• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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3. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

FCÖ I - FV Ubstadt 1:6 (0:1)

FCÖ: Hertl (15. Just), Bender, Ngalene Ngami, P. Göbel, Hauer, Kerti, Uka, A. Santangelo (76. Kohler), Sangricoli (64. Lahr), Ament, Ringer. Ersatz: M. Göbel, Kamuf, Sturm, Turco.


Torschützen:
0:1 (8.) Stein

0:2 (65.) Rohr
0:3 (76.) Rohr (Foulelfmeter)
0:4 (80.) Stein
0:5 (82.) Einzmann
1:5 (84.) Uka
1:6 (86.) Köstlin

Heimdebakel gegen FV Ubstadt

Im Josef-Küne-Waldstadion erlebten die FCÖ-Anhänger an einem späten Sonntagnachmittag ein Debakel, das gefühlt weitaus mehr weh tat, als der kürzliche Abstieg aus der Landesliga. 22 Jahre nach der letzten Kreisligastippvisite ging die Waldbuckel-Elf am 3. Spieltag ihrer Kreisligarückkehr passend zum teilweise sintflutartigen Regen mit 1:6 gegen Ubstadt regelrecht unter. Abgesehen vom 0:6 im Freundschaftsspiel gegen den spanischen Erstdivisionär Real Betis Sevilla am 08.08.2012 fing sich der FCÖ erstmals seit dem 04.10.2009 wieder sechs Gegentreffer ein, damals ebenfalls zu Hause in der Landesliga gegen den 1. FC Kieselbronn (2:6). Eine noch deftigere Niederlage gab es zuletzt im Landesligaderby gegen den FC Forst vor fast auf den Tag genau sechs Jahren; am 27. August 2008 hatte es 0:6 geheißen.


Binnen nur vier Tagen hat der FCÖ damit sozusagen gegen die Gemeinde Ubstadt-Weiher neun Gegentreffer hinnehmen müssen, deren sechs heute gegen Ubstadt, am vergangenen Donnerstag deren drei in Weiher.

Beim 1:3 in Weiher war bereits die zweite Spielhälfte völlig in die Hose gegangen. Spielertrainer René Lahr, der dort noch krankheitsbedingt gefehlt hatte, stellte sein Team demgegenüber um: Für Andre Just, der tags zuvor beim 1b-Team überzeugt hatte, rückte vereinbarungsgemäß Kevin Hertl zurück zwischen die beiden Torpfosten. Für den angeschlagenen Jens Sturm bzw. den diesen in Weiher ab Minute 30 ersetzenden Riccardo Turco (beide Ersatzbank) spielte der erst kurz zuvor aus dem Urlaub zurückgekehrte Patrik Göbel. Er übernahm die ihm angestammte Innenverteidigerrolle, während Daniel Bender von hier auf die rechte defensive Außenbahn und Marvin Hauer von rechts auf links auswich. Der in Ubstadt auf der Doppelsechs eingesetzte Lukas Kamuf nahm ebenfalls angeschlagen auf der Bank Platz und Alfredo Santangelo, der tags zuvor nach seinem Urlaub Spielpraxis im 1b-Team gesammelt hatte, rückte ins Team. Er besetzte die linke Außenbahn, Toni Uka nahm dafür eine zentralere Mittelfeldrolle ein und im Mittelfeld kam es zu einer taktischen Neuausrichtung mit nur noch einem Sechser, Patrick Kerti. Zumindest schien dies aus Sicht des Berichterstatters so. Sollte Uka dennoch auf der zweiten Sechs zum Zug kommen sollen, so legte er diese Position zumindest recht offensiv aus. Keine Veränderungen gab es auf der zweiten Innenverteidigerposition (Kapitän Yannick Ngalene Ngami) und auf der offensiven rechten Außenbahn (Paolo Sangricoli). Vorne operierte man mit der Doppelspitze Andi Ament/Joshua Ringer.

