• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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27. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FCÖ I - VfR Kronau 2:2 (0:2)

FCÖ: André Just, Pastrick Kerti, Yannick Ngalene Ngami, Patrik Göbel, Mario Geil, Andreas Gassert, Armel Gaetan Mendoua Engon (30. Alfredo Santangelo), Peguy Patrick Tchana Yopa, Manuel Deponte (67. Joshua Ringer), Dimitri Suworow, Antonio Sallustio (90+3. Marvin Wagner). Ersatz: Jannik Ballreich (ETW), Daniel Bender.

Torschützen:

0:1 (16.) J. Rothenberger

0:2 (45.) O. Ell

1:2 (59.) Sallustio

2:2 (90.) Ringer

Gelbe Karten (3-2):

Gassert (40.), Santangelo (58.), Sallustio (89.) / Mächtel (45.), Jammeh (90+1.)

Schwacher FCÖ-Auftritt beim so wichtigen Abstiegsderby

Ringer rettet glücklichen Punktgewinn

Auch einen Tag danach fällt es noch schwer, die Geschehnisse, konkret die Leistung unserer Mannschaft, bei diesem so wichtigen Spiel in Worte zu fassen … Unser Team erweckte vor allem in der ersten Stunde nie den Eindruck, alles für drei Big-Points im Abstiegskampf tun zu wollen und lag mal sowas von hochverdient mit 0:2 im Hintertreffen. Zu diesem Zeitpunkt war der Punktevorsprung auf Relegationsplatzinhaber Kronau auf magere zwei Punkte geschrumpft. Erhofft hatte man sich das Gegenteil: mit einem Heimsieg und damit acht Zählern Vorsprung plus dem besseren Torverhältnis hätte man bei danach nur noch drei ausstehenden Saisonbegegnungen riesengroße Schritte Richtung Saisonziel Klassenerhalt machen können. Angesichts des Last-Minute-Ausgleichstreffers durch den eingewechselten Joshua Ringer musste man am Ende heilfroh sein, zumindest einen Zähler geholt und damit den 5-Punkte-Vorsprung beibehalten zu haben. Ehrlich muss man aber auch sein, dass dieser „Erfolg“ trotz aller Bemühungen ab Minute 60 mehr Kronauer Unzulänglichkeiten als eigener Stärke zu verdanken war.

Gegenüber dem Wochentagsnachholspiel bei Tabellenführer Bilfingen änderten Coach Kai Ledermann und Co. Christopher Holzer ihre Mannschaft auf drei Positionen: Im Tor kam es zu einem Wechsel, indem André Just vor Jannik Ballreich den Vorzug erhielt. Für Marvin Wagner rückte wieder Patrick Kerti auf die rechte Defensivbahn. Auch Peguy Patrick Tchana Yopa kehrte von Beginn an zurück, für ihn rochierte Alfredo Santangelo auf die Bank. Weiterhin verzichten musste das Trainerduo auf den verletzten Marvin Hauer.

Im Hinblick auf den Kronauer Gast konnte man gespannt sein, wie sich Presseberichte unter der Woche bewahrheiten würden, in denen von zahlreichen Ausfällen die Rede war. Zwar konnten die noch unsicheren O. Ell und Mächtel doch auflaufen, doch hatte VfR-Trainer Mat. Kahle unstrittig großes Verletzungspech zu beklagen: neben zahlreichen Langzeitverletzten fielen auf dem Östringer Waldbuckel auch noch die Kapitäne Mar. Kahle und A. Rothenberger aus.

