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20. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FC Germania Forst - FCÖ I 1:3 (0:1)

FCÖ: Ahr, Schattauer, Ngalene Ngami, Kölmel, Özdemir (90+3. Haag), Laier, Mendoua Engon, Dehn (82. Schäfer), Uka, Ament, Noureddine. Ersatzbank: Mutschall, Bender, Mayer.


Tore:
0:1 (45+1.) Ament

0:2 (62.) Noureddine
1:2 (84.) Arns
1:3 (90+5.) Noureddine

Es ist geschafft: 1. Auswärtssieg!!!

Nach Forst reiste der FCÖ-Tross mit dem Makel an, das zweitschwächste Auswärtsteam der Liga zu sein. Erst einen mickrigen Zähler und diesen am 1. (!) Spieltag in Birkenfeld hatte man zuvor auf fremden Plätzen einfahren können. Seither hatte man acht Mal in Folge vergebens Anlauf genommen und Mannschaft sowie Fans waren jeweils enttäuscht mit leeren Händen auf den Waldbuckel zurückgekehrt. Trotz zuletzt deren drei Saisonniederlagen in Folge war man daher bei den fünftplatzierten Forster Germanen klarer Außenseiter. Mit einer engagierten und vor allem sehr konzentrierten und disziplinierten Leistung konnte man jedoch den Spieß mal wieder umdrehen und drei wichtige Punkte einpacken und gut verschnürt mit nach Hause nehmen – endlich!


Spielertrainer René Lahr musste für das Unternehmen 1. Auswärtssieg sein Team auf zwei wichtigen Positionen umbesetzen: René selbst musste grippegeschwächt passen und schickte an seiner Stelle Armel Gaetan Mendoua Engon aufs Feld. Für Zerberus Hansi Hufnagl, der die Woche zuvor in Durlach-Aue umstritten vom Platz gestellt worden war (Urteil steht derweil noch aus), stand erstmals von Beginn an der 18jährige Nicolai Ahr zwischen den Pfosten, der ansonsten auch noch bei unseren A-Junioren spielt. Auf der Bank nahm als Ersatztorhüter ein absoluter Newcomer Platz: der 42jährige Stefan Mutschall, der zuletzt vor mehreren Jahren für den niedersächsischen Landesligisten SV Brigitta-Elwerath aktiv war und inzwischen die unbestrittene Nr. 1 der Attraktiven Herren (AH) des FCÖ ist. „Stefan, herzlichen Dank, dass Du Dich in Dienst von Mannschaft und Verein stellst!“

Im ersten Spielabschnitt auf dem ob des Dauerregens zwar tiefen aber durchaus gut bespielbaren Nebenplatz in Forst wurden die zahlreichen Derbyzuschauer Zeugen einer weitestgehend ausgeglichenen Partie, in der die Spielweise des FCÖ optisch durchaus etwas besser als die der Gastgeber angelegt schien. In der 9. Spielminute besaß Wessam Noureddine die erste Schusschance. Es fehlten hier jedoch der letzte Tick Entschlossenheit und der tiefe Boden tat das Übrige dazu, dass der schnelle FCÖ-Stürmer leider nicht zum Torabschluss kam. Die Gastgeber, die vor allem auf ihre Robustheit und körperliche Überlegenheit bauten, tauchten in der 26. Minute erstmals gefährlich vor dem Tor des jungen Ahr auf, doch der Kopfball des zweitbesten Landesliga-Torschützen Arns ging doch rund drei bis vier Meter am Gehäuse vorbei. Zwei Minuten später kam der gleiche Akteur zur bis dato besten Chance des Spiels, als die FCÖ-Defensive ihn nicht zielgerichtet genug stellte und an der Strafraumgrenze nochmals aufziehen ließ. Zum FCÖ-Glück zischte der Flachschuss jedoch knapp am Torpfosten vorbei. In der 33. Minute konnte sich FCÖ-Keeper Ahr erstmals gut beweisen, als er zunächst einen Schuss aus ca. 18 Metern sicher aus dem unteren Toreck faustete und auch die nachfolgende Bewährungsprobe nach Ecke Forst gut bestand. 39 Minuten waren gespielt, als zunächst Noureddine nach einem gut angelegten Konter abschloss, aber das Tor um ein bis zwei Meter verfehlte. Kurz darauf kam Andi Ament gar zur bis dahin besten Chance des Spiels: Gut eingesetzt steuerte der FCÖ-Capitano auf das Germanen-Tor zu, fand aber in dem prächtig reagierenden Höchsmann seinen Meister. Begünstigt durch ein vom Unparteiischen übersehenes Handspiel im Mittelfeld und anschließendem ebenso nicht geahndeten klaren Offensivfoul an dem einmal mehr äußerst lauf-, kampf- und zweikampfstarken Haldun Özdemir, kamen die Forster auf der Gegenseite in der 42. Minute zum Torschuss, den Ahr jedoch mit einer geistesgegenwärtigen Fußabwehr abwehren konnte. Als wohl (fast) alle mit einem torlosen Remis zur Pause gerechnet hatten, dann doch noch die FCÖ-Führung: Toni Uka hatte einen Freistoss optimal in den Germanen-Strafraum geschlagen, wo Ament am Höchsten aufstieg und das Leder wuchtig per Kopf ins Tornetz beförderte – zum 1:0 und seinem elften Saisontreffer. Jaaaa! Kurz darauf erschallte der Halbzeitpfiff, sodass der Gast aus Östringen zum psychologisch optimalen Zeitpunkt zugeschlagen hatte und nun mit dem guten Gefühl einer Führung in die Pause gehen konnte. Es war dies die überhaupt allererste Pausenführung in dieser Saison auf fremdem Terrain! „Heute geht was!“ waren die berechtigten Gedankengänge manches wieder einmal treu mitgereisten FCÖ-Anhängers …

