• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

  • Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

  • Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

  • Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

8. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FCÖ I - FC Español Karlsruhe 4:3 (2:3)

FCÖ: Hufnagl, Laier, Ngalene Ngami, P. Göbel, Hauer (46. Kamuf, 79. Schneider), Fellhauer, Mendoua Engon, Kerti (74. Bender), Uka, Ament, Noureddine. Ersatzbank: Heinitz, Mayer.


Torschützen:
0:1 (8.) Cetinkaya

1:1 (10.) Uka
2:1 (12.) Uka
2:2 (37.) Cetinkaya
2:3 (41.) Göhring
3:3 (65.) Noureddine
4:3 (75.) Noureddine

Der Waldbuckel ist immer ein Besuch wert!

19 Tore binnen dreieinhalb Stunden auf dem Waldbuckel! Den Zuschauern wurde an diesem Tag ein richtiges Spektakel geboten! Auf dem Hauptplatz landete zunächst unser 1b-Team um Spielertrainer Elvis Karam in der Kreisklasse B einen 10:2-Kantersieg über die zweite Garnitur des FC Forst und unmittelbar danach rang unserer Erste in einem denkwürdigen Landesligaspiel den FC Español Karlsruhe mit 4:3 nieder.


Warum denkwürdig? Einen solchen Spielverlauf gibt´s wohl (fast) nur auf dem Waldbuckel! Über eine Stunde lang waren die „spanischen“ Gäste das klar dominierende Team und führten hochverdient und für den FCÖ noch schmeichelhaft mit 3:2. Angesichts der sichtlichen Unterlegenheit wollte auf den Rängen kaum bis keine Waldbuckel-Stimmung aufkommen und viele befürchteten eine richtige Schlappe, die durchaus möglich war. Doch dann kämpften sich unsere Mannen und schrien sich unsere einzigartigen Fans in einen wahren Rausch – und tatsächlich: Das Spiel kippte! 4:3 hieß es am Ende. Irgendwie irrational und doch eben typisch Waldbuckel! Wie geil war das denn!

Weniger vor mitgereisten Español-Anhängern, dafür aber vor infolge deren ausgefallenem Kreisligaspiel in Hambrücken zahlreichen Odenheimern, konnte beim FCÖ erstmals nach seiner am ersten Spieltag gegen Kirrlach erlittenen Verletzung Zerberus Hansi Hufnagl zwischen die Pfosten zurückkehren. Er selbst hatte sechs Spiele gefehlt und sein Schlussmannkamerad Nicolai Ahr eingeschlossen heute nun auch schon fünf Begegnungen. An dieser Stelle nochmals besondere Erwähnung muss daher der großartige Einsatz unseres AH-Keepers Stefan Mutschall (drei Spiele) und unseres „verlorenen Sohnes“ Markus Neubauer (eingesetzt beim letztwöchigen 3:2-Sieg über Ittersbach) finden. Euer Engagement für Euren und unseren FCÖ ist nicht hoch genug einzustufen – ein herzliches Dankeschön!

Weiter passen musste unser verletzter Spielertrainer René Lahr, dafür konnte immerhin der zuletzt erkrankte Konstantin Heinitz in den Kader zurückkehren. Sehr erfreulich war es auch, dass der angeschlagene und im Vorspiel zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselte Tim Laier wieder von Beginn an auflaufen konnte; er nahm die Position rechts in der Viererkette ein. Ansonsten vertrauten Lahr und sein Co-genialer Partner Patrick Häberer der gleichen Anfangsformation wie eine Woche zuvor, als man gegen Ittersbach den ersten Saisonsieg hatte landen können. Man muss es an dieser Stelle einfach mal wieder erwähnen: Mit Patrik Göbel und Dominik Fellhauer liefen zwei Noch-A-Jugendliche auf und mit Marvin Hauer und Patrick Kerti weitere zwei junge Männer, die im Sommer erst von den A-Junioren zu den Senioren aufgerückt waren. Überhaupt lag das Durchschnittsalter der „ersten Elf“ bei erst 23,2 Jahren (darunter immerhin Hufnagl 31, Yannick Ngalene Ngami 32, Capitano Andi Ament 29 Jahre) und auf der Bank nahmen u.a. drei weitere Spieler des Jahrgangs 1994 Platz.

