Spielberichte

Die bisherigen 17 von insgesamt 30 Spieltagen der Landesliga Mittelbaden wurden von den drei Vereinen ATSV Mutschelbach, 1. FC Birkenfeld und TuS Bilfingen dominiert. Bedingt durch in den letzten drei Wochen Schwächephasen der zuvor ungeschlagenen Teams aus Birkenfeld und des Aufsteigers Bilfingen hat sich die Situation gar derart zugespitzt, dass alle drei Mannschaften nun punktgleich mit je 39 Zählern an der Tabellenspitze liegen. Mutschelbach, zuvor noch sechs Zähler im Rückstand, hat an Punkten nicht nur aufgeschlossen, sondern ist am letzten Spieltag vor der Winterpause dank des besseren Torverhältnisses gar noch von Platz 3 auf 1 vorgeprescht. Der Vorsprung der drei Aufstiegsfavoriten auf Platz 4 beträgt schon 11 Punkte.

Das bereits auf Rang 4 beginnende Tabellenmittelfeld wird vom FC Olympia Kirrlach angeführt, der sich mit abschließend zwei Siegen noch auf diese Position vorschieben konnte und damit nach dem Verbandsligisten 1. FC Bruchsal das derzeit nominell zweitbeste Team des Fußballkreises Bruchsal stellt. Die Saison der „Kärrlocher“ glich bisher einem stetigen Auf und Ab; bemerkenswert dabei, dass man einer am 15. Spieltag 0:5-Heimschlappe gegen Ettlingenweier unmittelbar darauf einen 4:0-Auswärtscoup beim zuvor ungeschlagenen 1. FC Birkenfeld folgen ließ. Seit dem 4. Spieltag bewegt sich die Teufel-Elf durchgehend zwischen Platz 4 und 8. 28 Punkte wie der FCK weisen auch der FV Ettlingenweier und der FC Heidelsheim auf. Als Landesliganeuling ist Ettlingenweier neben Mitaufsteiger Bilfingen wohl die bisher positivste Überraschung der Saison. Kontinuierlich ging es für den FVE nach oben; nach zuletzt sieben Siegen in zehn Spielen sind bereits 28 Punkte ein dickes Pfund. Zur Winterpause dürfte man sich beim FVE bereits zum erreichten Saisonziel Klassenerhalt gratulieren dürfen. Ähnlich wie Kreiskonkurrent Kirrlach durchlebte auch Verbandsligaaufsteiger Heidelsheim in den letzten Wochen abwechselnd Hoch und Tiefs: zwischen enttäuschenden Ergebnissen wie den Niederlagen in Kronau und bei Español oder dem Remis in Feldrennach, gelangen der Schneider-Elf Heimsiege gegen Spitzenteams wie Ettlingenweier und Birkenfeld.

Den zweiten Teil des Tabellenmittelfeldes führt der FC Español Karlsruhe auf Platz 7 mit 24 Punkten an, sprich deren vier weniger als das vorgenannte Trio. Die eigenen Ansprüche betrachtend wird man im Lager der „Iberer“ mit dem bisherigen Saisonverlauf voraussichtlich nicht zufrieden sein. Vor Rundenbeginn hatte man selbst ausgerufen, um den Aufstieg mitspielen zu wollen. Zudem war man von der Konkurrenz nach Mutschelbach zum Aufstiegsanwärter Nr. 2 ernannt worden. Zwischenzeitlich hatte sich die in der Fairnesstabelle abgeschlagen auf dem letzten Rang liegende Mannschaft von Viktor Göring stabilisiert, verlor dann aber wieder drei der letzten vier Begegnungen. U.a. gegen die Elf von Trainerbruder Alexander Göring, der mit seinen Kickers Büchig nur einen Zähler dahinter auf Position 8 rangiert. Dank ihrer starken Defensive (21 Gegentore bedeuten den fünftbesten Ligawert) und vor der Winterpause sieben Punkten aus drei Spielen haben sich die unangenehm zu spielenden Büchiger damit im Tabellenmittelfeld etabliert.

