Spielberichte

32. Spieltag Landesliga Mittelbaden

FCÖ 1 – 1.FC Bruchsal  0:0

FCÖ 1: Hoffmann, M. Klotz, Hauke, Wagner, Lahr, Damm, Würtz, Stanic (24. Schweikert), Rohr (76. F. Klotz), Ament, Bruckert (75. Zimprich).

„Big Points“ knapp verpasst!

Am Ende eines eigentlich typischen 0:0-Spiels verpasste es ausgerechnet der seit Wochen in sehr guter Form spielende Führungsspieler Rene Lahr, einen Elfmeter zum siegbringenden 1:0 zu verwandeln. So bleibt der FCÖ nach dem 0:0 gegen Bruchsal auch nach dem drittletzten Spieltag zwar weiter auf Platz 11 und damit zwei Ränge vor den Relegations- bzw. Abstiegsplätzen, muss jedoch bei nur einem Punkt Vorsprung weiter ernsthaft um den Klassenerhalt zittern.

Der FCÖ begann gegen die bereits geretteten Bruchsaler verhalten und nervös, während sich die Gäste von Beginn an kampfstark und kompromisslos zeigten und keineswegs gewillt waren, die Punkte einfach so auf dem Waldbuckel zu lassen. Es entwickelte sich dadurch ein beiderseits wenig geordnetes Spiel ohne lange Zeit Torchancen auf beiden Seiten. Der FCÖ hatte zwar weitaus mehr Ballkontakte zu verzeichnen, kam aber zunächst nicht entscheidend vor des Gegners Tor. Ausgerechnet der bis dahin agile Slaven Stanic musste dann nach einem unglücklichen Zweikampf mit Bruchsals „Nr. 6“ Elvis Karam, das mit Freistoss für den FCÖ gewertet wurde, verletzungsbedingt ausscheiden und es ist zu befürchten, dass der wertvolle Östringer Mittelfeldspieler in den letzten entscheidenden Spielen um den Klassenerhalt ausfallen wird. Thomas Schweikert ersetzte Slaven und gesellte sich zu Martin Bruckert in den Angriff, während Andy Ament etwas weiter zurück ins Mittelfeld rückte. In der 36. Minute durfte die erste Torchance für den FCÖ verzeichnet werden, als Andy Ament nach schönem Zusammenspiel mit Rene Lahr in gute Schussposition kam, sein Schuss mit dem schwächeren Fuß jedoch zu einer sicheren Beute für Bruchsals Torsteher Bittner wurde. Bruchsal hatte seinerseits in der 38. Minute seine einzige Chance zu verzeichnen, als nach einem weiten Ball nach vorne, Andy Ament gerade noch einen Schuss von El Achkar abblocken konnte.

Der FCÖ kam zur zweiten Hälfte mit etwas mehr Elan und Offensivmut aus der Kabine, vermochte sich trotz aller Anstrengungen jedoch weiter keine 100%igen Torchancen zu erspielen. Eine gute Möglichkeit bot sich dennoch Rene Lahr in der 50. Minute, doch sein Freistoss aus ähnlicher Position wie beim siegbringenden Treffer gegen Nöttingen wurde von der Bruchsaler Mauer zur Ecke abgewehrt. Nach einem Konter von Bruchsal, der vom Gegner nur knapp neben das Tor des beschäftigungslosen Johannes Hoffmann gesetzt worden war (53.), bot sich den zahlreichen Zuschauern eher Leerlauf als Strafraumszenen und man musste bis zur 67. Minute warten, ehe Martin Bruckert nach Freistoss von Andy Ament den Ball leider knapp verfehlte. Vier Minuten später die größte Chance des Spiels, als erneut Martin Bruckert eine weite Flanke von Andy Ament direkt aufs Bruchsaler Tor abschloss, Torsteher Bittner jedoch glänzend parierte. Bis kurz vor Spielende verebbte das Spiel dann wieder etwas, ohne dass der FCÖ jedoch weiter alles gab und gewillt war, nach vorne zu spielen. Spielertrainer Thorsten Damm hatte seine Defensive längst verlassen und avancierte in den letzten Minuten zum gefährlichsten Östringer Stürmer. So hatte er sich in der 89. Minute über rechts durchgesetzt, doch sein Schuss verfehlte das gegnerische Tor. Nach bereits dem Ausfall von Slaven Stanic in der 1. Hälfte dann der zweite Schock: Nach einem einmal mehr harten, wenngleich wohl nicht unfairen Einsatzes eines Bruchsaler Spielers musste auch Östringens Mittelfeldakteur Manu Würtz verletzt den Platz verlassen und droht ebenfalls für die nächsten Spiele auszufallen. In damit Unterzahl und als alle bereits mit einem 0:0-Remis rechneten, kämpfte Thorsten Damm vorbildlich gegen zwei Spieler im Bruchsaler Strafraum und nach seinem zweiten Fall entschied der Schiedsrichter in der 3. Minute der Nachspielzeit auf Elfmeter für den FCÖ! Die große Chance zum zuvor noch unverhofften Dreier! Rene Lahr, dem vor zwei Wochen kurz vor Schluss noch der viel umjubelte Siegtreffer gegen Nöttingen gelungen war, übernahm erneut die Verantwortung und schritt zur Ausführung. Was sich nun ereignete, hätte sich ein guter Drehbuchautor an Dramaturgie nicht besser ausdenken können: Rene machte eigentlich alles richtig, schoss gezielt ins rechte untere Eck, doch der Ball krachte gegen den Innenpfosten und von dort gegen Torsteher Bittner und ins Aus. Spielern und Anhängern stockte der Atem und Schiedsrichter Leonhardt aus Mannheim pfiff kurz danach zum Spielende.

Die große Chance, sich in der unteren Tabellenregion etwas abzusetzen war dadurch leider verpasst; toll jedoch, wie Mitspieler, Ex-Kollege Elvis und die Zuschauer den untröstlichen Rene auf dem Weg zur Kabine begleiteten und ihm viel Zuspruch gaben. „Rene, solltest Du es in diesem Moment nicht so wahrgenommen haben, sei es hier nochmals erwähnt: Kopf hoch, das war einfach nur Pech! Wir alle, Spieler und Zuschauer, werden weiter alles geben und dann wird auch uns das Glück wieder hold sein.“