Dass das Unterfangen Auswärtssieg jedoch in der zweiten Spielhälfte auf eine schwere Probe gestellt werden würde, bewahrheitete sich gleich nach Wiederanpfiff. Forst entfaltete sehr viel Druck auf das FCÖ-Tor und kam gleich in den ersten drei Minuten zu drei ganz dicken Möglichkeiten: Zunächst strich ein Schuss von der Strafraumgrenze abgefälscht knapp am langen Torpfosten vorbei (46.) und nur sechzig Sekunden später konnte die vielbeinige FCÖ-Abwehr gerade noch vor einem einschussbereiten Germanen klären. Dann in der 48. Minute nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung die bis dato klarste aller Chancen der Heimmannschaft: Ein Stürmer lief frei auf den jungen Ahr zu, der jedoch mutig im Eins-gegen-Eins Sieger blieb. Die Östringer Nr. 1 Hufnagl fieberte im Kreis der FCÖ-Fans mit und spendete seinem jungen „Kompagnon“ für diese tolle Parade ebenso berechtigen Szenenapplaus wie alle mitgereisten FCÖ´ler. „Klasse Nicoali, das war bärenstark und in dieser Phase ganz ganz wichtig!“ Die nächsten fast 15 Minuten verliefen für den FCÖ wieder etwas ruhiger, was vor allem auch an einer insgesamt äußerst starken Viererkette mit Marcus Kölmel, Yannick Ngalene Ngami, Markus Schattauer und dem bereits erwähnten Özdemir lag. Gerade an Letzterem, unterstützt von dem gerade auch defensiv vorbildlich rackernden Uka, biss sich der mit allen Mitteln sein Glück versuchende Juchacz immer und immer wieder die Zähne aus. Während Forst das Spiel dennoch bestimmte und ein klares Plus an Ballbesitz besaß, dann aber in der 62. Minute endlich wieder eine Konterchance für den FCÖ – und was für eine: Noureddine enteilte seinen Gegenspielern, scheiterte zwar zunächst noch an Höchsmann, blieb jedoch hellwach und bugsierte dafür den Nachschuss zum 2:0 ins Germanen-Tor. Die Forster reagierten mit wütenden Angriffen, kamen aber zunächst zu keinen weiteren Torschüssen, die Ahr und seine Vorderleute ernsthaft hätten gefährden können. Sicher stand man in der Östringer Defensive, bis auf Minute 84, als bei einem Freistoss die Zuordnung nicht stimmte und gleich vier Germanen frei am ca. Elfmeterpunkt standen. Der Flankenball fand den Kopf von Torjäger Arns, der überlegt Ahr keine Chance ließ und damit für sein Team verkürzte. Noch schwere sechs Minuten plus später angezeigte vier Minuten Überzeit waren nun noch zu überstehen … Doch es sei vorweggenommen: Alle Bemühungen der Heimmannschaft, insbesondere auch mit der Einwechslung des Hünen Gabriel, brachten nichts mehr ein. Stattdessen kam der FCÖ bereits in der 87. Minute zur Chance auf die Vorentscheidung, doch nach von Özdemir gut eingeleitendem Konter strich der Schuss des wieder sehr fleißigen Noureddine knapp am Forster Gehäuse vorbei. Nach eigentlich bereits Ablauf der angezeigten Overtime dann in der 95. Minute doch der finale FCÖ-Konter, als Noureddine das verzweifelte Aufrücken der Forster Defensive ausnutzte und am Ende seines Freilaufs mit einem technisch sehenswerten Heber zum umjubelten 3:1 einschoss. Kollektives Aufatmen und Jubeln bei Mannschaft, Trainerbank und Fans waren die Folge und nachdem wenige Sekunden später der Schlusspfiff erschallt war, wurden die FCÖ-Cracks von ihren treuen Fans mit verdientem Applaus in die Kabine verabschiedet. „So macht Fußball Spaß! – auch auswärts ;-)

E.W.