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23. Spieltag Landesliga Mittelbaden:

FCÖ I – Post Südstadt Karlsruhe 0:1 (0:1)

Tor:

0:1 (10.) Celik

FCÖ: Hufnagl, Laier, M. Kölmel, Heim, C. Kölmel, Schattauer, Lahr, Grgic (46. Feta), Uka, Ament, Jammeh.

Sommerfußball an Ostern

Die zuvor gute Serie hatte Lust auf die beiden Heimspiele um Ostern gemacht, die dann doch zur großen Enttäuschung für die anwesenden Zuschauer wurden. Kein eigener Treffer und stattdessen je ein „Osterei“ der beiden Gegner genügten, damit diese als jeweils Sieger wieder den Östringer Waldbuckel verlassen konnten. So nach Kieselbronn am Gründonnerstag am Ostermontag nun auch Post Südstadt Karlsruhe, denen eine durchschnittliche Leistung genügte, um drei Punkte aus Östringen zu entführen.

Von Anfang an war ersichtlich, dass dieses Mal ein Gegner anderen Formats als zuletzt Kieselbronn auf dem Platz des Josef-Küne-Waldstadions stand. Nicht ohne Grund waren die Karlsruher als bestes Rückrundenteam angereist und bestätigten diese Vorschusslorbeeren besonders in den ersten 15 Minuten (danach reichte dann eine Durchschnittsleistung...). Vor den Augen seines Vorgängers Jo Hoffmann, der mit dem Fahhrand angereist war und dem wir angesichts seiner schwierigen Verletzung alles Gute wünschen, hatte FCÖ-Keeper Hansi Hufnagl in der 9. Minute noch einen ersten Warnschuss von Celik parieren können, war eine Minute später jedoch machtlos. Gleich zwei FCÖ-Mannen hatten auf der linken Abwehrseite den Ball vermeintlich schon geklärt, als dieser doch noch verloren ging, die Hereingabe den heranstürmenden Celik fand und dieser zum 0:1 einschoss. Nur eine weitere Minute später beinahe das 0:2. Der im Sommer zum KSC wechselnde Landesligatorjäger Stoll hatte Tobias Heim den Ball abgeluchst und der erneute Pass von rechts fand in der Mitte freistehend Schätzle, der auch gut abschloss, halbhoch Richtung rechts Toreck. Tor? Nein, denn der an diesem Tag beste FCÖ-Feldspieler Heim hatte nicht aufgegeben, war zurückgelaufen und rettete mit einem Hechtsprung auf der Torlinie. Das war knapp und man hätte sich nicht wundern dürfen, hätte es nach nur elf Minuten bereits 0:2 gestanden. In den nächsten zehn Minuten spielte sich die Begegnung mehr im Mittelfeld ab, ehe PS in der 24. Minute aus der zweiten Reihe abzog, Hufnagl aber im Verbund mit Heim im Nachfassen retten konnte. Auf der Gegenseite dann zu diesem Zeitpunkt eher aus dem Nichts die dicke Möglichkeit für den FCÖ: Nikola Grgic hatte von rechts geflankt, doch Capitano Andi Ament traf am Fünfmeterraum die Kugel nicht voll und sein Kopfball strich damit am Gästetor vorbei. Danach kam der FCÖ etwas besser ins Spiel und auch zu durchaus weiteren Torchancen. In der 27. Minute wurde Musa Jammeh frei gespielt, agierte jedoch zu uneigennützig und sein Pass, anstelle selbst aufs Tor zu zielen, fand keinen Abnehmer. In der 32. Minute die bis dato beste FCÖ-Chance (und es sei vorweggenommen: die beste des FCÖ im gesamten Spiel …): Nach einem abgewehrten Freistoss von Ament legte Spielertrainer René Lahr per Hackentrick für Driton „Toni“ Uka auf, dessen Schuss jedoch zu zentral aufs Tor kam und damit vom PS-Schlussmann Seel abgewehrt werden konnte. In der 40. Minute erneut ein Zusammenspiel von Lahr und Uka, in dessen Folge eine Flanke in den Strafraum segelte. Grgic versuchte es mit vollem Risiko, was ihm in der Vorrunde in ähnlicher Situation gegen Durlach-Aue schon einmal erfolgreich gelungen war. Dieses Mal wurde er für seinen Mut leider nicht belohnt: er traf das Leder nicht richtig, wodurch auch diese Chance verpuffte. Zur Pause musste man zwischenresümieren, dass Ansätze des FCÖ durchaus nicht schlecht waren, aber gerade vor dem gegnerischen Tor zu große Harmlosigkeit herrschte. Allein die Tatsache, dass der beste FCÖ-Torschütze Martin Bruckert verletzungsbedingt fehlte, durfte dafür keine Ausrede sein.

