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5. SPIELTAG LANDESLIGA MITTELBADEN:

FCÖ I - FC Germania Forst 2:2 (2:1)

FCÖ: Hufnagl, Heinitz, Kölmel, Schattauer, Özdemir (90+2. Dehn), Mendoua Engon, Lahr, Jammeh (82. Schäfer), Uka, Ament, Noureddine. Ersatzbank: Ahr (ETW), Haag, Laier.


Tore:
1:0 (21.) Ament

1:1 (33.) Beganovic
2:1 (45.) Ament
2:2 (86.) Arns

Gelb-Rote Karten:
Mendoua Engon (52.) - Govic (72.), Beganovic (90+2.)

FCÖ verpasst Sieg beim Oktoberfest-Derby!

Nach der enttäuschenden Leistung in der Vorwoche gegen die SpVgg Durlach-Aue wartete die Lahr-Elf zum vereinseigenen Oktoberfest mit einer Leistungssteigerung und vor allem weitaus mehr Engagement als letzten Sonntag auf. Leider versäumte man es gerade in der ersten Halbzeit weitere beste Chancen zu nutzen, erlitt Anfang der 2. Spielhälfte einen Knick durch eine unnötige Gelb-Rote Karte und wurde so gegen spielerisch beschränkte Gäste kurz vor dem Ende noch mit dem Verlust zweier Punkte bestraft.


In den ersten zehn Minuten bot sich den Festzuschauern ein nervöser, zerfahrener Auftakt beider Mannschaften, die sich dadurch auf weitestgehend Augenhöhe bewegten. Daraus resultierten dennoch je zwei Torchancen auf beiden Seiten: Bereits in der 2. Minute war Musa Jammeh, der gegenüber der Vorwoche für Dehn in die Anfangsformation gerückt war, durchgebrochen und auf den A-Juniorentorhüter der Germanen, Barth, zugesteuert, dieser bewahrte sein Team jedoch vor einem frühen Rückstand. Auf der Gegenseite verpasste der Forster Arns eine Einschussgelegenheit für seine Elf und FCÖ-Keeper Hansi Hufnagl klärte in Minute 5 gegen den Forster Neuzugang Beganovic. In der 10. Minute wurde Spielertrainer René Lahr schön auf links freigespielt, konnte das Leder jedoch nicht aufs Tor ziehen. Zugleich entwickelte sich diese Szene jedoch auch irgendwie zum endgültigen Weckruf für unser Team, das nun mit zunehmender Dauer das Heft immer mehr in die Hand nahm. Verdienter Lohn war in der 21. Minute das in Entstehung und Abschluss sehenswerte 1:0 für die Platzherren. Ein schöner Spielzug wurde über Lahr und Toni Uka aufgebaut. Der von ihnen klug eingesetzte Wessam Noureddine nahm den Ball geschickt in der Drehung an und steckte toll auf Kapitän Andi Ament durch, der mit sauberem Abschluss zur FCÖ-Führung einschoss. Binnen zwei Minuten (28./29. Minute) dann gleich drei Riesenmöglichkeit für den FCÖ, um auf ein beruhigendes 2:0 nachzulegen. Zunächst erreichte den nach einer zuvor zu kurz abgewehrten Ecke wohl nicht im Abseits stehenden Ament völlig freistehend zentral im Strafraum der Ball, doch war Östringens Capitano wohl selbst zu überrascht und vergab neben das Tor. Gleich danach verzog Jammeh aus halbrechter Position leicht und erhielt nur eine Minute später die nächste riesige Gelegenheit präsentiert: Eine perfekte Lahr-Flanke segelte auf den Kopf des jungen Östringer Stürmers, doch dessen Kopfball klatschte nur an den rechten Torpfosten. In Erinnerung an das in der Vorsaison so häufig erlebte Déjà-vu wurden auf den Rängen schnell Stimmen laut, dass sich diese vergebenen Chancen hoffentlich nicht wieder einmal rächen würden … Und doch: Hatte Forsts Lamsfuß drei Minuten zuvor mit einem Schuss aus der 2. Reihe noch um 3 bis 4 Meter das FCÖ-Tor verfehlt, dann in der 33. Minute doch das 1:1. Eine Flanke von links konnte Arns relativ unbedrängt annehmen. Sein Schuss wurde zwar noch geblockt, fiel dann aber Beganovic vor die Füße, der entschlossen zum Ausgleich einschoss. Hätte es eigentlich 2:0 oder gar 3:0 stehen MÜSSEN, so war nun der nüchterne 1:1-Zwischenstand hinzunehmen. Der FCÖ war dennoch im 2. Durchgang das bessere und aktivere Team und Noureddine hätte sich in der 45. Minute fast die Chance zum 2:1 eröffnet, doch wurde dem einschussbereiten FCÖ-Stürmer in letzter Sekunde das Leder noch vom Fuß gefischt. Kurz danach dann doch noch das verdiente 2:1. Wieder einmal wurde der Ball vom FCÖ-Mittelfeld abgefangen und erreichte Lahr auf linker Außenposition. Der agile FCÖ-Spielertrainer setzte mit einem Querpass Ament ein, der völlig regulär zu seinem zweiten Tagestreffer und damit 2:1 einnetzte. Gleich danach erschallte der Pausenpfiff.

