• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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24. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FCÖ I - SV Langensteinbach 1:3 (1:0)

FCÖ: Hufnagl, Heinitz, Becker, M. Kölmel, Ament, Lahr, Schäfer, Schattauer, Uka, Klink (63. Feta), Jammeh (46. Artin). Reserve: Schneider (ETW), Haag, Neri, Özdemir.


Torschützen:
1:0 (22.) Uka

1:1 (49.) Groß
1:2 (57.) Steudl
1:3 (85.) Jansen

Gelb-Rote Karte:
Schäfer (55.) / -


Das Abstiegsgespenst schwebt mehr denn je über dem Waldbuckel!

Vor 14 Tagen durfte man den Sonntagsbericht noch mit der Überschrift „Kein Aprilscherz: Zweiter Heimsieg in Folge mit Verlassen der Abstiegsränge!“ beginnen. Was damals noch mit großer Zufriedenheit und einem Schuss Glücksgefühl geschrieben werden konnte, hat einen zwei Wochen später mit gleich mehreren Portionen Ärger eingeholt: Kam bereits die Leistung letzte Woche in Wettersbach einem üblen Aprilscherz gleich, so fühlte man sich nun gegen Langensteinbach erst so richtig veralbert. Spätestens mit dieser auf dem heimischen Waldbuckel völlig indiskutablen Leistung und Fehlern an allen Ecken und Enden hat man die zwischenzeitlich gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt mehr als leichtfertig vertan und man muss nun mehr denn je um die Existenz in der Landesliga bangen.


Jeder weiß, mit welchem Herzblut der Berichterstatter am Verein und an der Mannschaft hängt. Umso schwerer fiel es, die vorstehenden ersten kritischen Worte auch tatsächlich niederzuschreiben. Nach Überwindung der Hemmungen werde ich nun aber auch nachfolgend das schreiben, was die fühlen, die Woche für Woche die Spiele besuchen und vieles dafür geben würden, dass der Erfolg wieder Eingang findet. DIE – das sind die treuen FCÖ-Fans und viele davon haben mich nach Spielschluss gebeten, mal Klartext zu schreiben … Seht´s mir bitte nach …

Klar war, dass Innenverteidiger Tobias Heim ausfallen wird. Auf seine Defensivkünste wird der FCÖ nach „Tobses“ Betriebsunfall in den nächsten Spielen leider verzichten müssen. Ein weiterer Schlag für die ohnehin schon so angespannte Personallage ... Mancher Zuschauer zeigte sich über weitere Wechsel in der Anfangsformation nur kurz überrascht, denn nachdem durchgesickert war, dass einige Spieler das Training unter der Woche versäumt hatten und deshalb zunächst nicht berücksichtigt wurden, fand diese Entscheidung der Verantwortlichen breite Zustimmung.

So rückte der erst in der Vorwoche sein Comeback feiernde Simon Becker in die Abwehrzentrale, der 18jährige Philipp Schäfer gesellte sich neben Spielertrainer René Lahr auf die 6er-Position, Musa Jammeh kehrte in den Angriff zurück und auch Christian Klink, sonst in der 2. Mannschaft aktiv, begann von Anfang an. Klink kam dabei erst zum zweiten Mal in der Landesliga zum Einsatz und dies erstmals von Beginn an. Es sei sogleich vorweggenommen: Auch wenn bei dem 24jährigen nicht alles klappte, stimmten bei ihm Einsatz und Leidenschaft; eine Qualität, die so manchem Spieler leider abhanden gekommen scheint … Die vermeintlichen Stammspieler Pepe Feta, Haldun Özdemir und Nuber Artin nahmen zunächst nur auf der Bank Platz ...