Spätestens nach dem SVK Büchig dürfte man einen Strich unter das Tabellenmittelfeld ziehen und die folgenden Mannschaften wohl der „gefährdeten Zone“ zurechnen können. Angeführt wird diese von der Oberligareserve des FC Nöttingen (22 Punkte), die nach einem zwischenzeitlich beachtlichen 4. Platz (9. Spieltag) in den letzten Wochen an Boden verloren hat: von den letzten acht Begegnungen verlor die Rhein-Elf deren fünf und spielte einmal unentschieden. Umso bemerkenswerter, dass man ausgerechnet inmitten dieser „Schwächephase“ die beiden Spitzenteams Mutschelbach und Bilfingen geschlagen hat. Knapp dahinter mit jeweils einem Punkt weniger folgen der letztjährige drittplatzierte SV Langensteinbach und die zweite Oberligareserve der Liga, der Aufsteiger 1. CfR Pforzheim II. Die Begegnungen mit Beteiligung des SVL enden stets recht knapp, oft aber nicht zu dessen Gunsten. Nach zuvor vier Remis und fünf zumeist knappen Niederlagen in neun Spielen konnte der SVL jedoch zum Jahresabschluss sieben Punkte aus drei Spielen einfahren und sich damit Luft verschaffen. Derweil war man auch nur einmal, nach dem 4. Spieltag, auf dem Abstiegsrelegationsplatz gestanden, seit dem 12. Spieltag bewegt man sich stetig zwischen Platz 10 und 12. Ebenso 21 Punkte weisen die CfR´ler auf, die nach zuvor drei Siegen, zum Jahresende zwei Begegnungen verloren. Beim Blick auf die Fieberkurve lässt sich auch hier ein Zickzackkurs erkennen; seit dem 3. Spieltag lagen die Pforzheimer in ständigem Wechsel zwischen den Rängen 8 und 13.

Mit zwei Punkten weniger als Langensteinbach und Pforzheim folgt auf Tabellenplatz 12 unser FCÖ, der damit über der imaginären Linie, sprich dem ersten Nichtabstiegsplatz steht. Auf diesem kann die Ledermann/Holzer-Elf dank des gegenüber dem VfR Kronau besseren Torverhältnisses überwintern. Zu unserem FCÖ siehe nachstehend mehr …

Unser Nachbar aus Kronau nimmt aktuell den Abstiegsrelegationsplatz ein, der nach Saisonende ein Nachsitzen gegen die drei Kreisligazweiten erfordern würde. Punktgleich mit unserem FCÖ ist uns der VfR jedoch dicht auf den Fersen, der sich Ende November von Trainer Ronecker getrennt hatte und zum Jahresabschluss prompt einen beachtlichen Heimsieg über Bilfingen landete. Das Trainerzepter wird bei den Kronauern künftig der bisherige Co. Matthias Kahle schwingen. Zudem ist damit zu rechnen, dass sich deren lange Zeit Verletztenlazarett weiter lichten wird und damit wieder mehr Alternativen zur Verfügung stehen werden.

Die Mannschaften auf den drei direkten Abstiegsplätzen haben aktuell den Anschluss etwas verloren: Die Sportfreunde aus Feldrennach liegen sechs Zähler hinter dem rettenden Ufer und verloren sechs ihrer letzten acht Begegnungen. In diesem Zeitraum konnten sie nur an den Spieltagen 14 (Sieg über Ersingen) und 15 (Remis gegen Heidelsheim) punkten. Den 1. FC Ersingen trennen bereits acht Punkte vom ersten Nichtabstiegs- bzw. Relegationsplatz. Deren letzter Sieg datiert bereits von Anfang Oktober (8. Spieltag), danach konnten sie in neun Spielen nur zwei Remis erreichen, u.a. am letzten Spieltag 2015 gegen den SVK Büchig. Post Südstadt Karlsruhe konnte nach zwischenzeitlich zehn (!) Niederlagen in Folge zum Jahresabschluss wieder gewinnen, hält mit 9 Punkten aber weiterhin die Rote Laterne; der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze beträgt bereits zehn Punkte.

Die Torjägerliste der Landesliga führt Birkenfelds Kaul mit 16 Treffern an. Ihm folgen mit je 13 „Buden“ Celebi (Bilfingen) und Revfi (Ettlingenweier). Zweistellig getroffen haben auch bereits De Nunzio (Nöttingen/12) sowie Geckle (Langensteinbach), Rindone (Kirrlach) und Strobel (Heidelsheim), die allesamt zehn Mal einnetzten. Bester Östringer ist derzeit auf Rang 15 Suworow mit 6 Treffern.

Zu unserem FCÖ:

Bis zum 11. Spieltag pendelte unsere Mannschaft zwischen dem vorletzten und letzten Tabellenplatz hin und her, die Position des Schlusslichtes musste man gar sechs Mal besetzen. Von Spieltag 12 bis 15 behauptete man sich auf dem Abstiegsrelegationsplatz, ehe man sich mit zwei abschließenden Siegen genau zum richtigen Zeitpunkt auf Platz 12 hochhievte.

