• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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25. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FCÖ I - FSV Buckenberg 2:2 (2:0)

FCÖ: Mutschall, Hauer, Ngalene Ngami, Göbel, Bender (46. Kamuf), Laier, Fellhauer (75. Sangricoli), Lahr, Uka (89. Schneider), Ament, Noureddine. Ersatzbank: Kerti.


Torschützen:
1:0 (11.) Fellhauer

2:0 (45+1.) Noureddine
2:1 (80.) Zobel
2:2 (87.) Bock

FCÖ-Fans im Schockzustand!

„Ohne Worte!“ Belassen wir es beim hier sonst üblichen Vorfazit zunächst kurz und prägnant bei diesen beiden aussagekräftigen Worten. Im nachfolgenden Spielbericht wird man dann zwar spät, aber umso schmerzhafter nachlesen können, was sich heute gerade in den Schlussminuten ereignete …


Angesichts des schweren Restprogramms war bereits im Vorfeld der Begegnung klar, dass unbedingt ein Dreier herausspringen muss. Dabei musste Spielertrainer René Lahr für dieses enorm wichtige Spiel auf zwei wichtige Akteure verzichten: Routinier Marcus Kölmel hatte sich beim letzten Spiel bei Español verletzt und musste passen. Großes Pech auch, dass Neu-Torwart Stefan Feigenbutz aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand. „Kö“ hatte gerade letzten Sonntag eine ganz starke Leistung auf der Sechs abgeliefert und Feigenbutz der Mannschaft in den letzten Spielen große Sicherheit verliehen. Ganz klar: Das Fehlen beider war daher ein großer Verlust und es war klar, dass dies nur schwer zu kompensieren sein würde. Es darf jedoch vorweggegriffen werden, dass dies die jeweiligen Positionen Eins zu Eins betrachtet, sehr gut gelang: Der 19jährige, eigentlich noch für die A-Jugend spielberechtigte Dominik Fellhauer ersetzte Kölmel und bot eine gute Partie. Der einmal mehr in dieser Saison ins Tor gerückte 43jährige AH-Keeper Stefan Mutschall reifte im Laufe der Begegnung gar zum herausragenden FCÖ-Spieler. Letztlich vermisste man aber gerade „Kö“ in der letzten Viertelstunde dann doch schmerzlich. Mit seiner Erfahrung und seinen Führungsqualitäten wäre er hier sehr wertvoll gewesen; dazu aber später mehr.

Auch die Gäste hatten große Personalprobleme zu beklagen. So musste der FSV das Fehlen dreier absoluter Stammkräfte verkraften. Diese wurden vom Verband für zwei Pflichtspiele gesperrt, nachdem sie der Verein in einem unbedeutenden C-Klassenspiel entgegen den Regeln eingesetzt hatte. Zur Lösung dieses „hausgemachten“ Problems war Gästetrainer Volsitz u.a. dazu gezwungen, dem 18jährigen Krämer in der Innenverteidigung das Vertrauen zu schenken, der wenige Tage zuvor noch in der A-Junioren-Landesliga beim 1:3 gegen unsere Nachwuchskicker auf dem gleichen Platz gestanden hatte.