Es galt zu hoffen, dass die Heimmannschaft im 2. Durchgang dort weitermacht, wo sie nach den ersten 45 Minuten aufgehört hatte und tatsächlich: Hellwach kam man aus der Kabine zurück und Noureddine konnte ein weiteres Mal gerade noch von einem Gegenspieler abgedrängt werden. In der 49. Minute dann die nächste gute FCÖ-Chance: Wieder einmal hatte Lahr butterweich geflankt und Ament zu einem tollen Flugkopfball angesetzt, der ein Tor verdient gehabt hätte, aber leider nur ans äußere Lattenkreuz klatschte. In der 52. Minute dann die Szene, die für fortan eine ganz andere Ausgangs- und Spiellage sorgen sollte. Unverständlicherweise zog die FCÖ-Elf einen Freistoss aus rund 35 Metern Entfernung nicht aufs Gästetor, sondern spielte gleich zwei Mal quer. Der in Hälfte 1 wegen wohl Meckerns mit Gelb vorbestrafte und bis dahin richtig gut spielende Armel Gaetan Mendoua Engon holte sich in der Folge ein sicherlich zu hartes, aber nunmal eben gültiges 2. Gelb und damit den Ausschluss für das laufende Spiel ab. Fortan besaßen die in Überzahl agierenden Forster ein optisches Übergewicht, aus dem sie jedoch lange keinen Profit schlagen konnten, auch weil die Forschner-Elf es eigentlich zumeist nur mit hohen Bällen auf die körperlich robusten Germanen-Stürmer probierte. So hatte der FCÖ in der Verteidigung zumeist leichtes Spiel und profitierte in der 72. Minute dann auch von einem Gelb-Rot auf der Gegenseite. Dieses Mal traf es den Ex-FCÖ´ler Dani Covic. Wenn der Berichterstatter auch diese persönliche Strafe als etwas zu hart empfand, ehrt es den Sportkameraden Covic, dass er nach Spielende die Richtigkeit der Entscheidung einräumte. Die treuen FCÖ-Anhänger hofften, dass der nun wieder personelle Gleichstand dem FCÖ wieder mehr in die Karten spielt. Und tatsächlich: Zunächst entschärfte Forsts junger Torhüter Lahrs sehenswerten Freistoss (73.), danach scheiterte wiederum Östringens Spielertrainer nach schönem Angriff über Jammeh und Noureddine an Barth (77.) und nach weiterem Lahr-Freistoss, dieses Mal von der Außenposition, lenkte ein Germane das Leder vor dem einschussbereiten Jammeh gerade noch zur Ecke (81.). Der erste (!) Torschuss der Gäste im 2. Durchgang resultierte aus Minute 85, als Beganovics Freistoss nur knapp über das FCÖ-Tor zischte. Trotz allem Aberglauben aufgrund in der Vorsaison gerade zum Spielende hin so oft bitter erlebten Rückschlägen, durfte man angesichts der bisher ausgestrahlten Gästegefahr von drei Punkten zum Oktoberfest träumen – doch Pustekuchen: Ein wieder einmal weiter Schlag aus der Defensive in den Angriff wurde vom FCÖ zu kurz abgewehrt, wodurch der Ball rund 25 Meter vor dem FCÖ-Tor vor die Füße von Arns rollte, dieser diesen perfekt traf und der sonst kaum geprüfte Hufnagl gegen den fulminanten Flachschuss machtlos war (86.). Dies gereichte nun zum Schock für den FCÖ, während Forst in der Schlussphase nun gar noch Lunte roch und zunächst gar auf drei Punkte drängte. Zu einer nennenswerten Torchance gereichte dies indes nicht, während der FCÖ, namentlich durch Uka, in der 90. Minute den Gästekeeper mit einem Schuss aus rund 30 Metern Entfernung nochmals prüfte. Unrühmliches und sehr ärgerliches Ende in einem umkämpften, aber nach Meinung fast aller trotz der beiden Gelb-Roten Karten durchaus fairen Derbys, war dann eine völlig unnötige Aktion des Gästetorschützen Beganovic, der völlig übermotiviert und ohne Chance auf den Ball FCÖ-Verteidiger Haldun Özdemir von hinten umgrätschte und dafür ganz klar Knall-Rot hätte erhalten müssen. Der sonst durchaus umsichtig leitende Schiedsrichter beließ es jedoch zum Glück von Beganovic bei „nur“ Gelb-Rot, was bei der Bewertung des anwesenden Schiedsrichterbeobachters aber sicherlich zum Punkteabzug führen wird. Selbstverständlich hätte Rot und damit eine künftige Sperre dem FCÖ keinen Nutzen mehr gebracht, doch ist angesichts der zuvor für weitaus geringere Vergehen ausgesprochenen Gelb-Roten Karten die Frage nach der Verhältnismäßigkeit durchaus angebracht; gerade wenn dieses Foulspiel in letzter Minute nun eine Verletzung Özdemirs nach sich ziehen kann. Hoffen wir, dass dem nicht so sein wird und der junge Östringer in Bälde wieder für seine Mannschaft auflaufen kann.

Das Spiel war somit mit unnötigen Emotionen zu Ende gegangen, die jedoch im Festzelt schnell wieder verflogen waren, als Forster und Östringer Spieler Tisch an Tisch den Abend ausklingen ließen. Dieses „Duell“ ging im Übrigen klar an die Gäste, als deren immerhin noch fünf Mann in der Menge das Feiern gegen am Ende lediglich nur noch zwei FCÖ-Akteure gewannen. Es muss hier erwähnt werden, dass das frühe Gehen so manches FCÖ-Spielers von ihren treuen Anhängern bedauert wurde. Es gilt daher, nicht nur daran zu arbeiten, dass nicht wieder wie in der Vorsaison Punkte unnötig abgegeben werden, sondern auch die Mannschaft/Fan-Kultur wieder intensiver auszuleben, denn genau das ist es, was unseren FCÖ ausmacht.

E.W.