• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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30. Spieltag Landesliga Mittelbaden

FCÖ 1  –  FC Nöttingen II   3:2 (2:0)

FCÖ 1: Hoffmann, M. Klotz (91. Kölmel), Hauke, Damm, Wagner, Lahr, Würtz, Stanic, Rohr (80. F. Klotz), Ament, Bruckert (84. Zimprich).

Tore:

1:0   (6.)     Bruckert

2:0   (10.)    Bruckert

2:1   (65.)    Schlieker (Elfmeter)

2:2   (74.)    Kolsch

3:2   (88.)    Lahr

FCÖ landet Überraschungscoup gegen den Tabellenführer

Vor dem drittletzten FCÖ-Heimspiel der Landesligasaison schienen die Vorzeichen klar abgesteckt. So reiste mit dem FC Nöttingen II nicht nur der aktuelle Tabellenführer der Landesliga Mittelbaden an, sondern verstärkte sich das Team auch noch regelkonform um gleich sechs Oberligaspieler der ersten Nöttinger Mannschaft, von denen fünf Spieler drei Tage zuvor noch in der Oberliga gegen die SG Sonnenhof Großaspach eingesetzt worden waren. Insgesamt trugen gar 8 Spieler der Anfangsformation in dieser Saison bereits das Trikot der Oberligamannschaft. Natürlich muss angesichts der Tabellensituation des FCÖ in nahezu jedem Spiel ein Dreier das Ziel sein, angesichts der vorgenannten Verhältnisse und gerade des durchaus legitimen Einsatzes der höherklassigen Spieler durften dies im Vorfeld jedoch nur die kühnsten Optimisten erhoffen. Umso überraschender, nahezu sensationell, was sich am Pfingstmontag auf dem legendären Waldbuckel abspielte:

