Spielberichte

24. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FC Español Karlsruhe - FCÖ I 0:0

FCÖ: Feigenbutz, Bender, Ngalene Ngami, Göbel, Hauer, Kölmel (86. Kerti), Laier (87. Fellhauer), Lahr, Uka, Ament, Noureddine. Ersatzbank: Sangricoli, Schneider.

Verdienter Punktgewinn beim zweitbesten Rückrundenteam!

Gastgeber des FCÖ waren dieses Mal die Karlsruher „Spanier“ des FC Español Karlsruhe, die aufgrund ihrer bisher ganz starken Rückrunde als klarer Favorit aufliefen. Nach in 2014 bisher fünf eindrucksvollen Siegen (5:0 in Ittersbach, 4:1 gegen Forst, 3:2 in Buckenberg, 4:1 in Nöttingen und 4:1 in Kronau), einem Remis (1:1 gegen ASV Durlach) und nur einer knappen 2:3-Niederlage gegen Klassenprimus Durlach-Aue nahmen sie vor der heutigen Begegnung den 2. Platz in der Rückrundentabelle ein und hatten sich in der maßgebenden Landesligatabelle bis auf den 7. Tabellenplatz vorgearbeitet. Mit 22 Treffern hatte man zudem die mit Abstand meisten in der bisherigen Rückrunde erzielt und überhaupt die bis dato drittmeisten aller Landesligavereine.

Es war damit klar, dass der FCÖ nur mit einer starken Defensive wird bestehen können und dazu vor allem das zuletzt kritisierte Zweikampfverhalten deutlich verbessert werden musste. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Gastgeber auf ihren gefährlichsten Torjäger Murat Cetinkaya (13 Tore, Platz 2 der LL-Torjägerliste) verzichten mussten. Dessen Mitspieler und Vertreter besitzen nämlich nicht minder große Qualitäten.

Austragungsort war der Sportplatz des Gehörlosen SV Karlsruhe, des amtierenden und neunmaligen Rekordmeisters in der Gehörlosen-Fußballgeschichte. Das dort leicht holprige Geläuf war vor Spielbeginn auch nochmals gewässert worden.

Der FCÖ wartete mit einer gegenüber den letzten Auftritten punktuell geänderten Anfangsformation auf. Man vertraute dieses Mal auf ein kompaktes Mittelfeld mit den Routiniers Marcus Kölmel und Spielertrainer René Lahr sowie dem 22jährigen Tim Laier. Davor, halblinks versetzt agierte Driton „Toni“ Uka, der zuletzt in Kirrlach zunächst nur auf der Bank hatte Platz nehmen müssen. Capitano Andi Ament und Wessam Noureddine nahmen die offensiveren Positionen ein. In die Viererkette war Yannick Ngalene Ngami zurückgekehrt und bildete zusammen mit dem A-Jugendlichen Patrik Göbel die Innenverteidigung. Auf den Außenpositionen verteidigten wie gewohnt der 19jährige Marvin Hauer sowie der 20jährige Daniel Bender. Im Tor konnte man zum dritten Mal auf den erfahrenen Neuzugang Stefan Feigenbutz zurückgreifen.