Von Beginn an war klar, dass die bei ständigen Regenschauern nur spärlich gekommenen Zuschauer keinen Fußballleckerbissen erwarten konnten. Zu beschränkt agierten beide Teams in ihren Möglichkeiten. Die Gäste aus Langensteinbach schienen ein leichtes Übergewicht an Ballbesitz zu haben, die wenigen Torchancen lagen jedoch zunächst auf FCÖ-Seite. So in der 7. Minute, als Klink eine Flanke von links direkt aufs Tor zog, SVL-Schlussmann Geibel jedoch auf dem Posten war. In der 22. Minute dann plötzlich das 1:0 für die Heimmannschaft: Nach Doppelpass mit Klink setzte sich der im 1. Durchgang auffälligste FCÖ-Spieler Markus Schattauer gekonnt über rechts durch und seine Flanke köpfte (!) ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz, Driton „Toni“ Uka, zur Heimführung ins Tornetz. Uka feierte seinen 3. Saisontreffer mit einem sehenswerten Salto und ob der zuvor eher verhaltenen Spielweise durfte nun sogar leise Hoffnung aufkommen, dass man heute die drei so wichtigen Punkte tatsächlich wird einfahren können. Furchterregend war nämlich auch die Leistung der Gäste bis dato nicht gewesen …

Langensteinbach kam ab ca. Minute 30 dann aber doch besser auf. In eben dieser Minute führte eine missglückte Flanke von Steudl zum ersten Torschuss, doch FCÖ-Keeper Hansi Hufnagl, einer der wenigen mit konstant guten Saisonleistungen, war aufmerksam und lenkte den Ball über die Torlatte. Nur zwei Minuten später die große Ausgleichchance: Nach einem Fehler in der Vorwärtsbewegung tauchte Kull plötzlich frei vor Hufnagl auf, doch Östringens Zerberus rettete ganz ganz stark im Eins gegen Eins. In der 37. Minute klärte Schattauer mit einer spektakulären Lufteinlage vor dem einschussbereiten Steudl.

Ansonsten war aus Hälfte 1 nur noch zu erwähnen, dass auf FCÖ-Seite Schäfer bereits mit Gelb vorbelastet war. Jeder im Josef-Küne-Waldstadion rechnete derweil damit, dass der junge Mann zur Pause gegen eine frische Kraft ersetzt werden wird …

Zur Überraschung blieb Schäfer doch auf dem Feld und es blieb zu hoffen, dass dies „nicht nach hinten losgeht …“ Stattdessen wurde der in den ersten 45 Minuten schwache Jammeh durch Artin ersetzt.

Erst vier Minuten waren wieder gespielt, als es auf dem Waldbuckel plötzlich ganz ruhig wurde. Wieder einmal hatte man in der Vorwärtsbewegung den Ball „vergeigt“ und Langensteinbach konnte sich vor dem FCÖ-Strafraum diesen quer zuspielen. Groß kam dadurch halbrechts plötzlich in gute Schussposition, erwischte das Leder auch noch perfekt mit seinem rechten „Huf“ und regenwasserunterstützt zischte es unhaltbar für Hufnagl ins Tor. Den Gästen blieb es nicht verborgen, dass der FCÖ nun erst recht sichtlich angeschlagen war und sie setzten prompt nach. Nur drei Minuten später, 52 mal hatte der Minutenanzeiger bis dahin seine Runden gedreht, Freistoss für die Gastmannschaft: Der Schütze traf den Ball ebenso gekonnt wie zuvor sein Mannschaftskollege beim Ausgleich und die FCÖ-Aktiven öffneten bereitwillig auch noch ihre Mauer. Von Glück konnte man reden, dass der fulminante Schuss nur an den Innenpfosten klatschte und Steudl aussichtsreich den Nachschuss auch noch übers Tor setzte.