Nach einer Gedenkminute für unser verstorbenes Ehrenmitglied Heinz Hassis sen., dessen Lebenswerk und auch Einsatz für unseren FCÖ große/r Anerkennung und Dank verdient, sah sich unser junges Team von Beginn an einem sehr spielfreudigen Aufsteiger gegenüber, der bereits in der ersten Spielminute über rechts zu seiner ersten Torchance kam, die jedoch Hufnagl am kurzen Pfosten zur Ecke bereinigen konnte. Aufgrund der großen Offensivqualitäten der Españoler verwunderte es nicht, dass in der 8. Minute dann doch das 0:1 fiel. Einen Pass in die Schnittstelle der FCÖ-Defensive nahm der frühere Oberligastürmer Cetinkaya auf und ließ Hufnagl mit einem trockenen Schuss ins lange Toreck keine Abwehrchance. Dieser Beginn war alles andere als erfreulich, doch unsere Mannschaft ließ sich davon nicht beirren und schlug kurz darauf zurück. Toni Uka holte sich im Mittelfeld einen verlorenen Ball zurück, setzte Wessam Nourredine auf rechts ein, sprintete selbst in vordere Position und verwertete hier am langen Eck des Fünfmeterraums das zentimetergenaue Zuspiel von Noureddine artistisch zum 1:1-Ausgleich. Zwei Minuten später gar die Führung für die Waldbuckel-Elf, bei dem die Gästeabwehr alles andere als Landesliganiveau versprühte. Der FCÖ war demgegenüber hellwach: Laiers Einwurf hüpfte noch auf und erneut Uka war zur Stelle und beförderte das Leder dieses Mal per Kopf ins Tor. Dies sollte doch die notwendige Sicherheit geben. Leider nein. So bereits in der 15. Minute die Großchance für die Gäste zum 2:2, als unser FCÖ bei einem schnell ausgeführten Freistoss zu schläfrig agierte und in der Folge eines Passes von Rechtsaußen zunächst Cetinkaya an Hufnagl scheiterte und Tiras die gute Nachschussmöglichkeit eher kläglich vergab. Der FCÖ wurde fortan in die eigene Spielhälfte gedrängt und die Gäste zogen ein regelrechtes Tiki-Taka auf, getreu ihren Vorbildern aus der Spanischen Nationalmannschaft und vom FC Barcelona. Gegen die wendigen Mittelfeldspieler Españols fanden unsere Mannen kaum ein Gegenmittel und unsere Viererkette hatte jede Menge Schwerstarbeit zu verrichten. War Cetinkaya in der 30. Minute mit einem Schuss aus 18 Metern noch am sicher parierenden Hufnagl gescheitert, dann in der 36. Minute doch der verdiente Ausgleich: Mangels Zugriff im Mittelfeld war wieder ein Zuspiel durch die Schnittstelle der FCÖ-Abwehr erfolgt. Der sehr auffällige Cetinkaya nahm dieses auf, behauptete sich körperlich stark gegen gleich zwei Gegenspieler und schoss unhaltbar für Hufnagl ins lange Toreck ab. Drei Minuten später stand unser Mittelfeld wieder einmal nicht gestaffelt genug und Spielertrainer Göhring, früher in Zweitligadiensten des SVW Mannheim, nutzte eine Lücke in der durch eine Verletzungsbehandlung von Marvin Hauer verwaisten FCÖ-Viererkette, rückte clever ein und verwertete ein passgenaues Zuspiel zur 2:3-Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff beinahe das 2:4, das Göhring in Rückenlage kommend jedoch mit einem Schuss übers FCÖ-Tor vergab.

