FC 1922 Östringen e.V. - 1.M.: 29.03.2009 LANDESLIGA 2008/09 BEIM FCA WILFERDINGEN 3:3

23. Spieltag Landesliga Mittelbaden:

FCA Wilferdingen - FCÖ I 3:3 (2:3)

FCÖ: Hoffmann, F. Klotz, Heim, Becker, M. Klotz, Würtz, Lahr, Ament, Feta, Schweikert (85. Grgic), Bruckert.

Torschützen:

1:0 Garro (12.)

1:1 Lahr (21.)

2:1 Garro (22.)

2:2 Bruckert (33.)

2:3 Ament (41.)

3:3 Garro (82.)

Torreiches Unentschieden in Wilferdingen

Zum dritten Mal in dieser Saison machte sich die FCÖ-Familie mit einem Hassis- und dem Jugendbus auf die Reise zu einem Auswärtsspiel, dieses Mal nach Wilferdingen, und erneut nahm man gemeinsam etwas Zählbares mit zurück auf den Waldbuckel. Nach einem vor allem in der ersten Hälfte sehr intensiven Spiel mit einem 3:2-Zwischenstand für den FCÖ, versäumte man es dabei jedoch in Hälfte 2, nach besten Torchancen, für den vorzeitigen Knockout des Gegners zu sorgen und musste am Ende noch den Ausgleich hinnehmen. Auch wenn auf dem ungewohnten Kunstrasen mehr drin war, musste man nach Spielende resümieren, dass das Unentschieden insgesamt durchaus als leistungsgerecht bezeichnet werden kann. Einzig aufgrund des fragwürdigen Verhaltens einiger Betreuer des Gegners, insbesondere nach Spielende, hätte man sich zwar vielleicht doch einen Sieg über diesen Gegner gewünscht, doch ist das Ergebnis durchaus mit den Zielsetzungen des FCÖ vereinbar.

Der FCÖ hatte in Hälfte 1 von Beginn an mehr Ballbesitz und spielte mutig nach vorne, musste sich jedoch in einem hier nahezu offenen Schlagabtausch auch immer wieder den schnellen Kontern der Gastgeber erwehren. Nach zuvor zwei ersten guten Möglichkeiten der Lahr-Elf ging Wilferdingen in der 12. Minute mit 1:0 in Führung. Vorausgegangen war ein vermeintliches Foul von Manuel Würtz, aufgrund dessen der in der 1. Halbzeit nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter Tekinarslan auf den Elfmeterpunkt zeigte. Garro verwandelte den fälligen Strafstoss zum 1:0. Der FCÖ zeigte sich jedoch keineswegs geschockt und übernahm auch nach dem Rückstand weiter die Initiative. Dennoch bot sich den Gastgebern in der 18. Minute die große Chance zum 2:0, doch FCÖ-Schlussmann Johannes Hoffmann meisterte großartig die 1:1-Situation gegen Maier. In der 21. Minute setzte sich der starke Pepe Feta dynamisch durch, konnte jedoch zunächst mit vereinten Kräften der FCA-Abwehr gebremst werden. Wilferdingen wägte sich dadurch schon fast in Sicherheit, doch gab Pepe nicht auf und spitzelte den Ball auf FCÖ-Torjäger Rene Lahr, der überlegt zum 1:1 vollendete. Der Jubel der treuen FCÖ-Fans brannte auf, um dann doch wenige Sekunden später wieder abzuebben. Denn direkt nach Wiederanspiel und einem Flankenlauf des sehr starken Hartmann über links, prallte der Ball von Hoffmann ab und Garro traf mit seinem zweiten Treffer zur erneuten Führung für die Gastgeber (22.). Der gefestigte FCÖ ließ sich jedoch auch davon nicht beeindrucken und rannte auf den erneuten Ausgleich an. Gute Chancen dazu boten sich bereits Feta (28.) und Andy Ament, der nach einem Freistoss von Lahr nur knapp am Ball vorbeisegelte (30.), ehe der sehr lauffreudige Martin Bruckert in Minute 33 zum verdienten, erneuten Ausgleich traf: Ament legte ideal auf Martin auf und Östringens Nr. 9 ließ dem Schlussmann mit einem sehenswerten Lupfer zum 2:2 keine Chance. Die Gastgeber, die zuvor ihr Heil fast ausschließlich mit langen Bällen in die Spitze gesucht hatten, schienen nun immer mehr ins Hintertreffen zu geraten und versuchten die spielerische Unterlegenheit mit aggressiverem Dagegenhalten und lautstarken Parolen von der Trainerbank aus, zu kompensieren. Leider ließ sich der FCÖ dabei auf so manches „Geplänkel“ ein und die Begegnung wurde immer hektischer. Umso wichtiger die erstmalige Führung des FCÖ in der 41. Minute und zudem äußerst sehenswert: Lahr hatte einen weiten Ball auf Bruckert geschlagen, den dieser technisch einwandfrei aus der Luft für Ament auflegte und dieser ala Tor des Monats direkt ins Tordreieck setzte. Ganz nach dem Geschmack der FCÖ-Fans auch die Szene in der Nachspielzeit der 1. Hälfte, als Leprich mit einem Kopfball nur die Unterkante der Latte traf und dem FCÖ damit auch das Glück hold war.

