Drucken

24. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

1. FC Kieselbronn - FCÖ I 0:1 (0:0)

FCÖ: Hufnagl, Schattauer (46. Heinitz), Ngalene Ngami, Kölmel, Haag, Laier, Mendoua Engon, Dehn (77. Mayer), Uka, Ament, Noureddine. Ersatzbank: Ahr (ETW), Bender, Özdemir, Lahr, Schäfer.


Tor:
0:1 (50.) Heinitz


3. Auswärtssieg in Folge!
Goldener Treffer durch Kontantin Heinitz!

Spätestens seit diesem Sonntag hat unsere Mannschaft auch auswärts endgültig „die Kurve gekratzt“. Hatte man in zuvor neun Spielen außerhalb des heimischen Waldbuckels nur einen einzigen Punkt ergattern können, so stehen mit dem ersten Auswärtssieg am 20. Spieltag am 17. März in Forst, dem 2:1 am 7. April in Flehingen und nun dem 1:0-Erfolg in Kieselbronn gleich drei Auswärtssiege in Folge auf dem Papier. Der FCÖ stellte im Enzkreis die spieltechnische reifere Mannschaft, gewann damit verdient und trotzte erfolgreich der Ankündigung im dortigen Stadionheft, wonach die Kieselbronner eine Mannschaft erwarten würden, die „mit dem Rücken zur Wand stehen würde und in der Rückrunde erst sechs Pünktchen geholt haben würde“.


Vielmehr war der FCÖ mit der Empfehlung von in der Rückrunde vier Siegen und einem Remis bei drei Niederlagen (13 Punkte) angereist und nahm vor Spielbeginn Rang 5 der Rückrundentabelle ein. Einen noch besseren Lauf hatten allerdings die Gastgeber, die in der Rückrunde gleich 5 Siege und ein Remis bei zwei Niederlagen zu Buche stehen hatten (16 Punkte) und im Rückrundenklassement damit sogar noch vor dem FCÖ auf Rang 4 lagen. In der eigentlichen Tabelle bedeutete dies vor Anpfiff der Begegnung Folgendes: Platz 7 für den FCÖ mit 30 Punkten, Platz 12 für die Kieselbronner mit deren 27 Punkte. Mit einem Heimsieg hätte Kieselbronn zum FCÖ aufschließen, mit einem Auswärtssieg unser Team den Abstand vergrößern können. Wie bereits eingangs des Berichts zu lesen, trat erfreulicherweise Letzteres ein, auch wenn es dazu 90 Minuten ein langer beschwerlicher Weg war:

Gegenüber der letzten Begegnung gegen Feldrennach wartete Spielertrainer René Lahr mit einer Veränderung in der Anfangsformation auf: Wegen unvermeidbaren körperlichen Nachwehen nach erst vor wenigen Wochen auskurierter schwerer Grippe hatte René sich selbst auf die Bank gesetzt und eine Pause gegönnt. Für ihn rückte der erst in der Vorwoche nach längerer Verletzung zurückgekehrte Tim Laier unter die ersten Elf. Auf der Ersatzbank nahmen gleich sieben Mann Platz; ein Zeichen dafür, dass der FCÖ personell endlich wieder aus dem Vollen schöpfen kann.

In Kieselbronn erwartete die Lahr-Elf einen Gastgeber, der von Beginn an über den Kampf ins Spiel zu kommen versuchte und unserem Team gerade läuferisch einiges abverlangte. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes aber durchaus faires Spiel, in dem kein Akteur lange Zeit hatte, den Ball zu kontrollieren. Von beiden Teams wurden die Räume geschickt zugestellt und der Ballführende Spieler immer sofort attackiert. In der 7. Minute dann doch die Großchance für den Gast aus Östringen, als nach einer weiten Flanke ein Kieselbronner einem Mannschaftskollegen auf dessen Rücken geköpft hatte und Capitano Andi Ament dadurch plötzlich aus rund 12 Metern Torentfernung zum Abschluss kam. Leider war Andi doch zu überrascht ob der sich unverhofft bietenden Gelegenheit und verfehlte das Tor knapp. Auch die nächste Tormöglichkeit war für den FCÖ zu notieren, als nach einer Ecke ein Kieselbronner eher unbewusst vor dem einschussbereiten Yannick Ngalene Ngami klären konnte, der Ball aber beinahe im eigenen Tor gelandet wäre. Trotz aller anzuerkennenden Bemühungen der Heimmannschaft wurde FCÖ-Zerberus Hansi Hufnagl erst in Minute 31 erstmals geprüft, als er nach einer/m halb Flanke/halb Schuss per Faustabwehr eingreifen musste. Zwei Minuten später dann aber Riesenglück für den FCÖ: Eine Flanke von rechts war von einem eigenen FCÖ-Spieler an den langen Innenpfosten gelenkt worden und Hufnagl konnte das von dort abprallende Leder gerade noch mit einem Reflex vor dem Überschreiten der Torlinie hintern. In den restlichen rund 12 Minuten tat sich nicht mehr viel, sodass beide Mannschaften mit einem insgesamt gerechten 0:0 in die Pause gingen.

