• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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Ein schmutziger "Sieg"

Eigenlob stinkt. Wenn aber ein Spielbericht nach nur knapp vier Wochen auf der Homepage erscheint, ist es angebracht. Möglich ist dieser Echtzeitjournalismus nur durch Professionalität, Leidenschaft und einem hervorragend trainiertem Brieftaubenschwarm. Wieder einmal setzt der FCÖ Maßstäbe. Ein Teufelskerl von Verein. Und als solcher liegt es in seiner Natur nach Abenteuer Ausschau zu halten. Ja, sich in Unternehmen zu stürzen, die dem Wahnsinn entspringen.

Was ist geschehen? Die Nachricht, dass die AH-Mannschaften des FCÖ und des TuS Mingolsheim sich zu einer Spielvereinigung zusammengeschlossen hatten; war ein Schock. Angesichts der herzlichen Abneigung beider Vereine füreinander, war das in etwa so wahrscheinlich wie eine Massenhochzeit zwischen Juden und Palästinensern; auf der es als Hauptgang Schweinebauch gibt. Und eingedenk der desaströsen Erfahrungen mit vereinsfremden Spielern ein Akt entfesselter Zuversicht. Erinnert sei an den Schuft Hakan Yigit, der zusammen mit seinen Spießgesellen Elvis und Thorsten Damm beim Hallenturnier in Rauenberg mit ihrer Leistungsverweigerung dem FCÖ den Dolch des Verrats zuerst in den Rücken und dann ins Herz stießen. Aber was würden wir wagen, wenn wir immerzu an das Scheitern erinnerten?

Das Mannschaftsamalgam TuS/FCÖ firmiert unter dem Namen "Club für Unterhaltung und Förderung örtlicher Talente im Seniorenalter", kurz CUFÖTS, und spielte am Freitag im Rahmen der Deutschen Meisterschaft Ü-40 in Reichartshausen gegen die SG Auer-/Rittersbach um den Titel des Badischen Meisters. Die vollständige Identifizierung mit der neuen Spielvereinigung und die Selbstbezeichnung der Spieler als CUFÖTSer haben sich aus unerfindlichen Gründen noch nicht durchgesetzt.

Der Platz in Reichartshausen liegt schön, erhöht und nicht weit von Äckern und Wiesen. Letzteres war dafür verantwortlich, dass es intensiv nach Gülle roch, was gut zur Qualität des Spiels passte. Zwei Fragen standen nun im Raum und langweilten sich über ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Würde die neu zusammengewürfelte Mannschaft erfolgreich sein? Und wo um alles in der Welt liegt Reichartshausen?

CUFÖTS begann mit viel Ballbesitz und lässiger Planlosigkeit. Es hatte durchaus etwas Appartes, wie die Spieler mit dem Ball kreuz und quer über den Platz Gassi gingen, auf dass er irgendwo sein Häufchen absetzt. Torchancen: null. Dann die 20. Minute, aus dem Nirgendwo schoss Uwe Reinhardt den Ball an die Latte. Das war eine ziemliche Ungehörigkeit bei all der Pomadigkeit, in der man sich als Zuschauer eingehüllt sah. Wenig später hatte auch Auer/Rittersbach seine Chance, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei.

In der Halbzeit wurden die Außenverteidiger gewechselt. Auf rechts kam für Spahic Reichardt und auf links Noe für Klefenz. Ein guter Wechsel. CUFÖTS war jetzt offensiver und nicht mehr so fett. Die Überlegenheit führte zu einer Reihe von Chancen. Nach einem schönen Angriff über Reichardt, Kölmel, Noe und Kühn war es Schmitt, der eine gute, eine sehr gute Gelegenheit vergab. Schmitt zeigte die Fitness eines Unfallopfers und wurde ausgewechselt. Diese Eigenschaft teilt Schmitt mit vielen anderen TuS-Spielern. FCÖ-Spieler wie Spahic, Senolan oder Pfeiffer dagegen zeigen seit Jahren eine stetig besser werdende körperliche Verfassung. Wenn die TuS-Spieler nicht bald nachziehen, wandelt sich die Symbiose aus beiden Vereinen zu einem parasitären Verhältnis, beim dem sich der eine blutsaugend an den anderen heftet.

Ebenso erfolglos im Abschluss war Kölmel. Sein satt getroffener Volleyschuss wurde jedoch vom gegnerischen Torwart gehalten. Dieser Mensch war ungefähr 1,95 m groß und 200 Jahre alt. Anscheinend reicht es ihm, nicht die Rentenkasse zu belasten, nein, er muss anderen durch seine Paraden auch noch den Tag versauen. Und schließlich versagte auch der sichtlich erschlankte Kühn mit einem Kopfball aus kurzer Distanz. Da sieht man wieder, dass Diäten nichts bringen. Es kam also zum Elfmeterschießen. Für CUFÖTS schossen zuerst Kühn, Kölmel und Noe. Alle trafen. Ebenso die Auer-/Rittersbacher. Dann trat Zdjelar an und vergab. Der Gegner traf erneut und löste damit das Ticket für die Süddeutsche Meisterschaft. Doch Auer-/Rittersbach war ein als runder Geburtstag getarntes Besäufnis wichtiger als weiterhin im Wettbewerb zu bleiben und überließ es dem Verlierer, ins schöne Offenbach zu fahren. CUFÖTS verliert und kommt weiter. Da geht einem der gleiche Gedanke durch den Kopf, der manchmal beim Stöbern im Internet auftaucht: Pervers, aber irgendwie auch geil.

M.H.

 

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