Zur Pause galt es für die FCÖ-Elf und ihre Anhänger kräftig durchzuatmen, zu klar hatten uns die starken Gäste beherrscht. Verletzungsbedingt passen musste nun auch noch Hauer, der durch den gleichaltrigen Lukas Kamuf ersetzt wurde. Der Spielverlauf änderte sich jedoch zunächst nicht. Immer und immer wieder waren es die technisch starken und gerade auch im Spiel ohne Ball überzeugenden „Spanier“, die die Begegnung klar bestimmten. So fast folgerichtig in der 48. Minute die nächste große Möglichkeit für Español, als Tiras 15 Meter vor dem Tor frei zum Abschluss kam, dieser aber eher schwach ausfiel und Hufnagl damit geistesgegenwärtig per Fußabwehr klären konnte. Der FCÖ sah sich weiterhin in Defensivarbeit verstrickt und war nur einmal offensiv präsent, als Ament nach einem Stellungsfehler der Gästedefensive zu einem Drehschuss aus rund 18 Metern kam, der aber zwei bis drei Meter links am Tor vorbei ging. Stattdessen zeigten sich die aus dem Karlsruher Stadtteil Daxlanden stammenden Gäste weiterhin überlegen und kamen zu weiteren besten Torchancen: In der 58. Minute flog ein Kopfball Birkenfelders nach Rechtsflanke knapp drüber. In der 60. Minute das fast sichere 2:4, doch der Jüngste auf dem Platz, Göbel, klärte gleich zwei Mal auf der eigenen Torlinie, zuerst per Fuß und kurz darauf per Kopf. Der vierte Treffer der Gäste lag in der Luft, aber auch der eingewechselte Eyoum verpasste es nachzulegen und scheiterte stattdessen mit seinem Schuss aus halblinker Position an Hufnagl (63.). Nur eine Minute später konnte Eyoums zweiter Schuss gerade noch geblockt werden. Es sah richtig schlecht für unseren FCÖ aus und wohl nur kühnste Optimisten hätten darauf gewettet, dass man dieses Spiel noch wird drehen können. Dann aber plötzlich wie aus dem Nichts der Ausgleich: Fellhauer hatte sich ein Herz gefasst und einfach mal mit links aus fast 25 Metern abgezogen. Der Ball klatschte gegen die Latte und Noureddine war gedanklich seinen Gegenspielern um Vieles voraus und verwertete den Abpraller sicher zum 3:3 (66.). Die Gäste behielten ihre gute Spielanlage jedoch zunächst bei und kamen kurz darauf zu zwei weiteren guten Einschussmöglichkeiten, die durchaus den erneuten Rückstand für den FCÖ hätten bedeuten können. Zum Ersten konnte jedoch Kamuf blocken und zum Zweiten Hufnagl parieren. Dann in der 69. Minute quasi die Initialzündung für den FCÖ. In einer ansonsten fairen Begegnung hatte ein Karlsruher Kamuf im Fallen einen mitgegeben, wodurch der junge Östringer behandelt werden musste und danach sichtlich nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte sein konnte. Die Stimmung schlug von der aufgebrachten Gegengeraden auf das gesamte Josef-Küne-Waldstadion und vor allem auf den Platz über. „Der Balkon“ intensivierte seine Anfeuerungsrufe, die Östringer Jungs knieten sich regelrecht in die Begegnung hinein und fighteten nun endlich um jeden Ball. Diese legendäre Waldbuckelstimmung beeindruckte die Gäste sichtlich. Toni Uka hatte im ersten Durchgang zwei Treffer erzielt, bot aber fortan erst Recht eine bärenstarke Leistung und sein Freistoss in der 70. Minute, der nur knapp am Torwinkel vorbeizischte, war ein erstes Warnzeichen seitens des FCÖ. In der 75. Minute stand der Waldbuckel dann Kopf: „Dome“ Fellhauer spielte einen genialen Pass auf Noureddine, der seinen Gegenspielern davonsprintete, den herauseilenden Torhüter Richter umkurvte und gegen den auf die Torlinie zurückgelaufenen Palma-Meinzer auch noch clever vollendete. 4:3 – wer hätte das gedacht?! Der Waldbuckel tobte … Trotz und gerade im Bewusstsein von in der Folge kritischen Gedanken so manchen Lesers muss ich den folgenden Satz einfach bringen: „Wie lieb ich dieses Waldbuckel-Feeling!“