Die Heimmannschaft setzte von Beginn an erwartungsgemäß auf viel Ballbesitz und unsere Mannschaft musste daher von der ersten Minute an voll konzentriert sein. Dies war sie auch unstrittig, denn gleich vom Anpfiff weg konnte man erkennen, dass sich das FCÖ-Team die Kritik unter der Woche zu Herzen genommen hatte. Einstellung und Körpersprache stimmten. So hielt man die Gastgeber durch gutes Verschieben und frühzeitiges Pressing vom eigenen Tor weg. Den ersten Torabschluss hatte gar der Gast aus Östringen für sich zu verbuchen, auch wenn der Schuss von Noureddine rund drei Meter übers Español-Tor flog (8. Minute). So musste für die Karlsruher in der 22. Minute schon ein Freistoss herhalten, den Spielertrainer Göhring an der Strafraumgrenze ausführte aber ein bis zwei Meter übers Tor zielte. Der FCÖ überzeugte neben großem läuferischen Einsatz auch mit guten Ansätzen in der Vorwärtsbewegung, doch auch Españols kompakte Abwehrreihe stand gut. Torchancen blieben daher im ersten Durchgang eher Mangelware, was aber nicht gegen eine intensive aber faire und vor allem gute Landesligabegegnung sprach. Während die Gastgeber zu zwei Ansätzen in der Offensive kamen (28. Minute, als Ngalene Ngami ein wichtiges Kopfballduell gewann, und 38. mit einem Schuss aus der zweiten Reihe), war es dazwischen in Minute 33 gar der FCÖ, der zur besten Chance in den ersten 45 Minuten kam: Noureddine hatte sich rechts mit einer sehenswerten Körpertäuschung durchgesetzt und ebenso sehenswert mit links abgezogen; der Ball zischte nur knapp übers linke Tordreieck. Die erste Spielhälfte endete mit einer Gelben Karte für Españols Innenverteidiger Martin Gomez, als dieser einen vielversprechenden Konter überhart gegen Lahr unterbrochen hatte. Der Piquet-Typ in der FCE-Innenverteidigung hatte dabei Glück, dass ihm der Schiedsrichter in einer sonst recht fairen Begegnung für ein gelbwürdiges Vergehen bereits Mitte des ersten Durchgangs nicht schon vorbestraft hatte.

