Spielberichte

12. Spieltag Landesliga Mittelbaden

FCÖ I  –  Post Südstadt Karlsruhe  1:3 (0:1)

FCÖ: Hufnagel, F. Klotz, Becker, Heim, M. Klotz (67. Grgic), Muhr, Lahr, Ament, Sangricoli (45. Schweikert, 58. Feta), Bruckert, Würtz.

Tore:

0:1   (5.)     Schätzle

1:1   (46.)    Becker

1:2   (58.)    Mayer

1:3   (78.)    Stoll

Gelb/Rote Karte:

Muhr (74.) 

Clevere Karlsruher entführen verdientermaßen drei Punkte aus Östringen

Eine Lehrstunde in Sachen Cleverness und diszipliniertem taktischen Verhalten erteilten die starken Gäste aus der Fächerstadt den unterlegenen Lahr-Schützlingen und ergatterten vor den Augen von Bürgermeister Walter Muth und dessen Amtsvorgänger Erich Bamberger völlig zurecht die drei Punkte auf dem gefürchteten Östringer Waldbuckel. Dabei kamen die Blau-Weißen recht gut ins Spiel und bereits in der dritten Spielminute prüfte Nicolai Würtz nach einer Lahr-Ecke Post-Keeper Seel. Die Einheimischen diktierten das Geschehen, zeigten sich dann allerdings in der fünften Spielminute schlafmützig, als Florian Klotz den Ball im Seitenaus wähnte, Gästespieler Stoll die Situation blitzschnell erfasste, das Leder auf Schätzle spielte und dieser von halblinks trocken mit der Pieke zur 1:0 Führung für die Karlsruher abschloss und Hansi Hufnagel im Östringer Kasten dabei keine Abwehrchance ließ. Auch in der Folge bestimmte der FCÖ das Geschehen, während die Gäste aus einer massierten Abwehr ihrerseits immer wieder gefährliche Angriffe inszenierten. Dennoch die besseren Tormöglichkeiten verbuchte in dieser Phase des Spiels die Waldbuckel-Elf, die allerdings gleich mehrfach am gut reagierenden Gäste-Schlussmann Seel scheiterte. So Martin Bruckert in der 8. Spielminute nach vorausgegangener guter Einzelaktion von Nicolai Würtz und nur wenig später reagierte Seel prächtig gegen Nicolai Würtz‘ Flachschuss nach tollem Zuspiel von Andi Ament. Der FCÖ war am Drücker und die Gäste mussten Mitte des ersten Durchgangs gleich mehrere gefährliche Lahr-Ecken überstehen, meisterten diese kritische Phase allerdings mit Glück und Geschick. In der 25. Spielminute erkämpfte sich Kapitän Andi Ament im Mittelfeld das Leder und zog aus gut 30 Metern Torentfernung ab, doch auch sein Geschoss fand im Gästekeeper seinen Meister. So allmählich befreiten sich die Gäste in der Folge vom Druck der Einheimischen und gewannen zunehmend die Spielkontrolle, so dass nur noch wenig Erfolgversprechendes seitens der Lahr-Elf initiiert werden konnte. Eine tolle Kombination dann allerdings noch einmal in der 36. Spielminute, als der Ball schnell und direkt über René Lahr und Nicola Würtz zu Sturmführer Martin Bruckert gelangte, dessen Abschluss gerade noch von einem Karlsruher Abwehrbein auf der Linie geklärt werden konnte. So blieb es bei der knappen und etwas schmeichelhaften Gästeführung zur Pause.

Die Zuschauer hatten kaum ihre Plätze zum zweiten Durchgang eingenommen als erneut eine Ecke, dieses Mal von der rechten Seite fällig war. Begleitet vom rhythmischen Klatschen der Waldbuckel-Fans segelte die Kugel nach innen und Abwehrrecke Simon Becker war es vorbehalten, per Kopfball für den längst fälligen Ausgleich zu sorgen. Nun aber, dachten sicherlich alle geneigten FCÖ-Fans, mussten sich allerdings im weiteren Verlauf der Begegnung eines Besseren belehren lassen. Zunächst musste Thomas Schweikert, der in der Pause für den jungen Paolo Sangricoli gekommen war, mit einer schmerzhaften Rippenverletzung nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld und wurde von Pepe Feta ersetzt. Schweikerts‘ Verletzungspause schien dabei auch den zuvor gezeigten Elan der Einheimischen unterbrochen zu haben, denn in der Folge waren nun die Gäste am Drücker und in der 58. Spielminute schlugen sie erneut eiskalt zu. Die Art und Weise, wie sich zunächst Stoll und dann auch der Torschütze Meyer dabei gegen den Defensivverband des FCÖ durchsetzten, sprach gleichermaßen für die Klasse der Gäste, aber auch für die Unsicherheit der Blau-Weißen. Die Einheimischen zeigten sich ob der erneuten Gästeführung sichtlich beeindruckt und die Begegnung wurde nun etwas hektischer. Der Unparteiische Tennes versuchte mit je zwei Gelben Karten das Spiel wieder zu beruhigen, die Waldbuckel-Elf freilich fand fortan nicht mehr zurück ins Spiel. So musste Hansi Hufnagel nur fünf Minuten nach der Gästeführung gegen den allein vor ihm auftauchenden Stoll schon sein ganzes Können aufbieten, um seine Farben weiterhin im Spiel zu halten. Auch in 73. Spielminute war die Östringer Hintermannschaft bereits ausgespielt, als erneut Stoll die Kugel quer auf den völlig freien Schätzle legte, aber auch dieser am glänzend reagierenden Hufnagel scheiterte. Geht da noch was? Die Antwort folgte praktisch auf dem Fuße. Gleichermaßen frustriert und genervt ob des Spielverlaufs, holte sich der junge Domink Muhr zunächst Gelb und keine 30 Sekunden später Gelb/Rot ab und erwies so seinen Mitspielern sicherlich einen Bärendienst. Weitere vier Minuten später machten die Gäste dann endgültig den Sack zu, als Stoll ein völlig missglücktes Abspiel von Tobias Heim aufnahm, allein auf den Östringer Kasten zusteuerte und dem guten Hansi Hufnagel dieses Mal keine Abwehrchance ließ und zum 1:3 vollendete. Im weiteren Verlauf der Begegnung hätte es durchaus noch mehr Karlsruher Treffer geben können, doch letztlich beließen es die Gäste beim 3:1 aus ihrer Sicht. Dem FCÖ wurden in dieser Begegnung in Punkto Cleverness und taktischem Verhalten sicherlich die Grenzen aufgezeigt. Dennoch, die erste Hälfte war man das bessere Team, versäumte es aber seine Chancen in Treffer umzumünzen. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs das positive aus der Partie mitnehmen und die Dinge, die dieses Mal nicht so gut funktionierten, beim Auswärtsspiel in Birkenfeld besser machen.

(fe)