Unsere Mannschaft zahlte es ihren treuen Fans mit Leistung zurück und stemmte sich mit aller Kraft gegen nun verzweifelt anrennenden „Spanier“, die angesichts nun gutem Pressing der Östringer notgedrungen von ihrem ansehnlichen Passspiel immer mehr Abstand nehmen und oft auf lange, weite Bälle umstellen mussten. Diese wiederum fing die FCÖ-Defensive weitestgehend sicher ab, in der es zwei Umstellungen gab: Bender war bereits kurz vor dem 4:3, in der 74. Minute, für Kerti ins Spiel gekommen, auf die rechte Defensivposition und dafür Laier eine Position weiter nach vorne gerückt. Für den wie sein Positionsvorgänger Hauer nun ebenfalls verletzten Kamuf (siehe oben) kam in der 79. Minute der 19jährige Christian Schneider ins Spiel, nahm seinen Platz in der Offensive ein und Kapitän Ament rückte auf die linke Verteidigerposition. Aufgrund ihres hohen Offensivpotentials kam Español jedoch zu weiteren gefährlichen Aktionen. So in der 82. Minute, als Cetinkaya aus zentraler Position knapp rechts vorbeizielte (82.). Der FCÖ kam seinerseits nach gutem Einsatz von Schneider durch Noureddine nur noch zu einer gefährlichen Aktion, die die Abwehr der Gäste jedoch bereinigen konnte (85.). In den letzten Minuten warfen diese dann endgültig alles nach vorne und die restliche Spielzeit schien irgendwie gar nicht verstreichen zu wollen. In das Zittern der Fans folgte zwischendurch nur eine kurze Aufheiterung, als auf Nachfrage, wie lange es denn noch gehen würde, von einem Edel-Fan die Antwort „noch dreieinviertel Minuten“ kam. Zittern war bis zuletzt angesagt, insbesondere als Cetinkaya in der Nachspielzeit im Strafraum zu einem gefährlichen Drehschuss kam, diesem aber zum Glück nicht den notwendigen Druck verleihen und Hufnagl damit am Boden parieren konnte (90+2.). Als Schiedsrichter Brand aus Bad Wimpfen nach über drei Minuten Nachspielzeit abgepfiffen hatte, fiel allen, auf dem Platz und auf den Rängen, ein richtiger Klotz von Stein vom Herzen – es war tatsächlich geschafft: der zweite Heim- und damit zweite Saisonsieg in Folge, der unsere Mannschaft nun gar vor die Españoler auf Tabellenplatz 12 vorrücken ließ, was erstmals seit vier Spieltagen wieder eine Platzierung über dem Relegationsabstiegsplatz bedeutet. Unsere Mannschaft ließ sich vor dem und vom Balkon feiern und Armel Gaetan Mendoua Engon setzte unter großem Applaus zum zweiten Mal binnen 8 Tagen zu seinem spektakulären Jubelsalto an.

Bei all der Freude über diesen Sieg darf und wird sich unsere junge Mannschaft jedoch nicht blenden lassen. Lange Zeit waren uns die Gäste überlegen und müssen sich selbst den Vorwurf machen, den Sack nicht vorzeitig zugemacht zu haben. Andererseits aber können und werden so ein gewendetes Spiel, die entfachte Leidenschaft und vor allem sechs Punkte aus zwei Spielen eine weitere Initialzündung für unser Team sein. Das gewonnene Selbstvertrauen gilt es zu bewahren und im nächsten Spiel, erstmals nach dann drei Wochen wieder auswärts, im Pforzheimer Stadtteil Buckenberg, unter Beweis zu stellen. „Männer, Ihr dürft Euch sicher sein, dass zahlreiche FCÖ-Fans Euch zu diesem schweren Auswärtsspiel begleiten und gewohnt unterstützen werden! Packen wir´s gemeinsam an!“

E.W.

 

© Copyright 2024 FCÖ • Alle Rechte vorbehalten • ImpressumNutzungshinweise und Datenschutz