Die zweiten 45 Minuten begann die Heimmannschaft mit neuem Elan und drängte nun auf den Führungstreffer. Der FCÖ agierte jedoch weiterhin sehr diszipliniert und stemmte sich den Angriffen entgegen. Die gute Leistung wurde dabei in Minute 49 auch mit Glück belohnt, als eine Abwehraktion von Ngalene Ngami gegen die eigene Torlatte klatschte. Eine Minute später war es Ament, der nach einer Ecke im eigenen Strafraum goldrichtig stand und einen Schuss aus dem Hinterhalt abblockte. Der FCÖ beschränkte sich jedoch nicht nur auf die eigene Abwehrarbeit, sondern suchte immer auch selbst sich bietende Kontermöglichkeiten. So in der 53. Minute, als ein solcher schneller Gegenangriff über Uka und Ament zu einem Pass auf Noureddine führte, der dicht bedrängt im Strafraum jedoch die gute Idee Lupfer nicht ganz umsetzen konnte. Auf der Gegenseite kam Español in der 55. und 57. Minute zu zwei gefährlichen Torabschlüssen. Zwei Mal war es Ex-Profi Göhring, dessen strammer Schuss aus dem Rückraum als auch zwei Minuten später weiterer Linksschuss aus dieses Mal halbrechter Position jeweils nur knapp am linken Torpfosten vorbeizischte. Beim FCÖ war entgegen leider schon anderen Auftritten in dieser Saison dieses Mal kein einziger Ausfall zu verzeichnen, im Gegenteil: alle Mann riefen eine gute bis sehr gute Leistung ab. Und man suchte weiterhin auch sein Glück in der Offensive. So in Minute 62, als der starke A-Jugendliche Göbel wieder einmal einen Angriff der Gastgeber abgefangen und auf den bärenstarken Kölmel gepasst hatte. Der leitete weiter zu Ament. Östringens Torjäger verfehlte mit seinem Schuss zwar das Tor, doch war auch dies ein guter Versuch, der zu Recht Applaus von den mitgereisten FCÖ-Fans erntete. Zwei Minuten später hatte Ament sein Visier noch besser eingestellt, als nach Vorarbeit Uka (guter Diagonalpass) und Lahr sein Außenristgeschoss nur knapp übers Tor flog. Wiederum auf der anderen Seite kam die Heimmannschaft zwischen der 65. und 71. Minute zu vier guten Chancen. Nach einem eigenen Querschläger, also eher unbewussten Zuspiel, tauchte zunächst Grgic frei vor Feigenbutz auf, doch Östringens Keeper verkürzte geschickt den Winkel und beraubte Grgic damit seiner Chance (65.). Danach war es ein Kopfball von Gonzalez Japon, der knapp am FCÖ-Gehäuse vorbeiflog (68.). In der 71. Minute klärte zunächst Ngalene Ngami in höchster Not mit langem Bein zur Ecke und schließlich parierte Feigenbutz den folgenden Kopfball von FCE-Kapitän Birkenfelder prächtig. Der FCÖ konnte danach die Begegnung wieder mehr beruhigen, musste sich aber in der 81. Minute nochmals einer gefährlichen Freistosssituation stellen. Dieser Standard war wohl zu unrecht gepfiffen worden, wurde aber vom auffälligen Tijeras Martinez, einem zur Winterpause verpflichteten, wohl spanischen Ex-Profi, zum Glück rund einen Meter rechts am Tor vorbeigeschlenzt. In der 83. Minute schaltete sich Göbel in den Angriff ein und setzte zu einem unwiderstehlichen Lauf über links an. Sein Zuspiel fand Uka, dessen Flachschuss jedoch sichere Beute von Español-Schlussmann Richter wurde. Noch in der gleichen Minute war es wieder Göbel, der positiv im Mittelpunkt stand, dieses Mal wieder in der eigenen Abwehr und dort mit einer wichtigen Grätsche ein Zuspiel zu einem freistehenden FCE-Spieler unterband. Kurz vor Spielende musste Co-Trainer Patrick Häberer die beiden enorm starken Kölmel und Laier ersetzen. Der Erstgenannte hatte sich hoffentlich nur leicht am Knie verletzt und Laier bat nach sehr großem Laufpensum darum, ersatzweise eine frische Kraft zu bringen. Die 19jährigen Patrick Kerti und Dominik Fellhauer ersetzten die beiden und wären dann am Ende fast mit der Siegermannschaft auf dem Feld gestanden. Denn die letzte Chance besaß der FCÖ und die hatte es nochmals in sich: Ein Lahr-Freistoss fand Göbel im gegnerischen Fünfmeterraum, der vor seinem Gegenspieler per Kopf am Ball war, aber leider ganz knapp das Tor verfehlte. Schade, Göbel hätte damit seine sehr starke Leistung krönen können. Aber auch so durfte man mit dem Auftritt der gesamten Mannschaft dieses Mal vollauf zufrieden sein.

Einige der Konkurrenten im Abstiegskampf haben leider gewinnen können, u.a. der SVK Büchig (4:2 über den ASV Durlach), der damit den FCÖ überholt hat und mit der gleichen Anzahl an Spielen (23) nun über die identische Punktzahl (24), aber das bessere Torverhältnis verfügt. Aber auch der FCÖ konnte zwei Teams überrunden. Mit Birkenfeld (1:2 in Ittersbach) ist man nun punktgleich, aber um ein Tor besser, der Vorsprung auf PS Karlsruhe beträgt einen Punkt. Sowohl Birkenfeld als auch der PSK haben jedoch noch ein Spiel mehr auszutragen. Überhaupt PS Karlsruhe: Gegen ausgerechnet diese Mannschaft hat der FCÖ in dieser Saison sechs Punkte liegen lassen, bei nur einem Unentschieden läge man nun deren 4 Punkte vor, bei zumindest einem Sieg gar deren 7! Hoffen wir, dass sich dies am Ende nicht rächt. Damit aber auch genug des Rückblicks zum Abstiegsduell mit dem PSK. Denn: Es gilt nach vorne zu schauen und Kraft und Zuversicht aus dem heutigen Auftritt bei Español Karsruhe zu schöpfen. Es war dies mit Bestimmtheit eine der besten Saisonleistungen, darauf gilt es aufzubauen! Und vor allem am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Buckenberg mit einem Sieg nachzulegen!

E.W.