Der FCÖ legte los wie die Feuerwehr und Nöttingen war von dem Forechecking der hoch motivierten Östringer Mannen sichtlich überrascht. Vor der Linse des Kraichgau-TV (Filmbericht siehe unter http://www.kraichgau.tv/diese-woche/detail.php?nr=17033) bot sich bereits in der Anfangsminute die Chance zur Östringer Führung, als sich Rene Lahr über links durchsetzte, seine Flanke von Andy Ament verlängert wurde, Sturmspitze Martin Bruckert allerdings knapp im Abseits stand. Wer dachte, dass dies den hohen Favoriten aufwecken würde, sah sich getäuscht, denn weiter ging nur der FCÖ couragiert und mit viel Elan ans Werk. Slaven Stanic setzte in der 6. Minute dann auch Andy Ament gekonnt ein, der einen Flankenlauf über erneut links mit einem Pass in die Mitte abschloss, wo Martin Bruckert den entscheidenden Pressschlag gegen einen Gegenspieler gewann und aus einem Meter zum umjubelten 1:0 einnetzte. Diese Führung verlieh dem FCÖ weiter Flügel und ganze 4 Minuten später war es erneut der sehr agile Martin Bruckert, der gar auf 2:0 erhöhte (10. min.). Vorausgegangen war ein öffnender Pass von Andy Ament auf Rene Lahr, der wieder über links die aufgerückte Nöttinger Deckung aushebelte und eine Traumflanke auf den in der Mitte anstürmenden „Brucki“ schlug. Wie dieser den Ball im Lauf aus der Luft direkt ins Tordreieck hämmerte, war an diesem Tage schon allein das Eintrittsgeld wert. Sofort nach dem Wiederanspiel ließ der Gast erstmals sein Können aufblitzen, als Matthias Kolsch aus einem Meter nur den Außenpfosten traf. Wer fortan dachte, der FCÖ werte sich nun noch weiter zurückziehen und das Ergebnis verwalten wollen, sah sich getäuscht. Nöttingen besaß zwar, natürlich nicht überraschend, ein optisches Übergewicht, doch der FCÖ durfte auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte die Torchancen für sich verbuchen. So in der 21. Minute gleich zwei an der Zahl, als zunächst Andy Aments Schuss vom Nöttinger Torsteher Dohm nur mit Mühe zur Ecke gelenkt werden konnte und diese Standardsituation im sofortigen Anschluss den Clubhausbalkon gleich zwei Mal zum Wackeln brachte: Nach zu kurz abgewehrter Ecke hielt Dohm den Nachschuss aus der zweiten Reihe von Manu Würtz und der Ball rollte dem einschussbereiten Martin Bruckert vor die Füße. Ehe Martin zu seinem dritten Torschuss ansetzen konnte, pfiff der Schiedsrichter ihn jedoch wegen Abseits leider zurück („neue Spielszene?“). Nur zwei Minuten später war es wieder das besonders in der ersten Hälfte brillant aufspielende Trio Lahr/Bruckert/Ament, das für Verwirrung in den Reihen der Oberliga“reserve“ sorgte: Nach Doppelpass von Rene und Martin zwang Andy den Nöttinger Schlussmann erneut zu einer Glanztat (23.). Nur wenige Minuten später die größte Chance zum 3:0, doch Aments Schuss aus kurzer Distanz klärte erneut der bis dahin beste Nöttinger, Schlussmann Dohm. Enorm, welches Tempo die Mannen um Spielertrainer Thorsten Damm bis besonders in diese Spielphase gegangen waren! Nöttingen zeigte sich ab Mitte der ersten Hälfte technisch beschlagen und schnell, kam jedoch bis zur Pause nicht über Ansätze hinaus und landete kaum einen viel versprechenden Abschluss. Dies war nicht zuletzt auch der äußerst disziplinierten Defensivarbeit des FCÖ zu verdanken. Neben dem auch sehr viel für die Offensive investierenden Rene Lahr auf links sowie Marcel Klotz auf rechts, der erstmals in dieser Saison von Beginn an auflief und überzeugte, agierten Thorsten Damm, Marius Wagner und Udo Hauke zentral defensiv. Gerade auch der reaktivierte Routinier Udo mit seinen 37 Jahren zeigte mit seiner Erfahrung und seinem gekonnten Stellungsspiel den Oberligacracks Ekoto-Ekoto und Kolsch ein ums andere Mal die Grenzen auf. So ging der FCÖ hoch verdient mit einem nie erwarteten 2:0-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Ab Wiederanpfiff war klar, dass der Tabellenführer den Druck auf das Östringer Tor noch erhöhen würde und Ziel des FCÖ musste es nun sein, die erwartete erste Drangperiode möglichst unbeschadet zu überstehen. Dies gelang rund 20 Minuten vorzüglich und es überraschte, dass gerade der Gegner läuferisch (noch) nicht mehr zulegen konnte. Alle Mannschaftsteile des FCÖ kämpften aufopferungsvoll und das Mittelfeld mit Christian Rohr, Manu Würtz, Slaven Stanic und Andy Ament machte geschickt die Räume eng. In der 65. Minute dann doch der Anschlusstreffer, für den allerdings ein Elfmeter für den Gegner herhalten musste. Was für viele der begeisternd mitgehenden FCÖ-Fans zunächst nach einer Fehlentscheidung roch, entpuppte sich später wohl doch als berechtigten Pfiff und Schlieker verkürzte auf 1:2. Nöttingen bekam nun Aufwind und der FCÖ wurde immer mehr in die Defensive gedrängt. Das ernüchternde 2:2 in der 74. Minute war die Folge. Doch wieder entsprang dieses weniger einem guten Spielzug des ambitionierten Gastes, sondern Kolsch nutzte den einzigen Fehler von Udo Hauke kaltschnäutzig zum Ausgleich. Nun war zu befürchten, dass der FCÖ noch um den Lohn einer absoluten Topleistung gebracht werden könnte. Doch die Mannen des Trainerteams Damm/Rosenberg mobilisierten nochmals alle Kräfte und spielten wieder mutig nach vorne. So boten sich zwei gute Chancen, als Stanics Kopfball in der 75. Minute am Tor vorbei strich und Andy Ament bei einer guten Konterchance etwas zu überhastet abschloss (80.). In der 82. Minute die beste und nahezu einzige dicke Möglichkeit des Gastes aus dem Spiel heraus, als Kapitän Herceg entlang des Strafraums mehrere FCÖ-Spieler austanzte, sein Schuss aber zum Glück knapp rechts am Tor vorbeistrich. Der FCÖ brachte in der letzten Viertelstunde mit den sich sehr gut einfügenden Florian Klotz und Normen Zimprich (für den nicht nur aufgrund seiner beiden Tore prächtig aufspielenden Martin Bruckert) zwei frische Kräfte, doch nachdem FCÖ-Kapitän Andy Ament in der 83. Minute äußerst umstritten die Ampelkarte gezeigt bekam, hofften sicherlich alle FCÖ-Anhänger auf den baldigen Schlusspfiff und schienen sich trotz der zwischenzeitlichen 2:0-Führung bei nun Unterzahl gedanklich mit einem Remis zufrieden zu geben. Doch der Fußballgott hatte sich an diesem tollen Fußballnachmittag noch eine ganz besondere Dramaturgie ausgedacht: Slaven Stanic gab nochmals alles, überlief das Mittelfeld und konnte ca. 22 Meter vor dem Tor nur durch ein Foul gebremst werden. Freistossspezialist Rene Lahr legte sich die Kugel bereit… Spannungsgeladene Stille herrschte im Josef-Küne-Waldstadion, doch als Rene mit einem Traumtreffer in den linken Winkel das 3:2 erzielt hatte (88.), kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Eine Stimmung, wie sie wohl nur der Waldbuckel zu bieten hat, entfachte und die Östringer Anhänger auf dem Balkon und auf den Gegengeraden trugen ihre Mannschaft in den letzten Minuten lautstark anfeuernd ins Ziel. Der Berichterstatter versuchte sich beim Schreiben dieses Spielberichtes zu zügeln, was jedoch wohl nur bedingt oder gar nicht gelungen ist. Unter dem Eindruck eines solchen Spieles konnte und durfte ein verhaltener Bericht einfach nicht gelingen.

Und dennoch wird man über diesen Sieg in Östringen nur dann noch lange reden können, wenn am Saisonende dann doch der erhoffte Nichtabstieg stehen sollte. So gilt es nun, aus diesem Sieg weiteres Selbstvertrauen zu ziehen, beim nächsten Abstiegsknaller beim FV Malsch jedoch nachzulegen, denn der Dreier gegen Nöttingen ist nur dann richtig was wert, wenn auch dort Zählbares geholt werden kann. Glückwunsch an Trainer und Mannschaft, auf geht´s, jetzt dranbleiben!

E.W.

 

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