In den letzten Wochen hat unsere junge Mannschaft gerade auch in Punkto Cleverness zugelegt und fünf der letzten acht Begegnungen gewinnen können. Gerade auf dem heimischen Waldbuckel hat man aufgetrumpft und hier vier der letzten fünf Spiele für sich entschieden. Zusammen mit dem Oktoberfestheimsieg über Kirrlach konnte man bei einem Remis fünf von neun Heimspielen gewinnen und in der „Heimtabelle“ auf einen starken 5. Platz vorrücken. Obwohl im letzten Spiel des Jahres in Pforzheim ein Sieg gelang, darf dagegen die Auswärtsstatistik nicht zufriedenstellen: alle sieben Spiele zuvor waren verloren gegangen, womit man in der „Auswärtstabelle“ nach wie vor den letzten Platz ziert. Viel bitterer als diese Statistik wiegt es dabei, dass man ausgerechnet bei den in der Tabelle darunter rangierenden Teams Feldrennach, Ersingen und Kronau jeweils verloren hat. Andererseits ist es umso beachtlicher, dass unsere junge Mannschaft trotz dieser Rückschläge inzwischen vor diesen Teams rangiert.

Gemangelt hatte es in der bisherigen Saison vor allem an der Verwertung von Torchancen. Häufig besaß man mehr Einschussmöglichkeiten als die Gegner und ging dann doch als Verlierer (immerhin bereits zehn Mal) vom Platz. Auch zum Abschluss in Pforzheim sah es trotz einer Vielzahl an Chancen lange Zeit danach aus, als wolle das Runde nicht ins Eckige gehen; Suworow, mit nun sechs Treffern treffsicherste FCÖ-Akteur, brach hier kurz vor Schluss den Bann. Ihm folgen in der internen Torschützenliste Tchana Yopa mit 5 Treffern und Santangelo sowie Hauer mit jeweils deren drei. Unstrittig Prunkstück war im bisherigen Saisonverlauf unsere Defensive, hinter der mit Ballreich, Just und Hertl bereits drei Torhüter zum Einsatz kamen. 23 Gegentreffer stellen den sechstbesten Landesligawert dar. Das dadurch durchaus gute Torverhältnis von derzeit nur minus 4 könnte am Ende durchaus zum Joker werden.

Gerade in den letzten Wochen hatte das Verletzungspech verstärkt zugeschlagen, gleich fünf Mann mussten passen. Zur Rückrundenvorbereitung dürften die meisten Verletzten wieder auf dem Damm sein, sodass Coach Kai Ledermann und Co. Christopher Holzer dann wieder verstärkt aus dem Vollen schöpfen können. Überhaupt: unser Trainerteam hat sich beim FCÖ bestens eingefunden, genießt große Anerkennung bei Spielern und Verantwortlichen und hat – besonders wertvoll – auch in der schwächeren Saisonstartphase stets die Ruhe bewahrt. Die Stimmung in unserer Mannschaft könnte kaum besser sein, auch dies kann ein wichtiger Trumpf im Kampf um den Klassenerhalt werden!

Der Altersdurchschnitt unserer Waldbuckelf bewegte sich in vielen Spielen teilweise um die 21 Jahre herum. Viele aus dem eigenen Nachwuchs haben den Sprung geschafft und von den Jahrgängen 1994 bis 1997 stehen gleich 12 (!) Spieler im 1.-Mannschafts-Kader. Können wir den Grundstock in den nächsten Jahren zusammenhalten, werden wir weiterhin noch viel Freude mit unseren Jungs haben.

Nach Wochen der Erholung über Weihnachten und den Jahreswechsel gilt alle Konzentration aber zunächst der kommenden „Rückrunde“. Hier wird unsere Mannschaft gleich zum Auftakt am 6. März einen Kracher erwarten, wenn die Sportfreunde aus Feldrennach zu Gast auf dem Waldbuckel sein werden. Diese liegen derzeit sechs Punkte hinter unseren Blau- Weißen. Die Vorzeichen sind damit klar: ein weiterer Heimsieg und man könnte den Kontrahenten erst einmal abschütteln. Andererseits wäre eine Niederlage gleichbedeutend mit einem Schrumpfen des Punktevorsprungs auf deren nur noch drei. Ein Unentschieden würde wohl beiden Teams nur bedingt weiterhelfen. Damit ist schon heute klar, dass man in der Wintervorbereitung hochkonzentriert und engagiert zu Werke gehen muss, damit man für das erste wichtige Spiel entsprechend gewappnet ist! Danach wird man mit zwei Auswärtsbegegnungen in Langensteinbach (10. – gegenüber dem FCÖ plus zwei Punkte) und Büchig (8. – plus vier Punkte) nicht minder wichtig gefordert sein, ehe dann am Ostermontag das Heimderby gegen den FC Heidelsheim folgen wird.

Wir danken an dieser Stelle auch besonders unseren treuen FCÖ-Fans und hoffen auf deren Unterstützung auch im Jahr 2016. Unsere junge Mannschaft hat sich diese verdient!

Bisherige Statistik unserer Landesligamannschaft:

E.W.