Wie bereits am vorangegangenen Donnerstag gegen Kieselbronn geriet leider auch der 2. Durchgang noch schwächer als Halbzeit 1. Kein einziges Mal traf der FCÖ hier das Gästetor. Meint man es gut mit der FCÖ-Offensive, so muss man schon von zwei Szenen in der 60. und 95. Minute als noch beste FCÖ-Möglichkeiten berichten. Bei der ersten sah der Schuss des bemühten aber glücklosen Pepe Feta, zur Pause für Grgic eingewechselt, noch gefährlicher aus, als er tatsächlich war und kurz vor dem Schlusspfiff flog nach einer Ecke ein Nachschuss von Jammeh eher weiter als nah am Tor vorbei. Die Karlsruher hatten ihrerseits in der 64. Minute die Chance zur Vorentscheidung vertan: Gleich zwei FCÖ-Abwehrspieler waren im eigenen Strafraum ins Straucheln geraten, wodurch ein PS-Spieler plötzlich frei vor Hufnagl auftauchen konnte. Hufnagl hatte hier durch geschicktes Verkürzen des Winkels sein Team noch im Rennen halten können. Diese drei Torszenen waren es dann auch schon im 2. Durchgang, die eigentliche Würze im Fußballspiel, Torraumszenen, Leidenschaft und Kampf fehlten komplett, gerade auf Seiten des FCÖ. Einzig Heim verriet einen gewissen Schuss Sieges- oder sagt man besser Unentschiedenwillen und kämpfte vorbildlich. Wie gegen Kieselbronn fand man Tobse in den letzten Minuten stetig in oder um des Gegners Strafraum, was auch zu den einzig noch etwas aufregenden Momenten geriet. So wie eine Situation in der 82. Minute, als in Erwartung eines Östringer Eckballs PS-Spieler Jacobs überreagierte und Heim im Strafraum zu Boden stieß. Ganz klar, hier gab es nur eine Entscheidung: Rot! Wenngleich der FCÖ bekanntlich auch diese numerische Überzahl nicht auszunutzen vermochte… Bezeichnend, dass man mit einem Mann mehr allein in den letzten Minuten zwei Mal den kleinsten Spieler Uka mit hohen Bällen anspielte… Trotz allein gestoppten sieben Minuten Unterbrechung wegen Verletzungen ließ der Schiedsrichter nur ganz fünf Minuten nachspielen; aber ehrlich gesagt: Auch bei Mehrminuten hätte der FCÖ an diesem Tag wohl eher kaum ins Schwarze getroffen, wie damit in den gesamten 180 Osterminuten auf dem Waldbuckel nicht! Stichwort Verletzung: PS-Star Stoll verletzte sich in der 70. Minute ohne Einwirkung eines Gegenspielers und musste vom Platz getragen werden. Wir wünschen ihm an dieser Stelle alles Gute!

Kühne Optimisten hatten vor den beiden Osterspielen noch darauf gehofft, dass der FCÖ nochmals ganz oben eingreifen könnte. Leider sehen sich nun die Pessimisten bestätigt, die mit dem Zurückfallen des FCÖ auf Tabellenplatz 6, nun noch hinter PS Karlsruhe, leider Recht hatten. Der FCÖ ist sicherlich gut beraten, nun einen Platz zwischen 5 und 7 anzuvisieren, mehr scheint wohl nicht mehr drin zu sein, auch angesichts dessen, dass die sieben restlichen Spiele es in sich haben werden: Man wird noch auf die ersten Vier der Tabelle (davon drei Mal zu Hause) sowie auswärts auf Durlach-Aue, Oberhausen und Beiertheim treffen, die allesamt gegen den Abstieg spielen und das Punktesammeln bitter nötig haben. Im Angesicht dieser Begegnungen muss sich der FCÖ wieder gewaltig steigern, sonst wird man nicht mehr viele Punkte in dieser Saison einheimsen können. „Jungs, Ihr könnt es besser als an Ostern! Zeigt wieder mehr Mut, gerade vor des Gegners Tor!“

E.W.