Pünktlich zu Spielbeginn setzte wieder der Regen ein, der den Kraichgau schon fast den ganzen Tag berieselt hatte, aber zuvor eine Pause eingelegt hatte. Gegen den FV Ubstadt, dem man im kommenden Jahr auch im Kreispokalhalbfinale gegenüberstehen wird, begann der FCÖ recht entschlossen und war sichtlich auf Wiedergutmachung für die schwache zweite Halbzeit in Weiher aus. Er traf dabei aber auf sehr kampfbereite Ubstadter, die um jeden nassen Grashalm kämpften. Trotz einem in den ersten Minuten leichten Übergewicht an Ballbesitz kam man jedoch nur zu einer annähernd gefährlichen Aktion, als Santangelos Hereingabe von links jedoch keinen Abnehmer fand (3.). Die Ubstadter setzten auf schnelle Konter und wurden in der 8. Spielminute erstmals gefährlich, P. Göbel konnte jedoch zur Ecke klären. Diese wurde zu kurz abgewehrt und der Ball fiel dem vom FC Kirrlach nach Ubstadt gewechselten Ruppert vor die Füße. Clever nutzte er das nasse Geläuf, zog aus ca. 18 Metern flach und fulminant ab und der Ball zischte unhaltbar für Hertl ins untere rechte Toreck. Erster Gästeangriff, erster Gästetorschuss, 0:1. Der FVU erhielt dadurch Oberwasser und die FCÖ-Elf hatte nun sichtlich mit ihren Nerven zu kämpfen. Ein ohne Not zu strammes Anspiel an einen Mittelfeldakteur führte drei Minuten später zur nächsten großen Gästechance. Ein Ubstadter Angreifer konnte plötzlich völlig frei aufs FCÖ-Tor zusteuern, entscheid sich aber für ein Abspiel anstelle selbst aufs Tor zu zielen. Die Chance aufs 0:2 war dadurch zum FCÖ-Glück deutlich geringer, dafür ereilte aber unseren 19jährigen Keeper Hertl das Pech. Dieser warf sich zusammen mit Kapitän Ngalene Ngami mutig gleich zwei Ubstadtern entgegen. Die Gefahr für´s Tor war dadurch zwar gebannt, jedoch blieb Hertl verletzt liegen und musste minutenlang behandelt werden. Wie genau es passiert war, vermochte keiner aufzuklären, entweder wurde Kevin von einem Gegner oder sogar unbeabsichtigt vom eigenen Mitspieler Ngalene Ngami getroffen. Auf jeden Fall war von den anwesenden DRK-Sanitätern die Diagnose schnell gefällt: Nasenbeinbruch! Der junge Keeper fuhr mit Großvater und Freundin gleich ins Bruchsaler Krankenhaus, von wo es abends noch in die Kopfklinik Heidelberg ging. Wir wünschen Kevin gute Besserung! Just streifte sich die Torwarthandschuhe über und ersetzte Hertl. Das Spiel, zu dem immer heftiger werdender Regen vom Himmel prasselte, war hart umkämpft, beide Teams schenkten sich nichts, wobei sich die Gäste in den Zweikämpfen weitaus cleverer anstellten. In der 21. Minute dann endlich mal wieder ein durchdachter Angriff der Blau-Weißen mit dieses Mal einer Hereingabe von Ringer, die jedoch geblockt wurde. Bender setzte zum Nachschuss an, wurde aber mit vollem Risiko und doch fair abgeräumt. In der Folge kam es zum Foul an Santangelo, der Freistoss brachte jedoch nichts ein. Die Gäste schalteten jeweils schnell von Defensive in Offensive um und brachten den FCÖ damit