Spielberichte

25. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

FC Germania Forst - FCÖ 1:0 (1:0)

FCÖ: Hertl, Hauer, Ngalene Ngami, P. Göbel, Kamuf (74. Bender), Fellhauer, Kerti, Lahr, Santangelo, Uka, Ament. Ersatz: Just (ETW), Fulganu, M. Göbel, Kohler.

Torschütze:
1:0 (23.) Läufer

Forst holt sich Tabellenführung zurück

Dem ultimativen Spitzenspiel der Kreisliga Bruchsal wohnten trotz günstiger Anstoßzeit am Samstagnachmittag um 17 Uhr leider weniger Zuschauer bei als man sich hatte erhoffen können. Letztendlich machten die FCÖ-Fans mehr als 50 % aus. Ging damit der „Zuschauerpreis“ an Östringen, so konnte es unser Team unseren Anhängern nicht gleichtun und verlor die Begegnung zwar äußerst knapp aber nicht einmal unverdient.

In Forst besetzte der FCÖ seine beiden defensiven Außenpositionen neu: Der Magen-Darm-geschwächte Daniel Bender nahm zunächst nur auf der Bank Platz, für ihn rückte Marvin Hauer von der zuletzt Innenverteidigerposition auf rechts. Kapitän Yannick Ngalene kehrte dafür auf seine angestammte Position zentral in der Viererkette zurück. Auf links ersetzte Lukas Kamuf den beruflich verhinderten Jens Sturm. Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass selbstverständlich auch der langzeitverletzte Joshua Ringer nicht zur Verfügung stand. So fehlten vom FCÖ-Aufgebot zwei Spieler.

Interessant war es, wie der FC Forst gegen Östringen auflaufen wird, hatten die Germanen doch zuletzt erhebliche Personalsorgen geplagt. Und tatsächlich mussten sie auch dieses Mal auf mehrere Stammkräfte verzichten: Torhüter Barth, Routinier und Kapitän Sebök, der Ex-FCÖ´ler Covic sowie der nach wie vor Rot-gesperrte Ex-Schiri Michael Geggus fielen komplett aus, zudem konnte der längst zum Herren-Stammspieler gereifte Noch-A-Jugendliche Firnkes angeschlagen nur auf der Bank Platz nehmen. Bei Forst fehlten damit insgesamt deren vier, im Vergleich zur Vorrunde inklusive dem in der Winterpause weggezogenen Keysberg gar deren fünf. Gegenüber der letztwöchigen Nullnummer gegen Huttenheim konnten jedoch der zuletzt verletzte Mario Geggus, L. Lamsfuß und auch der angeschlagene Noch-A-Jugendspieler Leibold wider auflaufen.