Hier musste Lahr den zuvor bei einem harten Zweikampf verletzten Markus Schattauer ersetzen und schenkte an seiner Stelle Konstantin Heinitz das Vertrauen. Ausgerechnet „Konsti“ avancierte dann in der 50. Minute, nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung, zum Torhelden. Toni Uka hatte einen Freistoss von links in den gegnerischen Strafraum geschlagen, wo am langen Pfosten Heinitz lauerte und dem Ball den entscheidenden Tick gab, um in hohem Bogen im anderen Toreck einzuschlagen. Der eingewechselte Spieler, der in den ersten drei Spielen im neuen Jahr noch gefehlt hatte und seither erfreulicherweise wieder fest zum FCÖ-Stamm gehört, wurde von seinen Mannschaftskollegen geherzt und bejubelt. Drei Minuten später beinahe das 2:0: Uka und Wessam Noureddine hatten sich in den Kieselbronner Strafraum gewuselt, wo das Leder den Weg zu Ament fand, der mit seinem Drehschuss aber knapp übers Tor zielte. Die zuletzt so viele Punkte einheimsenden Gastgeber wollten dem Rückstand trotzen, kamen aber zumeist nur zu Ansätzen anstelle zu gefährlichen Torabschlüssen. Dies war besonders auch ein Verdienst der bombensicher stehenden FCÖ-Defensive, in der Marcus Kölmel und Ngalene Ngami mit ihrem starken Stellungsspiel bestachen und in der sich auch der junge Jonas Haag auf der linken Verteidigerposition einmal mehr ein Lob verdiente. In der 67. Minute dann eine spektakuläre Aktion, die beinahe zum vorentscheidenden 2:0 geführt hätte. Einen Freistoss von rechts hatte Ament per Kopf verlängert und Uka von der Strafraumgrenze volley abgezogen. Der gegnerische Keeper Görzner bewahrte sein Team jedoch mit einem tollen Reflex vor dem vorzeitigen Aus. So war für den FCÖ weiterhin Zittern angesagt, denn es war klar, dass die Gastgeber gerade in der Schlussviertelstunde nochmals alles nach vorne werfen würden. Dies bestätigte sich dann auch und der FCÖ fand zeitweise nur schwer einen Weg aus der sich aufbauenden Umklammerung. Folge waren drei gefährliche Situationen, als zunächst ein Kopfball aufs Tornetz flog (75.), Hansi mit einer Faust zur Stelle war (83.) und in der wohl brenzligsten Szene ein freistehender Angreifer zum Glück gegen den Rücken eines FCÖ-Spielers köpfte anstelle zielgerichtet aufs Tor. Ingesamt überstand die Lahr-Elf die Begegnung jedoch ungeschadet und eben ohne Gegentreffer, was dank des Goldenen Treffers von Heinitz den letztendlich verdienten Sieg bedeutete. Der FCÖ hatte das gesamte Spiel über die technisch und spieltechnisch stärkere Mannschaft gestellt und sich gegen selbstbewusste und körperlich starke Gastgeber gut behauptet.

Bei nunmehr elf Punkten Vorsprung vor dem Relegationsabstiegsplatz und noch sieben ausstehenden Begegnungen besitzt der FCÖ sehr gute Karten, in diesem Jahr frühzeitig das Ziel Klassenverbleib feiern zu können und sich selbst und den treuen Fans damit die Wiederholung der nervenaufreibenden Vorsaison zu ersparen. Vielmehr steckt in der Mannschaft das Potential, einen einstelligen Tabellenplatz bis rauf auf Platz 7 erreichen zu können. Warten wir mal ab, was die restliche Saison noch bringen mag …

Nun wird der Tabellenzweite und klare Anwärter auf die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation, der SV Langensteinbach, auf den Waldbuckel kommen. Dieser wird ganz klar als Favorit anreisen, wird sich aber einer Lahr-Elf gegenübersehen, die nach zuletzt drei Siegen und einem Remis aus vier Spielen dem Gegner mit großem Selbstbewusstsein begegnen wird. Schon heute freuen sich Mannschaft und Fans auf dieses Spiel!

E.W.