeiging. Eine Minute später bediente Santangelo mit starker Vorarbeit Ament. Andi nahm das Leder im Strafraum sehenswert an, doch der den Winkel verkürzende Bertheau blieb Sieger. Fünf weitere Minuten später lag das 3:0 zum wiederholten Male in der Luft. Santangelo hatte Kerti per Kopf bedient und dieser den Ball über den herausstürmenden Bertheau gelupft. In womöglich, jedoch nicht geahndeter Abseitsposition köpfte Santangelo in Bedrängnis das Spielgerät an den linken Pfosten. Ihre bis dato beste Chance besaßen die Brettener in der 44. Minute, als sich ein Angreifer im Östringer Strafraum gut durchgesetzt hatte, erneut geriet der Abschluss jedoch nicht wirklich gefährlich. Mit dem 2:0 waren die Gäste zur Pause noch gut bedient und der FCÖ steuerte dem Aufstieg mit großen Schritten entgegen. 45 Minuten lang musste man dazu noch bestehen …

Aus der Kabine kam der FCÖ mit gleichem Elan zurück. Hauer setzte sich nach 52 Minuten im Mittelfeld durch, wurde dann aber vom noch in der ersten Hälfte eingewechselten Vavlas so unsanft gebremst, dass dieser mit Gelb vorbestraft wurde. Den fälligen Freistoss brachte Ament aus über 25 Metern aufs Tor, dies stellte Bertheau jedoch auf keine ernsthafte Probe. Ab ca. Minute 55 konnten die Gäste das Spiel etwas ausgeglichener als zuvor gestalten und kamen hier zunächst zu einer guten Kopfballmöglichkeit, die jedoch erneut zu unentschlossen vertan wurde. Gefährlicher blieb unsere Mannschaft, die in der 59. Minute zu einer weiteren dicken Möglichkeit kam: Nach einem erneut sehenswerten Angriff hatte sich Uka über links durchgetankt und maßgerecht nach innen geflankt. Ament setzte mustergültig zum Kopfballaufsetzer an, das Leder strich aber leider knapp über das Torgebälk. Schade, diese Aktion hätte einen Treffer verdient gehabt. Bei seinem vorerst letzten Spiel auf dem Östringer Waldbuckel war es Andi bis dato leider noch nicht vergönnt gewesen, einen eigenen Treffer zu erzielen … Schlagartig ruhig wurde es in Minute 60, als Lahr im Mittelfeld rüde gefoult worden war und sich am Boden wälzte. Zum Glück konnte Östringens Coach nach etwa zweiminütiger Behandlung durch Wunder-„Doc“ Stefan Schenk weiterspielen. Schiedsrichter Golenia aus Sinsheim, der in einer eigentlich nicht allzu schwer leitenden Begegnung einige Unsicherheiten verriet, ließ bei dieser Szene unverständlicherweise den Karton stecken. Bretten präsentierte sich nun nicht nur in den Zweikämpfen entschlossener, sondern kam in der 63. Minute auch erstmals richtig zum Torabschluss. FCÖ-Schlussmann Just lenkte den Schuss jedoch sehenswert mit einem Reflex an die Oberkante der Latte. Auf der Gegenseite prüfte Innenverteidiger Patrick Göbel Bertheau mit einem Fernschuss (65.). Die Begegnung war nun zeitweise etwas zerfahren, was in erster Linie aber an einigen für beide Seiten unerklärlichen Pfiffen lag. Echte Torchancen waren daher in dieser Phase eher selten. Dies änderte sich wieder ab Minute 73, als hier zunächst ein Brettener Just zu einer Parade zwang und auf der Gegenseite Aments Lupfer nach Lahr-Vorarbeit nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (74.). Fünf Minuten später hatte Lukas Kamuf gut auf Lahr geflankt und der das Leder im Strafraum technisch stark angenommen. Letztendlich wurde Lahr jedoch noch entscheidend gestört, sodass es mit seinem persönlichen Abschiedstreffer leider nichts wurde. Da die Begegnung auf dem Östringer Waldbuckel später angepfiffen worden war, drang dann bereits rund zehn Minuten vor Spielschluss die Nachricht zu Fans und Verantwortlichen vor, dass Aufstiegskonkurrent Forst die Heimbegegnung gegen Heidelsheim II überraschenderweise mit 0:2 verloren hatte. „Damit war die Birn` geschält“, zudem verkündete Kult-Stadionsprecher „Willes“ Lahr im Überschwang der Gefühle vorzeitig den Aufstieg über die Lautsprecher des Josef-Küne-Waldstadions. Kurze Zeit später war der FCÖ dann gar mit einem Mann mehr auf dem Platz, da sich VfB-Akteur Vavlas die Gelb-Rote Karte abholte (81.). Mit einem besonderen Moment endete schließlich das Spiel: Es gab wohl kaum einen Zuschauer, der Ament bei seinem vorerst letzten Spiel für den FCÖ nicht einen Treffer gegönnt hätte … Genau dazu kam es in der 89. Minute und ein Drehbuchautor hätte sich dies nicht besser ausdenken können: Santangelo hatte von rechts punktgenau auf Andis Kopf geflankt. Unser Torjäger köpfte nicht einfach drauf los, sondern guckte Bertheau auch noch aus und traf damit zum 27. Mal in dieser Saison ins Schwarze (18 x Kreisliga, 9 x Pokal). Ein geiler Treffer! Der mit dem letzten Saisonspiel zugleich als neuer FCÖ-Tippspielkönig feststehende Mirsad Spahic (wir werden gesondert berichten) drehte noch einmal so richtig die Sirene und nach exakt 30 Sekunden „Überzeit“ pfiff der Unparteiische ab = MEISTERSCHAFT = WIEDERAUFSTIEG = DOUBLE! Letztendlich konnte unser FCÖ sein Ziel sogar mit fünf Zählern Vorsprung auf den FC Forst und auch noch mit dem besten Torverhältnis aller Teams erreichen. Am Ende stehen 21 Siege, 4 Unentschieden und 5 Niederlagen (davon 3 an den ersten 5 Spieltagen!) zu Buche.