Die rein personelle Betrachtung sprach damit für unseren FCÖ, der aufgrund der im Spieltag zuvor erstmals errungenen Tabellenführung zudem mit zusätzlichem Selbstvertrauen nach Forst anreiste. Den Vorschusslorbeeren wurde man in den ersten 15 bis 20 Minuten auch gerecht, als unsere Mannschaft in dieser Anfangsphase den Gegner beherrschte. Den FCÖ-Fans lag in der 5. Minute der Torjubel schon auf den Lippen, doch einen Volleyschuss von Toni Uka lenkte der 20jährige und aus vielen Jugendduellen bekannte FC-Keeper Gerber mit einem starken Reflex an die Torlatte. Eine frühe Führung hätte mit Bestimmtheit in die FCÖ-Karten gespielt; noch war sie unseren Mannen nicht vergönnt. Es sollten jedoch weitere gute Möglichkeit folgen: So in Minute 17, als der Ball auf dem holprigen Geläuf zwar kurz vor einem Abschlussversuch von Andi Ament versprungen war, dafür aber in Richtung des gut postierten Uka flog. Dieser zog erneut aus der Luft ab, dieses Mal zischte das Leder nur knapp übers Tor. Drei Minuten später wurde ein Nachschuss von Hauer nach zuvor Ecke gerade noch geblockt und kurz darauf erreichte ein Uka-Freistoss aus dem Halbfeld Alfredo Santangelo, der jedoch rund einen Meter über das Tor köpfte. Der FCÖ besaß klare Vorteile und die Heimmannschaft hatte bis dato keine Offensivaktionen initiieren können. Dann aber in Minute 23 plötzlich Freistoss für Forst auf Linksaußen. Dieser wurde kurz ausgeführt, Läufer gewann einen Zweikampf und zog den Ball dann nach innen. Irgendwie schien dies nicht als Torschuss gedacht, doch letztendlich nahm das Leder auf dem regennassen Geläuf Fahrt auf und landete tatsächlich im langen Toreck. Ein unglückliches aber ebenso unnötiges und zudem völlig überraschendes Gegentor. Der Jubel der Heimmannschaft fiel zwar überraschend verhalten aus, doch stärkte die Führung die Germanen zusehends. Bei unserer bis dato überlegenen Mannschaft trat leider das Gegenteil ein. Man fand nicht mehr zum zuvor durchaus in Ordnung gewesenen Spiel, bewegte sich zu wenig, fand dadurch immer seltener Anspielstationen und musste zeitweilig notgedrungen mit langen Flugbällen operieren, die gegen die sicher stehende Forster Defensive nichts einbrachten. In der 34. Minute dann gar die große Chance für die Gastgeber, um zum 2:0 nachzulegen. Beim Pass in die Spitze war Leibold zwar leicht in Abseitsstellung, diese wurde vom Linienrichter jedoch übersehen. Ngalene Ngami blieb reklamierend stehen und Leibold konnte so allein auf FCÖ-Schlussmann Kevin Hertl zusteuern. Zum Glück schloss der 18jährige Forster nicht ab, sondern versuchte im Strafraum nochmals einen Schlenker. Die Rechnung hatte er dabei ohne den zurückeilenden Patrik Göbel gemacht, der letztendlich gerade noch klären konnte. Forst besaß in den restlichen Minuten der ersten Spielhälfte vor allem kämpferische Vorteile, hätte aber kurz vor der Pause beinahe doch noch den 1:1-Ausgleichtreffer hinnehmen müssen. Hauer hatte sich hier über rechts durchgesetzt und auch nicht von einem Trikotzupfer aufhalten lassen. Seine Flanke zischte an mehreren Spielern im Strafraum vorbei und fand Höhe des langen Pfostens den mitgelaufenen und relativ freistehenden Kamuf. Mutig aber doch etwas überhastet zog der 20jährige hauchdünn übers Tor ab. Mit einem unnötigen 0:1-Rückstand ging es in die unmittelbar angrenzenden Kabinen.