das eine oder andere Mal in Not. So auch in der 24. Minute, als ein Östringer Abwehrspieler über den Ball gehauen hatte und dadurch wieder ein Ubstadter frei durch war. Ngalene Ngami verfolgte ihn und setzte kurz vor dem Strafraum zum Tackling an. Foul? Wohl eher nein, doch Schiedsrichter Kaltwasser aus Helmstadt-Bargen pfiff. Ganz klar: Pfeift er, muss er dem Östringer Kapitän auch Rot geben, er beließ es jedoch bei einer gelben Verwarnung. Nicht der einzige Fehler des Unparteiischen, es sollten noch weitere zu Lasten beider Seiten folgen. Ubstadts auffällige Nr. 10 zirkelte den Freistoß um die Mauer herum, doch Just fischte den Ball aus dem unteren linken Toreck. Der Regen hatte inzwischen sintflutartige Dimensionen angenommen, zudem peitschte teilweise ein stürmischer Wind vom angrenzenden Wald herein ins Stadionrund. Bis auf einige wenige Unentwegte suchte fast jeder Schutz auf oder unterm FCÖ-Balkon. Von dort musste man beobachten, wie sich der FCÖ weiterhin sehr schwer tat und gegen das aggressive Forechecking der Ubstadter kaum Mittel fand. In der 29. Minute wieder ein schneller Vorstoß der Gäste, doch Just gewann das Laufduell und konnte klären. Kurz darauf eine fast identische Szene, doch zum Glück pfiff der Schiri Abseits. Auf der anderen Seite versuchte es Kerti mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Der Ball wäre rund einen Meter am Tor vorbeigestrichen, doch Ubstadts Schlussmann Schwaiger ging auf Nummer sicher und klärte zur Ecke. Diese brachte leider einmal mehr nichts ein. Der Ball flutschte auf dem überfluteten Platz nun immer schwerer. Dennoch konnte sich Sangricoli in der 35. Minute über links durchsetzen und in den Strafraum eindringen. Hier wurde er vom bereits ausgespielten Gegenspieler am Fuß getroffen, bleib aber auf den Beinen. Das Leder kam zu Uka, dessen Schuss jedoch geblockt wurde. Die nächste FCÖ-Chance in der 37. Minute, als Santangelo aus ca. 15 Metern abgezogen hatte und Ringer in die Flugbahn des Schusses gerutscht war. Aus der Kurzdistanz setzte er den Ball übers Tor. Der Ärger über diese vergebene Möglichkeit verpuffte schnell, denn der Unparteiische hatte auf Abseits entschieden. Die bis dato wohl beste FCÖ-Chance dann in Minute 41. Ament hatte den von hinten durchgestarteten P. Göbel freigespielt. Dieser blickte noch zum rechts frei stehenden Ringer, entschied sich dann aber für den eigenen Torabschluss, der aufgrund seines Kraftraubenden Laufs über das ganze Spielfeld dann zu schwach ausfiel und Schwaiger vor keine Probleme stellte. In der 44. Minute flog Kertis Freistoß-Nachschuss weit übers Tor. Nachdem Ukas Schuss in der 45. Minute geblockt worden war, hätte Kerti nochmals zum Abschluss kommen müssen, nach seinem zuvor Fehlschuss verließ ihn jedoch der Mut und sein ersatzweise Zuspiel in den Strafraum verpuffte. In der Nachspielzeit dann auch nochmals eine Möglichkeit für die Gäste, doch Just konnte nach einem Kopfball zur Ecke klären.