Was dann kam, war nur noch Party und Feiern! Die schmucken Aufstiegsshirts „Landesliga – mir sen wieder do“ wurden verteilt, Männer küssten sich und Frauen natürlich auch, das leckere Bier wurde genussvoll getrunken oder einfach dem einen oder anderen über den Kopf geschüttet, Mannschaft und Fans jubelten und tanzten. Ehe es zur Laola und zur von P. Göbel angestimmten Humba vor dem FCÖ-Balkon kam, nahm René Lahr sein Team nochmals im Mittelkreis zusammen und sprach ihm sein allergrößtes Kompliment für eine geile Saison aus. Danach floss das Bier und noch manch anderes Getränk in Strömen weiter und Co. Musa wurde gar mit Kuchen eingeseift. Bis weit in die Nacht hinein feierten die Spieler und einige hartgesottene Fans im FCÖ-Clubhaus weiter. Vielen Dank an Clubhauswirt Frank Wipfler für insbesondere das zwischenzeitliche leckere Essen, das den FCÖ-Cracks erst ihre Steherqualitäten verlieh.

Unserem Team um Kapitän Yannick Nagelene Ngami, Spielertrainer René Lahr und Co. Musa Ottas gratulieren wir recht herzlich zum sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga und zum Double 2014/15 (Kreisligameisterschaft und Kreispokalsieg). Die gleichen Glückwünsche und unser Dank gilt allen, die zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben, seien es Betreuer oder Verantwortliche, Helferinnen und Helfer, Sponsoren und Fans. Ein besonderes Dankeschön auch an das Rasen-Team um Oli Uhlenbrock, das nicht nur für jederzeit beste Platzverhältnisse sorgt (wurde einmal mehr auch von Brettener Seite gelobt …), sondern auch die Aufstiegs-Shirts finanziert hat :)

Fast zum Abschluss bemerkenswert ist die Tatsache, dass von 22 zum Einsatz gekommenen Mann unseres diesjährigen Aufstiegskaders 19 (!) aus der eigenen FCÖ-Jugend stammen; darauf dürfen wir alle mächtig stolz sein. Der FCÖ wird den Weg mit eigenen Talenten auch in Zukunft klassenunabhängig kontinuierlich fortsetzen. Unser Sportlicher Leiter Marcus Kölmel wird im Verbund mit Neutrainer Kai Ledermann und Neu-Co. Christopher Holzer auch weiterhin auf die gute Jugendarbeit im Verein bauen.

Der Berichterstatter möchte den scheidenden Trainern, Betreuern und Spielern René Lahr, Musa Ottas, Andi Ament und Toni Uka recht herzlich danken, dass sie ihm immer viel Stoff, gepaart mit fußballerischen Leckerbissen, geliefert haben. Es ist auch mir ein persönliches Anliegen, Euch für Eure weitere sportliche und natürlich vor allem auch private Zukunft alles erdenklich Gute zu wünschen. Man sieht sich und bleibt in Kontakt!

Zu guter Letzt soll der heutige Bericht mit der Aussage enden, die am Rande der Meisterschaftsfeier gefallen ist: „Der Waldbuckel war, ist und wird für immer heilig bleiben!“

E.W.

P.S.: Sehr gefreut haben wir uns über die Glückwünsche auch anderer Vereine. Im Besonderen möchten wir hier den FC Germania Forst erwähnen, dessen Vorstand uns nach Spielende telefonisch fair gratulierte. Wir drücken in der anstehenden Relegation unsererseits den Germanen die Daumen, wäre schön wenn wir uns nächste Saison in der Landesliga wiedersehen würden.

VIDEO HUMBA:

https://youtu.be/ItP0qrRViIs

FOTOS: