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24. Spieltag Landesliga Mittelbaden:

SpVgg Durlach-Aue - FCÖ I 0:2 (0:1)

FCÖ: Hufnagl, Grgic, M. Kölmel, Heim, C. Kölmel (56. Jammeh), Laier, Schattauer (46. Feta), Lahr, Uka (87. Haag), Ament, Bruckert.

Tore:

0:1 (18.) Bruckert

0:2 (57.) Uka

Gelb-Rote Karte:

Starsetzki (90+2.) / -

Verdienter Auswärtssieg im Karlsruher Stadtteil

Für Karlsruher Vereine ist es derzeit wahrlich kein Zuckerschlecken. Während der prominente KSC in der 2. Liga nach wie vor um den Klassenerhalt zittern muss, bleibt dies bis auf Weiteres auch das Los der SpVgg Durlach-Aue, die nach der 0:2-Heimniederlage gegen unseren FCÖ in der Landesliga Mittelbaden weiterhin auf einem Abstiegsplatz mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang und bereits sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer rangiert. Unsere Mannschaft hat nach zuletzt zwei unnötigen Niederlagen dagegen wieder den Dreh gefunden und sich auf Platz 6 gegenüber den Nachfolgern um fünf Punkte erstmal etwas abgesetzt.

Spielertrainer René Lahr und sein Betreuerteam hatten gegenüber der Begegnung gegen PS Karlsruhe etwas umgestellt. Nikola Grgic rückte wieder auf die rechte Verteidigerposition, dafür wechselte Tim Laier neben Markus Schattauer auf die zweite Sechserposition. Driton „Toni“ Uka kam dieses Mal mehr über die rechte Seite, während Capitano Andi Ament, zuletzt noch offensiver eingesetzt, die linke Außenbahn besetzte. Der wiedergenesene Torjäger Martin Bruckert stand für Musa Jammeh wieder in der Anfangsformation. Bei den Gastgebern standen neben zwei Noch-A-Jugendlichen auch die früheren Profis Thomas Kies, seinerseits Spielertrainer der SpVgg, sowie Christian Kritzer, Spieler-Co-Trainer, auf dem Platz.

Vor spärlicher Kulisse (ca. 50 Zuschauer, davon etwa die Hälfte aus Östringen) bestimmte der FCÖ am späten Samstagnachmittag eindeutig die ersten 25 bis 30 Minuten. Erste Gefahr für den erfahrenen SpVgg-Torhüter Pfirrmann kam bereits in der 3. Minute auf, als nach Ecke von Lahr Aments Kopfball jedoch übers Tor flog. In der 18. Minute durfte der FCÖ dagegen jubeln: Routinier Marcus Kölmel, in seinem leider letzten Jahr als Aktiver, erkämpfte sich Höhe der Mittellinie ganz stark das Leder und setzte den jungen Laier ein. Dessen tolles Zuspiel fand Martin Bruckert, der mit einem gefühlvollen Lop Pfirrmann zum verdienten 1:0 überwand. Gleich nach Wiederanpfiff und einige Zeit später, in der 26. Minute, hätte der FCÖ beinahe auf 2:0 nachgelegt. Zunächst scheiterte jedoch Schattauer an Pfirrmann und der SpVgg-Schlussmann war auch zur Stelle, als ein Heimakteur den Ball unterlaufen und Ament abgezogen hatte. Gerüchten zufolge soll diese Aktionen sogar Torwarttrainer Patrick Häberer mitbekommen habenwink, der an der Außenlinie – von freundlichen Heimfans auf dem Laufenden gehalten – zugleich auch mit der Bundesligaschlussphase seiner Gladbacher mitfieberte. Nach ca. einer halben Stunde fanden die Gastgeber etwas besser ins Spiel, ohne den FCÖ jedoch vor größere Probleme stellen zu können. Einzig annähernde Gefahr kam in der 34. Minute nach einem der gefürchteten Standards von Spezialist Dauenhauer auf. An dessen Freistoss kam der aufgerückte Hüne Kritzer nur knapp nicht heran. Auf der anderen Seite kurz vor dem Pausenpfiff eine ähnliche Aktion, dieses Mal jedoch mit noch mehr Torgefahr: Lahr hatte einen Freistoss auf den Kopf von Marcus Kölmel gezirkelt, doch „Kö´s“ Kopfball strich leider knapp am Gastgebergehäuse vorbei.