Wenn die Tendenz zu diesem Zeitpunkt nicht bereits genug gegen den FCÖ gesprochen hätte, dann in der 55. Minute das, was viele auf dem Waldbuckel vorhergeahnt bzw. befürchtet hatten: Schäfer leistete sich ein weiteres Foul und wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Dem jungen Spieler derweil einen Fehler anzukreiden, wäre sicherlich der falsche Weg. Man hätte ihn mit einer vorzeitigen Auswechslung schützen müssen, anstelle darauf zu hoffen, dass er mit der „gelben Vorbestrafung“ cool umzugehen vermag, was oft noch nicht einmal so manchem Routinier gelingt …

Vorerst dem „ganzen die Krone auf“, setzte das FCÖ-Abwehrverhalten bei der bereits nächsten Offensivaktion der Gäste. Ein Eckball von links flog Richtung kurzen Pfosten und Steudl hatte eher wenig Mühe, den Ball über die Torlinie zu bugsieren – 1:2 (57. Minute)! Weitere nur zwei Minuten später die nächste Großchance für die Gäste, doch Hufnagl und Kapitän Andi Ament konnten mit vereinten Kräften kurz vor der Torlinie klären.

Rückstand und auch noch ein Mann weniger … Sch… egal, nun musste endgültig ein richtiger Ruck durch die FCÖ-Mannschaft gehen! Die nicht ausgesprochene, aber klare Vorgabe, „nun Gras beißen zu müssen“, vermochte unser Team leider sichtlich nicht umzusetzen, kam aber dennoch zum zumindest Ansatz zweier Torchancen. So setzte sich in der 64. Minute der mit Abstrichen noch auffälligste Akteur Uka über links durch, doch seine Hereingabe fand keinen Abnehmer. Kurz darauf geriet ein Distanzschuss von Schattauer zur sicheren Beute von SVL-Torsteher Geibel.

Spätestens nach einer zwischenzeitlichen Freistosschance von Langensteinbach (wieder durch die sich öffnende Mauer!), die Hufnagl jedoch problemlos vereitelte (68.), nahmen dann auch noch die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns immer seltsamere Züge an und Abseitsstellungen wurden wohl eher weniger nach den Regeln als vielmehr nach einer Art Zufallsprinzip gefällt.

In der 75. Minute dann doch das ganz große Ding zum Ausgleich: Wer sonst außer der nimmermüde kämpfende Routinier Marcus Kölmel hatte nach einem Freistoss von Lahr zum Kopfball angesetzt. Der Ball flog aussichtsreich ins Tordreieck, doch der Torjubel erstickte auf den FCÖ-Lippen, als der starke Geibel mit seiner besten Tat das Leder aus dem Winkel fischte. Auch das noch …

Schiedsrichter Tronser aus Pforzheim und sein einer junger Assistent trugen weiterhin mit so manchem unverständlichen Pfiff bzw. Fahneheben zu einem Kopfschütteln nach dem anderen bei und wären das „Geschehen“ auf dem Platz und die FCÖ-Gesamtsituation nicht schon traurig und unwirklich genug gewesen, hätte man dieses nur noch mit schallendem Lachen quittieren können ... Auf jeden Fall kam durch die schwache Form zumindest zweier der drei Männer in Gelb irgendwie erst Recht kein Spielfluss mehr zustande ...

Der FCÖ ließ nur noch einmal annähernd aufhorchen und dies auch nur mit tatkräftiger Unterstützung des Gegners. Eine Flanke von Feta von links köpfte nämlich ein Langensteinbacher selbst knapp über das eigene Gehäuse (80.). Bezeichnend, dass die Gäste ansonsten keine allzu großen Probleme hatten, sich FCÖ-Angriffen zu erwehren und der nicht gerade schnelle Routinier Zankoff es mit einfachstem Stellungsspiel vermochte, zu einem der besten Männer auf dem Platz aufzusteigen. Auch wenn man ein Mann weniger war, kann es für die fehlende Leidenschaft gerade in den letzten zehn Minuten keine Entschuldigung geben!

Bezeichnend für den kraft- und saftlosen Auftritt der FCÖ-Elf dann die Geschehnisse in der 85. Minute: Ohne jegliche Gegenwehr und stattdessen mit wie versteinertem Zuschauen ließ man die Langensteinbacher sich den Ball über acht (!) Stationen von links nach rechts und rechts nach links zuspielen. Steudls Schuss konnte noch abgewehrt werden, aber „wie selbstverständlich“ kamen die Gäste nochmals an den Ball und konnten für Jansen auflegen, der schon fast gar nicht mehr „nein“ sagen konnte und den Ball nun endgültig zur 1:3-Entscheidung in die Östringer Tormaschen setzte. Die letzten fünf Minuten wurden dann nur noch zur Pein für die FCÖ-Akteure und irgendwie noch mehr für die treuen FCÖ-Fans, die tatenlos zuschauen mussten. Viele wendeten sich völlig enttäuscht gar ab.