Für den FCÖ galt es, die neu formierte Defensive der Gäste von Beginn an zu fordern. In der eigenen Abwehr setzten Lahr und Co. Patrick Häberer dabei auf eine Veränderung auf den beiden Außenpositionen: Marvin Hauer und Daniel Bender tauschten überraschend die Seiten. Die Waldbuckelelf fand gut ins Spiel und nach Ecke von Lahr war es in der 6. Minute der aufgerückte Innenverteidiger Yannick Ngalene Ngami, der mit einem zwar etwas zu hoch angesetzten Kopfball erstmals für leichte Gefahr sorgte. Trotz einem von Beginn an klaren Plus an Ballbesitz dann in der 11. Minute aber doch überraschend das 1:0. Dominik Fellhauer, der gerade in den Anfangsminuten mit vielen Ballkontakten positiv auffiel und die Sechs im Verbund mit Tim Laier lange gut besetzte, hatte hier einfach mal aus rund 25 Metern abgezogen. Das Leder setzte zwar im Fünfmeterraum nochmals kurz auf, hätte aber vom jungen Gästekeeper Demut (18 Jahre) durchaus pariert werden können, eigentlich müssen. Zum FCÖ-Glück aber gab der FSV-Schlussmann eine schlechte Figur ab und ließ das Runde ins Tor gewähren. Verdienter Lohn für „Dome“, hier einfach mal abzuziehen, denn ohne Zug aufs Tor kann man in dieses auch nicht treffen. Der FCÖ war auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit das Spielbestimmende Team und die Gäste agierten erschreckend schwach. Die Heimelf kam zu weiteren guten Einschussmöglichkeiten, so in der 13. Minute, im direkten Gegenzug an einen von Buckenberg vergebenen Freistoss: Toni Uka hatte FCÖ-Kapitän Andi Ament auf links eingesetzt und dieser eine scharfe Flanke nach innen geschlagen. Wessam Noureddine war einen Schritt schneller als sein Gegenspieler und kam aus rund sieben Metern zum Torabschluss. Demut machte hier jedoch seinen Fehler vom 1:0 wieder gut und bewahrte seine Mannschaft mit einem starken Reflex vor dem frühen zweiten Gegentreffer. Zwei Minute später parierte Demut, dieses Mal mit Mühe, einen Freistoss von Noureddine. In der 17. Minute erneut eine gefährliche Hereingabe von Ament, doch Buckenbergs Krämer klärte in großer Not zur Ecke. Zwischen der 20. und 40. Minute konnten keine weiteren Gefahrenmomente vor des Gegners Tor heraufbeschworen werden, gegen harmlose Gäste kontrollierte der FCÖ die Begegnung jedoch recht gut. Erst in der 41. Minute dann wieder eine Möglichkeit, doch Noureddine, der sich zuvor gut über links durchgesetzt hatte, wählte aus spitzem Winkel selbst den Torabschluss, anstatt einen besser positionierten Mitspieler einzusetzen. Demut konnte parieren. Kurz vor der Pause dann aber plötzlich auch ein gefährlicher Torschuss der Gäste, als Akalin aus über 25 Metern plötzlich abgezogen hatte. Der Ball setzte gefährlich vor Mutschalls Tor auf, doch der FCÖ-Keeper zeigte sich bei dem alles andere als leicht zu haltenden Schuss auf dem Posten. In der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte dann nochmals Freistoss für den FCÖ, Entfernung ca. 25 Meter. Noureddine zog ab, nicht ungefährlich, aber einmal mehr sicherlich haltbar. Demut leistete sich jedoch seinen zweiten dicken Schnitzer und das Leder flutschte somit zum 2:0 ins Tornetz.

Angesichts des schwachen und überwiegend harmlosen Auftritts der Gäste durfte man sich aus FCÖ-Sicht zur Pause zuversichtlich zeigen, an diesem Tag die so wichtigen drei Punkte einfahren zu können. Zudem war das 2:0 kurz vor dem Halbzeitpfiff zum psychologisch perfekten Zeitpunkt gefallen. Andererseits war die Waldbuckel-Elf jedoch auch gut beraten, sich der letztlich nur durch zwei Torwartfehler begünstigten Führung bewusst zu sein. Trotz der Überlegenheit in den ersten 45 Minuten galt es daher, im zweiten Durchgang keinen Deut nachzulassen, sondern noch besser gar noch zuzulegen.