5 Tore in einer Hälfte, verbunden mit einem Rückstand, schienen für so manchen Verantwortlichen der Gastgeber zu viel des Schlechten gewesen zu sein, und auf dem Weg zur Kabine setzten sich diverse Provokationen fort. Wer den Berichterstatter kennt, weiß, dass er Emotionen auf und neben des Platzes durchaus einzuordnen vermag und diese auch für die FCÖ-Anhängerschar durchaus kein Fremdwort sind, doch geriet durch dieses äußerst fragwürdige Verhalten eine zuvor tempo- und torreiche erste Hälfte zunächst leider in den Hintergrund und ließen sich einige FCÖ-Akteure dadurch von ihrer Konzentration abbringen.

Umso nötiger die 15-minütige Halbzeitpause, die auf die Gemüter beruhigend schien, denn in Hälfte 2 wurde das Spiel zwar intensiv weitergeführt, jedoch nicht mehr so hektisch wie zum Ende des 1. Abschnitts. Seinen Teil dazu bei trug auch der Schiedsrichter, der das Spiel nun besser in den Griff bekam. (Zunächst) genug der Randerscheinungen und zurück zum Sportlichen: Gleich vier Mal bot sich dem FCÖ nach Wiederanpfiff die Möglichkeit zum 4:2: Ganz dick zunächst die Chance für Thomas Schweikert in der 46. Minute, doch freistehend ging sein Schuss über das Gastgebertor. Aments Kopfball wurde in der 55. Minute auf der Linie geklärt und Fetas Schuss, nach zuvor sehenswerter Einzelaktion im Strafraum, flog knapp links am Tor vorbei (56.). Zudem scheiterte Lahr nach zuvor Doppelpass mit Bruckert an Wilferdingens Nr. 1, Hausch (60.). Die Gastgeber waren ihrerseits in der 50. Minute durch Bestvina und in der 61. Minute mit einem strammen Weitschuss gefährlich. Obwohl Wilferdingen nun mehr Druck entfaltete, in der 75. Minute die überhaupt größte Torchance, wieder für den FCÖ und gleich doppelt durch Feta, der jedoch zunächst am Torsteher scheiterte und den zweiten Ball übers Tor setzte. Diese Großchancen auslassend, kam es wie so oft im Fußball: Nach einer Flanke von links war erneut Garro zur Stelle und der schlitzohrige Stürmer netzte sehenswert per Kopf zum dritten Mal an diesem Tage und damit zum 3:3 ein. Kurz vor dem Schlusspfiff durchaus auch noch die Chance zum sogar Gastgebersieg, doch eine Flanke geriet für den eingewechselten Steinmetz etwas zu lang.

So durften beide Teams unter Abwägung aller Vor- und Nachteile mit dem Remis am Ende eigentlich ganz zufrieden sein und die FCÖ-Anhängerschar versammelte sich ruhig und plaudernd vor den Kabinen, um auf ihre Jungs zur gemeinsamen Busrückfahrt nach Östringen zu warten. Das dabei Verhalten dreier Betreuer der Gastgeber kann hier leider nicht unerwähnt bleiben. Höchst peinlich und völlig unnötig wurden neutrale FCÖ-Anhänger heftig angerempelt und provoziert; ein Verhalten, das nur noch heftiges Kopfschütteln aller Anwesenden verursachte und das aufgrund der Besonnenheit der FCÖ-Gäste zum Glück, aber wohl leider Pech einiger streitsüchtiger Wilferdinger, ohne Folgen war. Konnte man sich bei bisher allen Auswärtsfahrten von sportsmännischen Gastgebern verabschieden und wie z.B. in Feldrennach auch Freundschaften knüpfen, so erlebte man dieses Mal zwar wenig Erinnernswertes in gastfreundlicher Hinsicht, doch tat dies der guten Stimmung von Mannschaft und Fans keinen Abbruch und auf der Busheimfahrt und beim gemeinsamen Abschlussessen ließ man einen wieder mal schönen Tag im Kreise der FCÖ-Familie ausklingen.

E.W.

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