• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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Sensation! Zeitreisen sind möglich
 
Er soll als Kind schlank gewesen sein, aber das sieht man nicht mehr. Seine vorsätzliche Gewichtszunahme macht deutlich, dass der omnipräsente AH-Vorsitzende Spahic von keinem Schönheitsdiktat versklaven lässt , obwohl er es sollte. Trotzdem oder deshalb ist er als AH-Vorsitzende unangefochten. Spahic ist die Angela Merkel des FCÖ. Mit dieser Autorität und seinem sattsam bekannten Temprament schwor er seine Spieler auf die anstehende Aufgabe ein. Diejenigen die dabei gewesen sind, erinnern sich mit Schaudern an Offenbach, wo das letztjährige Turnier um die Süddeutsche Meisterschaft Ü-40 stattfand. Es war eine sportliche Bankrotterklärung; nur ein Punkt, kein Tor, fürchterliche Spielweise. Der Auftritt war ein Anschlag auf die Schönheit des Fußballs. Sollte es diesmal in Mingolsheim, der Brutstätte des Versagens, anders werden?
Schon kurz nachdem die ersten Mannschaftsbusse eintrafen, roch es auf dem Vereinsgelände nach alten Menschen wie bei einem Helene-Fischer-Konzert. Glücklicherweise traf CUFÖTS im ersten Spiel auf einen Gegner mit einem parfümierten Namen: Hoechst Classique, oh la la. Beide Mannschaften spielten konzentriert, teilweise verbissen. Beispielgebend hierfür war ein rüdes Foul an Haucke, der von hinten umgegrätscht wurde und sich danach mitleiderregend auf dem Rasen wand. Kurzzeitig sorgte man sich um seine Gesundheit. Allerdings nur so lange bis man ein sich ausbreitendes Grinsen auf dem Gesicht des Daniederliegenden beobachteten konnte. Da war sie wieder, die übliche Haucke-Show. Überhaupt Haucke, der ewige Haucke. Er muss in seinem Gedächtnis ungefähr 10 Millionen Spielsituationen abgespeichert haben, na ja, sagen wir 9 Millionen. Wenn er auf dem Platz einen Pass spielt, einen Zweikampf führt oder sich positionieren muss, greift Haucke auf diesen Erfahrungsschatz zurück. Er weiß schon vorher, was passieren wird, passieren muss. Hauke beweist so en passant, dass Reisen in die Zukunft möglich sind. Das funktioniert immer. Und es verleiht seinem Spiel Coolness, Leichtigkeit, beinahe Eleganz. Niemand wehrt so effektiv ab. Niemand spielt mit so wenig Anstrengung. Das macht ihn zur Zigeunerin  mit Kristallkugel des Fußballs. Während andere Sturzbäche an Schweiß ausscheiden, transpiert Hauke vornehm vor sich hin. Dafür muss man ihn bewundern. Andererseits führt Haukes Kenntnis der Zukunft dazu, dass er Unnötiges meidet wie Spahic eine vernünftige Ernährung. Leidenschaft, Aufopferung gehört nicht zu seinem Repertoire. Zusammen mit seiner teils gewollten, teils spielimanenten Behäbigkeit führt dies dazu, dass man sich dabei ertappt ihn am Kragen packen zu wollen. Trotzdem ist und bleibt er die Oberste Heeresleitung der Abwehr. Nach einem Eckball und einem anschließenden Handspiel, das aufgrund der Vorteilsregel nicht gepfiffen wurde, fiel das 1:0 für CUFÖTS. Das war auch der Endstand und für Hoechst höchst unerfreulich. 
Als Fanal des Aufbruchs und Optimismus wählte die Spielleitung für die neuen Trikots des CUFÖTS die Farbe schwarz. Darauf muss man erst mal kommen. Schwarz kaschierte das ein oder andere Kilo Übergewicht und war daher eine Wohltat für den Betrachter. Schwer wog, dass einige Leistungsträger nicht spielen konnten. Spahic baut ein Haus, Jirgal befindet sich in einer Formkrise und Pfeifer leidet an Hypochondie. Diesmal ist es ein angeblicher Bänderriss im Sprunggelenk. Warum aber Jochen Fellhauer nicht im Kader stand, ist eine Frage, die ihrer Antwort noch harrt. Gleichviel, worauf die Entscheidung beruhte, sie war idiotisch.
Im zweiten Spiel stieß CUFÖTS auf die SG Hofherrnweiler-Unterrombach. Es war wohl die beste Leistung, die CUFÖTS jemals ablieferte. Die Abwehr eine Festung, das Mittelfeld ein Balett. Nur der Angriff wollte sich nicht darin einfügen. Der Angriff wollte gar nichts. Bis auf eine Vorlage von Delko, die Uwe Reinhardt mit einem Klaus-Fischer-Gedächtnisschuss volley zum 1:0 nutzte. Alles war gut. Doch dann foulte Kai Strumberger nicht übermäßig intelligent bei einem SG-Angriff, allerdings deutlich außerhalb des Strafraums. Dies focht den Schiedsrichter jedoch nicht an. Ohne ein Zeichen des Zweifels zeigte er auf den Elfmeterpunkt. Jetzt stand es 1:1. Was für eine Fehlentscheidung. Die aristokratische Souveränität, die Sicherheit. Vorbei! Als nach einem Pass auf den freistehenden Delko Abseits gepfiffen wurde, schwand die letzte Hoffnung auf den Sieg und einen fähigen Schiedsrichter.
Das dritte Spiel gegen die SG Stadelhof/Oberkirch geriet zur Götterdämmerung. Die SG war nicht die bessere Mannschaft, aber sie traf auf einen gebrochenen Gegner. Das Mittelfeld harmonierte zwar, aber es mangelte an Durchschlagskraft und der Angriff wollte jetzt wirklich nichts mehr. Ein Abwehrfehler leitete das 1:0 für die SG ein. Die Niederlage war besiegelt. An ein Weiterkommen glaubten jetzt nur noch, wer unter dem gleichen Realitätsverlust litt, wie er 1945 im Führerbunker herrschte. Denn der letzte Gegner war der das Turnier beherrschende FC Bayern. CUFÖTS spielte aufopferungsvoll und nicht chancenlos. Vor allem Strumberger riss mit  seiner überlegenen Athletik die Zuschauer mehrmals aus ihrer Lethargie. Allerdings fehlten ihm Anspielstationen und Glück. Trotz der spielerischen Überlegenheit des FC Bayern konnte CUFÖTS lange das Unentschieden halten, was in erster Linie Torhüter Andreas Mühlberger geschuldet war, der sich als Wiedergänger des vielarmigigen Ganesha präsentierte.
CUFÖTS hat nicht sportlich enttäuscht, dennoch: Berlin bleibt ein Traum. Aber wenn nur ein Bruchteil der eifrig geschmiedeten Vorbereitungspläne für nächstes Jahr umgesetzt werden, sollten sich die Gegner überlegen überhaupt gegen CUFÖTS anzutreten.
 
(Bericht von Michael Häfner)
 

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