Dies wäre nur wenigen Sekunden nach Wiederanpfiff beinahe bereits gelungen, doch der durchgebrochene Noureddine konnte die Eins-gegen-Eins-Situation gegen Demut leider nicht nutzen. Während die Gäste in der 52. Minute Mutschall mit einem Schuss aus der zweiten Reihe prüften, besaß der FCÖ zwei Minuten später die große Chance zum vorentscheidenden 3:0. Nach Vorarbeit von Ament zog Uka für seinen eigentlich etwas schwächeren rechten Fuß auf, traf das Leder von der Strafraumgrenze aus jedoch auch mit diesem „Huf“ richtig gut. Leider klatschte das Runde jedoch nur gegen die Unterkante der Torlatte. Drei weitere Minuten später flog Aments Kopfball nach Lahr-Ecke knapp über das FSV-Gehäuse. Der FCÖ war dem 3:0 näher als die Gäste einem möglichen Anschlusstreffer. Ab ca. Minute 60 überließ der FCÖ den Gästen jedoch mehr Ballbesitz. Man ließ den Gegner etwas mehr kommen und setzte nun offensichtlich verstärkt auf Konter. Angesichts dessen, dass dem FSV im Spiel nach vorne zumindest zunächst nicht allzu viel einfiel, bestand jedoch eigentlich kein Grund zur Beunruhigung. Und doch hätte ein dritter Treffer für noch mehr Sicherheit gesorgt, dieses Ziel verlor unsere Mannschaft mit zunehmender Spielzeit jedoch immer mehr aus den Augen. So war in der 66. Minute letztmals für lange Zeit eine gefährliche Torsituation zugunsten des FCÖ zu notieren, als nach einer Eckballvariante von Lahr und Uka der Kopfball Aments knapp übers Gästetor strich. In der 69. Minute kam der FSV zu seiner bis dato besten Torchance im zweiten Durchgang, als Dorus Freistoss nur knapp am linken Torpfosten vorbeiflog. Noch war nichts passiert, aber der FCÖ sollte nun doch wieder wachsam werden … Leider war in der letzten Viertelstunde aber das Gegenteil der Fall. Insbesondere auch nach dem Ausscheiden von Fellhauer, der durch Paolo Sangricoli ersetzt wurde, verlor der FCÖ immer mehr den Faden und agierte nun häufig zu ungeordnet. Mutschall rückte zunehmend in den Mittelpunkt. So in der 77. Minute, als der zur Pause eingewechselte Zobel aus der zweiten Reihe abgezogen hatte. Mutschall war hier schnell am Boden und fing auch die darauffolgende Ecke sicher ab. Eine Minute später hielt er seinem Team gar mit einer herausragenden Parade den Zwei-Tore-Vorsprung fest. Nach einem Missverständnis in der FCÖ-Abwehr war hier Friese frei vor Östringens Schlussmann aufgetaucht, der den Ball jedoch sensationell stark um den Torpfosten lenkte. Obwohl die Gäste sich lange Zeit äußerst harmlos gezeigt hatten und eigentlich „gar nix wollten“, „bettelte“ der FCÖ in dieser Phase regelrecht um das 1:2. Und tatsächlich: Nach einer weiteren Ecke schlug es plötzlich im FCÖ-Tor ein. Zobel hatte völlig unbehelligt einköpfen können. Unverständlich der hier kollektive Blackout der FCÖ-Defensive! In der 83. Minute dann nochmals ein kurzes Aufflackern der FCÖ-Mannschaft, doch FSV-Keeper Demut parierte reaktionsschnell einen Ament-Kopfball. So war für den FCÖ weiterhin Zittern angesagt. Ein Zittern, das sich lange Zeit nicht einmal große Pessimisten hätten träumen lassen. Oder doch? Warnende Worte von außen hatte es immer wieder gegeben. Diese hatte man angesichts des lange Zeit Spielverlaufs zu FCÖ-Gunsten aber als viel zu pessimistisch abgetan. Nun bewahrheiteten sich die Warnungen leider doch ... Der Atem der zusehend sprachlosen FCÖ-Fans stockte so auch in der 84. Minute, als plötzlich Zobel gefährlich in den Strafraum eingedrungen war, sich zum Glück aber zu weit nach rechts abdrängen ließ bzw. Mutschall seinen dann Rückpassversuch umsichtig abfing. Um den Passus vom Berichtsbeginn aufzugreifen: Wie sehnte man sich in dieser Phase nach Routine und Umsicht eines z.B. Kölmel. Die anderen FCÖ-Routiniers waren nämlich nun mehr mit sich selbst beschäftigt, als ihre jungen Mitspieler anzuleiten. So kam es wie es kommen musste: 87 Minuten gespielt – die komplette FCÖ-Elf zu weit von ihren Gegnern weg – Buckenberg konnte sich ungestört nach vorne kombinieren – im Strafraum stand dann auch noch FSV-Akteur Bock mutterseelen allein – Bock, ebenso wie der 1:2-Torschütze Zobel erst eingewechselt, konnte das Leder ungehindert annehmen – sich in aller Ruhe positionieren – Schuss – unhaltbar – 2:2. Unfassbar! Schockstarre auf und neben dem Platz! In diesem Spiel doch noch zwei Punkte abzugeben – das geht gar nicht! Und dann wäre beinahe dieser eine mickrige Zähler auch noch weggewesen, denn nach eigenem Anspiel verlor der nun völlig indisponierte FCÖ schnell wieder den Ball und ein Buckenberger hielt aus fast 30 Metern einfach mal drauf. Der Ball flog fulminant in Richtung Tordreieck, doch dahin auch Mutschall, der mit einer klasse Parade das 2:3 verhinderte. Auch wenn es so nicht auch noch zur tatsächlichen Niederlage kam, so empfand man nach Abpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Di Rosa (Rheinstetten) das Spiel doch als verloren. Der Begriff der „gefühlten Niederlage“ machte schnell die Runde, zu mehr Worten kamen viele der geschockten FCÖ-Anhänger dann aber auch nicht mehr.