Aus der Halbzeitpause kam die Heimmannschaft couragierter und mit dem Willen, sich gegen den drohenden Abstieg noch mehr zu stemmen. Zwei Stürmer wurden eingewechselt und Dauenhauer rückte von der linken auf die rechte Offensivseite. In den ersten rund zehn Minuten verdiente sich das vor allem lautstark von Kies angefeuerte Team durchaus einen „Punktsieg“ und kam zu zwei nicht unwesentlichen Tormöglichkeiten: In der 48. Minute verpasste ein Durlach-Auer Stürmer knapp eine Hereingabe und in der 53. Minute flog ein Dauenhauer-Freistoss knapp über das FCÖ-Gehäuse. In der 56. Minute reagierte Co-Trainer Steffen Pfeifer an der Außenlinie, wechselte den offensiveren Jammeh für den durchaus gut spielenden Christian Kölmel ein und zog Kapitän Ament auf die linke Verteidigerseite zurück. Dies zahlte sich umgehend aus. Ament setzte mit einem Einwurf den zur Pause eingetauschten Pepe Feta ein, der sich gegen einen Gegenspieler gut durchsetzte und den durchgelaufenen Uka einsetzte. „Toni“ steuerte frei auf des Gegners Tor zu und tunnelte geschickt Pfirrmann zum 2:0. Ein zu diesem Zeitpunkt eminent wichtiger Treffer, der dem FCÖ die kurz verloren zu gehende Sicherheit zurückbrachte. Dennoch kamen die spielerisch wenig überzeugenden, aber dafür nie aufsteckenden Gastgeber in der 65. Minute zur Chance auf den Anschlusstreffer. Eine unfreiwillige Kopfballverlängerung fiel dem eingewechselten Schuster auf den Fuß, der jedoch freistehend meilenweit über das FC-Tor schoss. Drei Minuten später prüfte der stark spielende Laier mit einem Weitschuss Pfirrmann, ehe die Gastgeber in der 70. Minute eine weitere Einschussmöglichkeit hatten. Die ebenfalls eingewechselte, namentlich jedoch nicht bekannte Nr. 9 (nicht auf dem Berichterstatter-Spielberichtsbogen aufgeführt), die ansonsten mehr durch Provokationen als fußballerische Glanzpunkte auffiel, setzte sich einmal mit einer guten Körpertäuschung im Strafraum durch, schoss aber ebenso kläglich am Tor vorbei. In der 73. Minute die große Chance für den FCÖ zur endgültigen Entscheidung. Ein tolles Zusammenspiel fand in der Mitte Jammeh, der jedoch etwas überrascht scheinend, das Leder leider nicht kontrollieren konnte. Stattdessen hätten die Gastgeber bei ihren drei abschließenden Chancen vielleicht nochmals herankommen können. Zunächst scheiterte zweimal Dauenhauer, einmal mit einem Freistoss übers Tor (81.) und dann nach einem weiten Ball mit einem Schuss ans Außennetz (83.). In der 86. Minute durften die Durlach-Auer dann eine Premiere feiern: Erstmals überhaupt im Spiel traf man Richtung Östringer Tor, als in einer undurchsichtigen Szene im Strafraum der Ball einem Angreifer vor die Füße gefallen war. Der 86 Minuten lang jedoch nicht geprüfte Hansi Hufnagl im FCÖ-Tor hatte sich stets seine Konzentration bewahrt und war zur Stelle, als man ihn brauchte. Mit einem guten Reflex klärte Hansi per Fußabwehr und sicherte seinen Kameraden damit den Zwei-Tore-Vorsprung. Diesen hätte der FCÖ in der 86. Minute noch ausbauen können. Bruckert wurde gut freigespielt, sein Außenristschuss verfehlte jedoch knapp das Ziel. Der Vollständigkeit halber sei noch die Gelb-Rote Karte für Gastgeberakteur Starsetzki erwähnt (90+2.).

Sicherlich hatten die Gastgeber gerade im zweiten Durchgang auch durchaus ihre Torchancen, angesichts deren Harmlosigkeit vor dem Östringer Tor, die sich wie gesagt mit nur einem einzigen Richtung Östringer Tor gehenden Schuss zeigte, bestand jedoch selten echte Gefahr für das FCÖ-Tor, sodass man von einem durchaus ungefährdeten, auf jeden Fall aber verdienten Sieg für die Waldbuckel-Elf sprechen darf, die von Spielern, Betreuern und Fans des FCÖ noch gemeinsam mit einem Siegesbier gefeiert wurde.

Fotos:

E.W.