Mit einem 0:1 ging es in die Habzeitpause und hier mussten die vielen Fehler im FCÖ-Spiel knallhart analysiert werden. Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung war heute noch etwas zu holen.

Gut los ging es eigentlich auch in der 47. Minute, als Sangricoli vom rechten Strafraumteil über die Abwehr hinweg eine weite Kopfballvorlage gegeben hatte. Santangelo lauerte am langen Pfosten, traf das Leder aber leider nicht voll, sodass Schwaiger dieses aus dem Toreck klatschen konnte. Bezeichnend für die verunsicherten Östringer dann in Minute 50 in Nähe der eigenen Trainerbank der dreimalige vergebliche Versuch von Bender, einem Mitspieler seinen Einwurf zuwerfen zu können. Keine Bewegung, welche Co-Trainer Musa Ottas zu Recht monierte. Danach wurde es dann endlich doch ein stückweit besser und der FCÖ kam zwischen der 53. und 63. Minute zu guten Chancen: Zuerst fischte Schwaiger einen Kopfball von P. Göbel aus dem rechten unteren Eck (53.), dann zischte Aments Kopfball nur knapp übers Tor (54.). In der 56. Minute hatte Santangelo links seinen Gegenspieler überlaufen und steuerte erfolgversprechend aufs gegnerische Tor zu. Mit hohem Bein wurde er von Gleichauf niedergestreckt. Unstrittig: Der kurz zuvor mit Gelb vorbestrafte Ubstadter hätte nun zwingend mit Gelb-Rot den Platz verlassen müssen. Unverständlich beließ es der Schiedsrichter bei nur einem Freistoss. Kurz darauf verließ Gleichauf dann doch das Feld, der Ubstadter Trainer hatte mit dessen Auswechslung sofort reagiert, auch ihm war es nicht entgangen, dass sein Spieler zuvor nur dank der Gnade des Schiris unbestraft geblieben war. In der 63. Minute verpasste Sangricoli nach Santangelo-Flanke am langen Pfosten den Ausgleich, wenig später wurde die durchaus emsige Nummer 8 ausgewechselt. Spielertrainer Lahr betrat das Spielfeld und war zwei Minuten später unfreiwilliger Vorbereiter des 0:2, als er einen Freistoss unglücklich verlängerte und der Ex-FCÖ´ler Christian Rohr den Ball perfekt aus der Luft traf und im linken Toreck versenkte. Ärgerlich dabei auch, dass der Freistoß unberechtigt zustande gekommen war. Uka hatte an der Seitenlinie fair ins Aus geklärt. Der Schiedsrichter blickte zwar zu seinem nichts anzeigenden Assistenten, entschied aber dennoch auf Freistoß. Die Folge daraus ist bekannt. Während die Ubstadter weiterhin vorbildlich kämpften, nun auch noch mit einer Zwei-Tore-Führung im Rücken, gelang dem FCÖ nun überhaupt nichts mehr. Die Partie war äußerst zerfahren und es war für die Gäste ein Einfaches das eigene Tor zu verteidigen und weiterhin auf Konter zu setzen. In der 76. Minute kam es zu einem dieser schnellen Gegenangriffe. Ein Angreifer drang links in den Strafraum ein und wurde vom übermotivierten P. Göbel abgeräumt. Da gab es nichts zu deuteln: Elfmeter, aber eigentlich auch Rot für Göbel. Erstes entschied der Schiri richtig, bezüglich Zweitem beließ er es bei Gelb. Gut für Patrick und den FCÖ, aber einmal mehr eine Fehlentscheidung des Spielleiters. Rohr ließ sich derweil die Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen und schnürte damit gegen seinen Ex-Verein den Doppelpack. Nun war beim FCÖ endgültig Land unter und die Mannschaft gab sich ihrem Schicksal hin. Die kritischen FCÖ-Fans konnten noch nicht einmal mehr schimpfen, so unwirklich brach es nun über unseren Verein herein. 80. Minute: Freistoß von rechts durch Stein, der das linke Toreck anvisierte und unbehelligt an Freund und Feind vorbei auch noch in dieses traf: 0:4. 82. Minute: Ungehinderter Angriff der Ubstadter über mehrere Stationen in noch nicht einmal hohem Tempo. Der eingewechselte Einzmann, dessen Vater Markus früher beim FCÖ gekickt hatte, konnte am Ende dieses Spielzugs zum 0:5 einschießen. Ungläubige Gesichter im Josef-Küne-Waldstadion, so ein Desaster hatte man hier nur selten zu Gesicht bekommen. In der 84. Minute fasste sich Uka trotzig ein Herz und „verkürzte“ auf 1:5. Seinen nächsten seltsamen Auftritt hatte Schiri Kaltwasser eine Minute später, als er Ngalene Ngami wegen einer Nichtigkeit an Foulspielchen die Gelb-Rote Karte zeigte. Der Freistoss wurde kurz abgewehrt und Köstlin staubte zum 6:1 ab und machte so das Gegentordutzend voll.

Das heutige Spiel sah drei Verlierer:

Unseren FCÖ, dessen Leistung dieses Wort nicht verdient …

Den Schiedsrichter, der dann auch noch im Spielberichtsbogen als 0:3-Eigentorschützen Ngalene Ngami eintrug, obwohl hier Rohr vom Elfmeterpunkt aus traf (Quelle: fussball.de) …

Und unser Greenkeeperteam um Oli Uhlenbrock, dessen sehr gute Rasenarbeit durch ein auf tiefem Geläuf umkämpftes Spiel kaputt gemacht wurde. Diese fleißigen Helfer sind die einzigen, die einem an diesem Tag leid tun können, denn sie sahen sich dem Regen hilflos ausgesetzt.

Stopp: Die einzigen, die einem an diesem Tag leid tun mussten, waren dann doch nicht nur Oli und Co., sondern auch die treuen FCÖ-Fans, die bitterlich enttäuscht wurden.


Hochverdiente Gewinner waren unstrittig die Ubstadter Gäste, die sich auch überwiegend als faire Sieger zeigten. Dass sich da ein Ubstadter Zuschauer nach der Durchsage der anderen Kreisligaergebnisse durch Stadionsprecher „Willes“ Lahr die spitze Bemerkung „Das FCÖ-Ergebnis hat der aber nicht vorgelesen“ nicht verkneifen konnte, war zwar wenig „sportsmännisch“, muss man auf FCÖ-Seite aber auch verkraften können. Denn mit Hohn und Spot wird unser als Aufstiegsmitfavorit gehandelter FCÖ in diesen Tagen in vielen Orten des Bruchsaler Fußballkreises und darüber hinaus überschüttet werden.

Obwohl mir viele nach Spielende dazu rieten, ich solle heute den Bericht ausfallen lassen und einfach „sauschlecht“ schreiben, ist er nun doch wieder länger ausgefallen als selbst vermutet. Aber vielleicht ist das auch meine Art der Verarbeitung des heute Erlebten.

E.W.

 

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