Der heutige Tag war ein ganz bitterer. Obwohl man schon häufig, gerade in der jüngeren Vergangenheit, unnötig Punkte hergeschenkt hatte, hat man selten ein so unnötiges Vergeben zweier weiterer Punkte erlebt. Da tritt ein ersatzgeschwächter Gegner auf dem Waldbuckel an, der mit Bestimmtheit eine der schwächsten Gästeleistungen in den letzten Jahren abliefert. Dann führst Du dank zweier Torwartgeschenke zur Pause auch noch mit 2:0 und spielst zumindest 45 Minuten lang auch durchaus gut. Obwohl man dem Gegner im zweiten Durchgang mehr Spielanteile gönnte, bestand auch dann kaum echte Gefahr für das eigene Tor. Und dann in der letzten Viertelstunde ein solcher Einbruch. Bitter, bitter, bitter …

Will der lange Zeit als „unabsteigbar“ geltende FCÖ auch ein 22tes Jahr in Folge zumindest Landesliga spielen und der Landesliga-Dino schlechthin bleiben (seit 2001/02 längste Zugehörigkeit aller LL-Vereine), müssen unsere Spieler nun über sich hinauswachsen. Denn das Restprogramm meint es, rein auf dem Papier betrachtet, alles andere als gnädig mit unserem FCÖ: Während bis auf Kronau (derzeit drei Zähler mehr als der FCÖ) alle anderen Abstiegskonkurrenten noch ein Spiel mehr in der Hinterhand haben, trifft der FCÖ in den folgenden drei Begegnungen auf drei der vier besten Teams der Liga. Zunächst wird man zum Tabellenführer SpVgg Durlach-Aue reisen, der nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen sicherlich nicht auch noch seinen Restvorsprung auf die Aufstiegskonkurrenz einbüßen möchte. Danach reist die aufstrebende Oberligareserve des FC Nöttingen auf den Waldbuckel an, die mit einem aktuell 4:1-Sieg über eben Durlach-Aue ihren 2. Tabellenplatz gefestigt hat. Nach einem folgenden spielfreien Wochenende wird man am Vorabend des Vatertages dann zum derzeitigen Tabellenvierten Langensteinbach reisen. Aus derzeitiger Sicht bleibt zu hoffen, dass am finalen Spieltag gegen dann Birkenfeld zumindest noch die Chance auf ein Klassenerhaltsendspiel besteht.

Auch wenn es nach dem heutigen „Erlebnis“ schwer fällt, hellt sich wenigstens beim Blick auf die aktuelle Tabellen dann der Blick aber doch wieder leicht auf. Unsere Mannschaft steht mit 25 Punkten auf Rang 12, dem immerhin ersten nominellen Nichtabstiegsplatz! Die Konkurrenz dahinter muss in ihrem einen Spiel mehr und überhaupt den übrigen Begegnungen damit erst einmal mehr punkten als unser FCÖ selbst! Demnach ist nach der heute gefühlten Niederlage und auch angesichts des schweren Restprogramms noch nichts verloren. Man muss daher (noch) nicht von Durchhalteparolen sprechen. Ganz klar: Heute werden und vor allem müssen die FCÖ-Verantwortlichen, die Fans und vor allem die Spieler megaenttäuscht sein. Morgen aber, beim Start in die neue Woche, gilt es diese Enttäuschung wieder abzuschütteln, eine Jetzt-erst-Recht-Mentalität zu entwickeln und dann für die letzten Woche Vollgas zu geben! Gerade auch unsere vielen jungen Spieler hätten es sich verdient, am Ende doch den Klassenerhalt bejubeln zu dürfen. Tun wir alle, Verantwortliche, Trainer, Betreuer, Fans und natürlich die Spieler selbst alles in unserer Macht stehende, um dieses Ziel zu erreichen! Und erinnern wir uns an die Saison 2011/12 – wie geil war es, nach einer auch damals so schweren Saison doch noch den Ligaverbleib erreicht zu haben! Wiederholung ist ausdrücklich gewünscht!

E.W.

 

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