Dies war der absolute Saisontiefpunkt! Diese Leistung und das im Vorfeld bereits undisziplinierte Fehlen eigener Akteure beim Training sind nicht zu entschuldigen! Manch einer sollte sich einmal vor Augen halten, was andere für den Verein leisten, die ohne jegliche Gegenleistung in Geld (!) – viele spenden gar noch für andere „Vereinszwecke“! – weitaus mehr Zeit und vor allem Herzblut für ihren FCÖ opfern!

Die zwischenzeitlich guten Leistungen und 7 Punkte gegen Kirrlach, Feldrennach und Kieselbronn sind nun nicht mehr das Papier wert, auf dem nun die traurige Wahrheit, die Tabelle, steht: Flehingen ist nach dem aktuell weiteren Sieg in Feldrennach auf dem besten Weg zum Klassenerhalt und hat auf dem ersten Nichtabstiegsplatz nun bereits sechs Punkte Vorsprung auf den FCÖ. Feldrennach auf Platz 11 hat ebenso 25 Zähler wie Flehingen und der sonntägliche Gegner Langensteinbach auf Rang 10 scheint mit 29 Punkten und damit nun schon zehn Zählern Vorsprung wie die erst Recht vor ihm liegenden Teams, auch bereits „durch“. Unsere Mannschaft steht derweil mit mickrigen 19 Punkten und ganzen 19 Toren aus 22 Spielen auf dem Abstiegsrelegationsplatz und kann derweil nur von Glück reden, dass Beiertheim auf dem ersten Abstiegsplatz derzeit ebenso wenig zustande kriegt wie sie selbst.

Blickt man der traurigen Wahrheit ins Auge, kann es jetzt vorerst nur darum gehen, Beiertheim und Wettersbach auf Abstand zu halten und so zumindest den Relegationsplatz zu sichern. Ein Vorhaben, das mehr als schwer genug werden wird. Denn Eines ist klar: Mit solchen Leistungen wie gegen Wettersbach und Langensteinbach, ihrerseits sicherlich keine Übermannschaften (!), wird dies nicht gelingen können!

Ich hoffe sehr, dass dieser kritische Bericht, der mich viel Überwindung und manch schweres Durchatmen gekostet hat, nicht das Gegenteil bewirkt, sondern mit dazu führt, dass sich einige nun endlich einmal den Allerwertesten aufreißen!

In einem Verein gilt es zusammenzuhalten, gerade in schwierigen Zeiten, dies muss jeder verinnerlichen. Auch ich werde nach einem Sonntagabend voller Ärger und Enttäuschung ab morgen wieder nach vorne blicken und mit meinen bescheidenen Möglichkeiten als FCÖ-Fan alles dafür tun, dass doch noch das derzeit unmöglich Erscheinende doch wieder möglich werden wird.

Ein Hinweis noch: Vor ein paar Jahren stand man lange Zeit auf ähnlich verlorenem Posten und hatte in einer damals sicherlich insgesamt schwereren Liga, eine Mannschaft, die nicht die potentielle Leistungsstärke wie der diesjährige Kader hatte. Damals aber traten die Akteure mit Leidenschaft und dem unbändigen Willen auf, sich für ihren Verein und ihre Fans zu zerreißen! In Erinnerung an diese unvergessene Elf hoffen wir, dass deren Geist wieder Einhalt auf dem Waldbuckel finden mag!

„Jungs, jetzt seid Ihr gefordert! Zeigt es Euren Fans, dass Ihr es besser könnt! Wenn nicht jetzt, wann dann?“

E.W.

 

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