Die personelle Seite, das Heimrecht und vor allem die Ausgangslage betrachtend, galt der FCÖ vor Anpfiff der Begegnung als Favorit. Dies hätten unsere Männer auch gleich ab Minute 1 unter Beweis stellen müssen, bleiben insoweit aber alles schuldig. Hatte das Verhalten beim Aufwärmprogramm noch ein gutes Gefühl geweckt, so agierte man auf dem Platz viel zu behäbig und fast schon arrogant siegessicher. Die Kronauer starteten mit viel mehr Feuer und kamen in der 7. Minute zu ihrer ersten Großchance: Jammeh war im Mittelfeld einfach mal angetreten und erhielt das Zuspiel eines Mannschaftskameraden, der überhaupt nicht gestellt worden war. Auch Jammeh musste sich so gut wie keiner Gegenwehr erwehren und kam von der Strafraumgrenze aus frei zum Abschluss; nur knapp zischte das Spielgerät übers Tor. Erstes Glück für den FCÖ, für den dies hoffentlich ein rechtzeitiger Weckruf gewesen sein sollte. Es bleib bei der insoweiten Hoffnung, denn die Waldbuckel-Cracks fanden auch weiterhin überhaupt nicht ins Spiel. Zu allem Überfluss dann in Minute 16 auch noch ein absolut vermeidbarer Gegentreffer: Eine noch nicht einmal sonderlich gefährliche Ecke flog in den Strafraum, Just klatschte auf J. Rothenberger ab, der dadurch fast schon ungewollt zum ersten Torschützen aufstieg: 0:1. Die Gäste blieben auch in der Folge das aggressivere Team und der FCÖ kam einzig mit einem zwei Meter über das Tor gehenden 25-Meter-Schuss von Dimitri Suworow zu einem Ansatz von Offensivaktion (21.). In der 30. Minute musste Armel Gaetan Mendoua Engon verletzungsbedingt das Feld verlassen, verbunden war dies mit vier personellen Umstellungen: Routinier Santangelo kam ins Spiel und besetzte fortan das rechte Mittelfeld. Tchana Yopa wechselte dafür die Seite auf links und Manuel Deponte rückte von dort eine Position zurück auf die linke Verteidigerposition. Mario Geil wurde ins defensive Mittelfeld versetzt. Unsere Mannschaft bot ob der Wichtigkeit und Brisanz dieses Spiels weiterhin eher Sommerfußball anstelle sich endlich einmal der Tragweite ihrer Leistung bewusst zu sein. Die Anhänger, die da waren und sich damit gegen eine Bundesligaübertragung und für den FCÖ entschieden hatten, wurden zunehmend unruhiger. Besonders ärgerlich war das Gebotene auch deshalb, weil sich trotz all deren Engagement auch bei den Gästen Fehler einschlichen. So in Minute 35, als ein Kronauer über den Ball schlug und so Tchana Yopa auf die Reise gehen konnte. Zwei Mann konnte der schnelle Peguy überlaufen, legte sich dann aber das Runde zu weit vor, sodass der bisher völlig beschäftigungslose VfR-Keeper Fuchs den Ball problemlos aufnehmen konnte. Mangels Bewegung des FCÖ gerade ohne Ball, war es für die Gäste ein Leichtes, die Räume zuzustellen. In den letzten Minuten der ersten Spielhälfte verlor die Waldbuckelelf auch noch den allerletzten dünnen Faden. Zunächst wurde ein Kronauer Freistoß aus dem Halbfeld immer länger und Geils Klärungskopfball strich nur um Zentimeter am eigenen rechten Torpfosten vorbei (42.). Nach dem folgenden Eckball herrschte ein wahres Tohuwabohu im Östringer Strafraum. Am Fünfmeterraum verlängerte der Noch-A-Jugendliche Knebel einen Kopfball aufs FCÖ-Tor, doch Just verhinderte mit einem Reflex noch das 0:2. Die FCÖ-Abwehr bekam das Leder nicht aus der Gefahrenzone und Patrik Göbel blieb nichts anderes übrig, als den Ball vor dem nachsetzenden Knebel zu sperren. Richtige Entscheidung: indirekter Freistoß aus fünf Metern Torentfernung. Riesiges FCÖ-Glück, dass die Gäste diese Großchance unzureichend ausführten und der Ball damit von der 11-Mann-Mauer geblockt werden konnte. Auf den Rängen war man sich schon einig: „Wenn wir nur mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Pause gehen, können wir noch sehr zufrieden sein.“ Diese Hoffnung erhielt einen jähen Rückschlag, als Just eine Hereingabe von rechts nur abklatschen konnte. Dies auch noch genau vor die Füße von O. Ell, der problemlos zum viel umjubelten Gäste-2:0 einschoss.