Nach der Rückkehr aus diesen musste man zunächst um Hauer bangen, dem ein Gegner unbeabsichtigt in die Hacken getreten war. Stefan „Doc“ Schenk machte Östringens Vizekapitän jedoch wieder fit. In der 52. Minute dann auch die erste sportliche Schlagzeile des zweiten Durchgangs, als plötzlich Forsts Geggus im Strafraum zum Schuss kam. Hertl bewahrte sein Team mit einem Reflex jedoch vor dem 0:2. Nach der einzigen (!) Gelben Karte im gesamten Spiel, die in Minute 57 Forsts Jänicke sah, dann endlich einmal eine zündende FCÖ-Idee. Hauer hatte den Freistoss knapp nach der Mittellinie kurz ausgeführt und bekam ihn per Hackentrick von Dominik Fellhauer wieder aufgelegt. Leider zog Hauer seine folgende Flanke jedoch zu dicht vors Tor und Gerber konnte diese sicher abfangen. Eine Minute später blieb der Pfiff eines indirekten Freistosses bei einem vermeintlichen Rückpass der Forster leider aus. In der 61. Minute erreichte eine Hereingabe von Uka den gut eingelaufenen Patrick Kerti leider nicht und ein Forster konnte zur Ecke klären. Aus dieser entwickelte sich eine gute Konterchance für die Gastgeber mit einer 4:2-Überzahl, die von den Germanen aber zum FCÖ-Glück schlecht ausgespielt wurde. Die Begegnung wurde fortan munterer und umkämpfter und unsere Mannschaft verfügte zumindest zeitweise wieder über mehr Ballbesitz. Zu gefährlichen Torszenen kamen Lahr & Co. aber leider nicht. Die nächste gute besaßen vielmehr die Platzherren, in Minute 65 in Form eines gefährlichen Kopfballs durch Jänicke. Uka musste auf der eigenen Torlinie klären. Forst blieb vor allem bei Kontern stets gefährlich und in der 74. Minute musste dann leider auch noch FCÖ-Verteidiger Kamuf verletzungsbedingt passen (Gute Besserung!). Gestützt verließ er den Platz und wurde durch den krankheitsgeschwächten Bender ersetzt. 77 Minuten waren gespielt, als zunächst Gerber eine Flanke stark abfing und in der nächsten Szene die vielbeinige Forster Defensive einen Kerti-Schuss blockte. Auf der Gegenseite zog der auffällige Jänicke von der Strafraumgrenze ab, doch Hertl riss die Fäuste nach oben und klärte. 80 mal hatte der Minutenzeiger seine Runden gedreht, als Forsts Geggus das ganz dicke Dinge auf dem Fuß hatte. Bei einer Hereingabe von rechts war die FCÖ-Defensive ganz schlecht gestaffelt und eben Geggus kam aus ca. 12 Metern zentral völlig frei zum Abschluss, setzte das Leder aber übers Tor. Zwei Minuten später hatte Geggus für kurze Zeit freie Bahn zum Tor, doch P. Göbel bügelte aus. In der 87. Minute besaß Forst gegen die ihre Defensive etwas mehr öffnenden Östringer erneut eine gute Kontermöglichkeit, doch dieses Mal war Hauer zur Stelle. Hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Germanen also gerade im zweiten Durchgang die besseren Chancen gehabt, so boten sich zum Abschluss den ihrerseits nie aufgebenden FCÖ´lern gleich zwei der ganz dicken Sorte. Wegbereiter war jeweils Ament, der sich ob seiner engen Manndeckung etwas zurückgezogen hatte. In der 90+1. Minute setzte er mit starkem Flugball den rechts in den Strafraum einlaufenden Hauer ein, der diese sehr gute Chance aber leider liegen ließ und knapp am langen Pfosten vorbeizielte. Noch hochkarätigeren Charakter hatte die finale Szene in Minute 90+3. Ament hatte aus der Drehung dieses Mal in den Strafraum gelupft. Die wahrscheinliche Abseitsstellung von Kerti wurde nicht zurückgepfiffen und der 20jährige Östringer lief mit dem vor ihm auf und ab hüpfenden Ball frei aufs Tor zu. Sowohl er als auch Gerber warteten lange zu, letztendlich mit dem Letztgenannten als Sieger, der Kertis nicht voll getroffenen Abschluss stach. Kurz danach war es aus und vorbei und gerade Gerber war zum „Man of the Match“ aufgestiegen, hatte er doch in Minute 5 sein Team mit einem tollen Reflex vor einem Rückstand bewahrt und auch in der Nachspielzeit das entscheidende Duell für sich entscheiden können.

Diese Niederlage war sicherlich unnötig und es war mehr drin. Man muss gegenüber den ersatzgeschwächten Forstern aber auch eingestehen, dass diese sich den Sieg mit einer leidenschaftlichen Leistung durchaus verdient haben.

Unser Team muss damit die Tabellenführung nach nur sechs Tagen wieder an den FCF abtreten, eine Entscheidung ist im Aufstiegskampf aber längst noch nicht gefallen. Forst besitzt nun einen Zähler Vorsprung auf unseren FCÖ, der damit wieder die Verfolgerposition einnimmt. Eine Rolle, die nicht die Schlechteste sein muss.

Je ein Auge müssen beide Teams aber auch auf die FVgg Neudorf haben. Diese liegt auf den ersten Blick zwar neun bzw. zehn Punkte hinter unserem FCÖ und dem FC Forst, bekommt aber zum Einen drei sichere Zähler aus der abgesagten Begegnung gegen den TSV Oberöwisheim (an diesem Spieltag nicht angetreten) und hat zudem am Donnerstag im Nachholspiel in Hambrücken die Chance, den Rückstand um weitere drei Punkte zu verkürzen. Dann würde der Rückstand auf unseren FCÖ nur noch drei Zähler betragen und Neudorf könnte mit einem Sieg am folgenden Spieltag in Östringen gar zu unserer Mannschaft aufschließen. Forst hat zeitgleich eine nicht minder leichte Begegnung in Oberhausen zu bestreiten.

Der Aufstiegskampf in die Landesliga bleibt also spannend, mal gespannt wer am Ende die Plätze 1 (Direktaufstieg) und 2 (Aufstiegsrelegation) belegen wird; spätestens am Abend des 31. Mai wird man es wissen. Bis dahin werden unseren FCÖ noch folgende fünf Spiele erwarten: FVgg Neudorf (H), SpVgg Oberhausen (A), FC Heidelsheim II (H), TSV Rinklingen (A) und VfB Bretten (H).

E.W.


Kompliment an unseren "italienischen Fan-Club" für die gelungene FCÖ-Fahne :)