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AH – Turnier Rauenberg
 

> >> Ein Hauch von Afrika> >>

 Jeder denkt über Zeit nach. Dabei ist unklar, was Zeit überhaupt ist. Von einigen nicht allzu dummen Menschen wird behauptet, sie sei eine Illusion. Das heißt, so etwas wie Zeit gibt es nicht. Tja, was sagt man dazu? Es wäre nicht allzu verwunderlich, wenn sich die deutsche Rentenversicherung demnächst auf diese Theorie beruft. Nach dem Motto: alle bisherigen Beitragsleistungen sind nichtig, weil die Vergangenheit nicht existiert. Aber das ist nicht schlimm. Später braucht man sowieso kein Geld. Denn mit der Zukunft verhält es sich genauso. Wie alle Theorien ist auch diese umstritten. Dagegen kann als gesichert gelten, dass es im Umgang mit der Zeit kulturelle Unterschiede gibt. So ist wohl die Zeitverwendung, die in weiten Teilen Afrikas gepflegt wird, für die meisten Mitteleuropäer ein Härtetest. In Afrika begegnet man einer Welt des Wartens. Wer schon einmal in Johannesburg in einem Schnellimbiss eine Portion Maisbrei bestellt hat, weiß wovon die Rede ist. Für viele Afrikaner ist die Vorstellung Zeit zu verschwenden absurd. Wenn man das eine nicht tut, macht man eben etwas anderes, warten zum Beispiel. Diese Lässigkeit ist uns, eingepfercht in Termine und Fristen, fremd. Mit einer Ausnahme: dem AH-Turnier. Ein AH-Turnier ist eine Orgie der Zeitverschwendung.
> >> Der FCÖ trat mit allen Leistungsträgern an. Kölmel, Jirgal, Groß, Senolan, Noe, Spahic, Somnitz, Hauke, Noe, Häfner und natürlich dem faktischen Leitwolf des FCÖ: Jos Gal. Gal war zwar nicht leiblich anwesend, aber die Spieler trugen ihn in ihren Herzen. Im ersten Spiel gegen ASB Heidelberg ließen es sich Kölmel, Groß und Jirgal nicht nehmen allerbeste Chancen zu vergeben. Erst der stark spielende Somnitz konnte kurz vor Spielende und nach viel Geschrei und Schuldzuweisungen den Ausgleich zum 3:3 gegen einen schwachen Gegner erzielen. Die Stimmung war nach dieser Leistung schlecht, sie war am Boden. Schwarze Stunde. Auch wenn das Rauenberger AH-Turnier eventuell nicht zur ersten Kategorie des Weltsports gehört, bleibt es doch Wettkampf, dem existentiellen Prinzip von Sieg und Niederlage unterworfen. Daher rührt der Ernst, die Wut und der Hass, die es begleiten.
> >> Das nächste Spiel gegen Mauer konnte dank Knipser-Hauke knapp mit 1:0 gewonnen werden. Obgleich Körpersprache und Spielweise eine gewisse Lethargie verrieten. Darum fühlt sich Spahic dazu berufen "Mehr Emotionen" von seinen Teamkollegen einzufordern. Ja, richtig gelesen. Gefühlsliliputaner Spahic fordert mehr emotionalen Ausdruck. Parallel zur Leistung besserte sich die Laune. Dann wieder Spielpause, wieder warten. Wieder kriecht die Zeit zäh vorbei, gähnt, streckt sich. Bloß keine Eile. Natürlich drängt sich hier die Sinnfrage auf. Aber dann sieht man wie Spahic nach einem harten Schuss seinen Doppelzentner diagonal durch den Raum wirft und denkt, dass es so schlecht nicht ist hier zu sein. Wer hätte gedacht, dass noch so viel Katze in diesem Garfield steckt. Im Spiel gegen einen weiteren nicht ernst zu nehmenden Gegner stieß Senolan zur Mannschaft. Als sei es eine Selbstverständlichkeit schoss er zwei Tore und leitete damit den klaren Sieg ein. Es war die endgültige Wende des Turniers. Nach Siegen gegen Mühlhausen und Mingolsheim, stand der FCÖ im Finale. Dort traf er auf Dielheim und zeigte dort eine durchweg geschlossene Mannschaftsleistung. Vor allem das Siegtor war KEINE individuelle Leistung als viel mehr die Kollektivarbeit eines harmonierenden Ensembles. Die selbstlose Gemeinschaft siegte also über dem Egoismus des Einzelnen. So war der Triumph des FCÖ sowohl in sportlicher als auch in moralischer Sicht Spucke im Gesicht seiner Gegner. Abschließend hörten und sahen die Zuschauer dumpfe Öööööööö-rufe, Triumphgebärden und Tänze. Es war wie in Kenia nach einer erfolgreichen Löwenjagd. Da war er wieder. Der Hauch von Afrika.( AH:MH)

 

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