In der Pause blickte man im Waldbuckelrund in maßlos enttäuschte FCÖ-Gesichter, während sich manche Kronauer Anhänger verwundert die Augen rieben, wie einfach ihre Mannschaft in diesem fast schon als Abstiegsendspiel zu bezeichnenden Match zu Toren gekommen war. Aus Östringer Sicht musste in den zweiten 45 Minuten alles, aber auch alles besser werden!

In der Kabine redeten die nicht minder enttäuschten Ledermann/Holzer ihren Männern sicherlich ins Gewissen, zu kapieren schienen diese die Wichtigkeit der Begegnung jedoch zunächst immer noch nicht. In Minute 55 leistete man sich bei einer Ecke nämlich erneut einen kompletten Tiefschlaf und hatte großes Glück, dass das vermeintliche 0:3 wegen knapper Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Nach knapp einer Stunde waren es dann die Kronauer selbst, die den FCÖ zurück ins Spiel brachten. Ihre rechte Defensivseite ließen sie hier sträflich unbesetzt und Tchana Yopa setzte zu einem Sprint Richtung weit in die Kronauer Hälfte fliegenden Ball an. VfR-Keeper Fuchs verschätzte sich und verlor am linken Strafraumeck das Laufduell mit eben Tchana Yopa. Dessen Rückpass von der Toraußenlinie fand Antonio Sallustio, der durch gleich drei Beinpaare von Kronauer Spielern hindurch zum 1:2-Anschlusstreffer einnetzte. Gegen ob dieses Treffers kurzzeitig irritierte Kronauer dann nur zwei Minuten später plötzlich im Strafraum eine 3:2-Überzahl für unseren FCÖ. Leider schloss Sallustio zu eigennützig selbst ab anstelle auf einen der beiden mitgelaufenen Kameraden zu passen. Ball ans Außennetz – Chance vertan (61.)! In der 67. Minute verstärkten die FCÖ-Coaches die eigene Offensive: Ringer kam für Linksverteidiger Deponte ins Spiel und besetzte fortan die Mittelstürmerposition. Suworow ließ sich im Mittelfeld weiter zurückfallen und sollte hier als Spielgestalter agieren. Geil rückte dafür wieder von der Sechs auf links hinten. Kronau schien zunächst Respekt vor der offensiveren Ausrichtung des FCÖ zu haben und ließ sich mehr fallen. Unser Team besaß zwar nun ein klares Plus an Ballbesitz, versäumte es aber, die Gäste richtig unter Druck zu setzen. Stattdessen kamen diese in der Folge zu einigen Konterchancen. Zumindest im Ansatz erstmals in Minute 72, als der VfR nach einem einfachen Einwurf auf der linken Außenbahn viele Freiräume besaß, der junge Knebel diese aber nicht entscheidend zu nutzen wusste. Während unsere Mannschaft kein Mittel gegen den Kronauer Abwehrriegel fand, dann in Minute 74 gar die Großchance für die Gäste zum wohl vorentscheidenden 3:1: urplötzlich war der ein- und später wieder ausgewechselte Mezini auf links durchgebrochen und setzte zum Lupfer über Just an. Durchatmen, dass dieser das Gesicht von Just traf und unser Keeper danach das Leder aufnehmen konnte. Auf der Gegenseite in der 77. Minute endlich einmal wieder eine gefährliche FCÖ-Aktion, doch als Duplizität der Ereignisse aus Minute 61 wählte Sallustio wiederum den Abschluss ans Toraußennetz anstelle für besser postierte Mitspieler aufzulegen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Unsere Elf wollte, haderte aber sichtlich mit den eigenen Nerven. Die Begegnung stand auf äußerst schwachem Landesliganiveau, lebte aber von der Spannung. Viele Abspielfehler und Querschläger auf beiden Seiten mit auch noch dem Nachteil aus FCÖ-Sicht, dass unsere Mannen nahezu keinen zweiten Ball für sich verbuchen konnten. So sprang zunächst nur ein 18-Meterschussversuch von Andreas Gassert heraus, der jedoch klar links am Tor vorbeiging (86.). In der 87. Minute der nächste Kontertrumpf der Kronauer, als ein FCÖ-Defensivakteur anstelle entschlossen zu klären Knebel anschoss, der junge VfR-Mann aber frei vor Just verzog. Nur so blieb dem FCÖ die Hoffnung auf das doch noch 2:2 erhalten. Gleich im Gegenzug drang Tchana Yopa von links gefährlich in den Strafraum ein und legte auf Sallustio zurück. Fuchs konnte im Nachfassen den Ball unter sich begraben. Dann die 90. Minute: Einwurf FCÖ von links und aus dem Getümmel Hereingabe in die hintere Strafraumzentrale. Hier stand Ringer goldrichtig und zog aus der Drehung ab: 2:2! Schockzustand für die Kronauer, Jubel im FCÖ-Lager! Angesichts des Spielverlaufs musste man dem Fußballgott dankbar sein, nun zumindest noch einen Zähler in Händen zu halten. Oder ging vielleicht sogar noch mehr? Sallustio in der Vorwärtsbewegung, gestoppt durch ein Foul. Laut schreiend fiel Östringens bisher bester Saisontorschütze zu Boden und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam in den letzten Sekunden noch Eigengewächs Wagner ins Spiel. Immerhin konnte „Toni“ nach Spielende wieder auftreten; hoffen wir, dass er uns in den letzten drei wichtigen Begegnungen wieder zur Verfügung stehen wird. Der fällige Freistoß verpuffte im Übrigen wie so viele Standards zuvor.

Die beste Leistung aller Beteiligten auf dem Platz hatte an diesem zähen Samstagnachmittag sicherlich Schiedsrichter Kief aus Reilingen geboten, der dem Spiel nach insgesamt 95 Minuten ein Ende setzte.

Das anschließende gemeinsame Grillen und der Besuch der Östringer MaiNight fielen verständlicherweise eher verhalten aus ...

Bei aller Enttäuschung über die abgelieferte Leistung unserer Mannschaft und dem nun über 38 (!) Jahre hinaus weiterhin Zuwarten auf einen Heimsieg gegen Kronau, überwiegt in der Nachbetrachtung die Erleichterung über einen am Ende glücklichen Punktgewinn, der wie bereits erwähnt, zumindest den Erhalt von fünf Punkten Vorsprung auf Kronau und damit auf den Abstiegsrelegationsplatz bedeutet. Damit ist aber auch klar, dass unsere Mannschaft weiterhin dick im Abstiegsstrudel steckt: in den letzten drei Spielen können die im Kampf um den Klassenerhalt beteiligten Mannschaften noch bis zu neun Punkte holen. Kronau und Büchig werden dabei kommende Woche direkt aufeinander treffen. Unser FCÖ reist derweil zum viertplatzierten FV Ettlingenweier, empfängt danach den möglicherweise wieder ins Aufstiegsrennen zurückgekehrten Dritten 1. FC Birkenfeld und hat abschließend zur schweren Aufgabe bei Español Karlsruhe anzutreten. Einfach sieht anders aus, sodass sich alle Mann nun endlich wieder der Tragweite der Situation bewusst werden sollten.

E.W.

 

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