• Willkommen beim FC 1922 Östringen e.V.

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Gottgesegnet - gottverlassen

Was für eine Tragödie! Wie sollen wir es sonst nennen, wenn ein Mann nach Mühen und Qual so kurz vor dem Ziel scheitert? Steffen Pfeiffer hat die Wette gegen Trauzeuge Sven Petri verloren. Das Ziel, am Hochzeitstag 90 kg zu wiegen, verpasste er um den Hauch von 9,5 Kg. Obwohl er sich seit Monaten mit einer von ihm selbst entworfenen Diät kasteit hatte. Aber nur noch eine warme Mahlzeit vor dem Schlafengehen, Weizenbier im Stehen trinken und Butter als Zahnpasta waren zwar hilfreiche, aber nicht ausreichende Maßnahmen zur Gewichtsreduktion.


Eine Woche zuvor: Die AH Östringen gegen den TuS Mingolsheim. Warum der FCÖ sich auf Spiele über das Gesamtfeld einlässt, ist genauso unerklärlich, wie die Sendung Frauentausch auf RTL 2: keiner hat Bock, aber alle gehen hin. Na ja, der FCÖ bot 11 Mann auf. Auswechselspieler? Braucht kein Mensch. Mingolsheim sah das anders und hatte vier von ihnen; reine Angeberei. Der FCÖ war, mit Ausnahmen, stark besetzt und präsentierte zwei neue Spieler, Uwe Greulich und Jochen Fellhauer. Nach langjähriger Pause fühlten sie sich verpflichtet, sich wieder ihrem Publikum zu zeigen. Das ist insofern erstaunlich, als dass dieses Publikum die beiden nie vermisst hatte. Verständlich, sind doch Greulich und Fellhauer als unfaire und überharte Spieler sattsam bekannt. Gleichwohl waren beide eine Verstärkung für den FCÖ und es schien, als hätte sich seit ihrer gemeinsamen A-Jugendzeit nichts geändert. Schlank, schnell und behaart rannten sie übers Spielfeld, die Zuschauer jauchzten. Die Offensivachse bildeten Bühler und Yigit, während Pfeiffer, Spahic und Hauke die Defensive organisierten. Besondere Erwähnung verdient dabei Haukes Laufbereitschaft. Sie existierte nicht. Es gehört zu den großen Rätseln dieses Sports, wie ein Mann mit dem Aktionsradius eines Tannenbaums früher erfolgreich in der Verbandsliga spielen konnte. Hauke ist geübt darin, seine Arbeitsverweigerung mit taktischer Pseudologik zu rechtfertigen. Aber der spöttische Zug auf seinen Lippen verrät, dass er diesen Unsinn selbst nicht glaubt.

Weil Pfeiffer gern das Sagen hat, wollte er während seiner Trauung nicht nur Bräutigam sein. In Personalunion beabsichtigte er, als Pfarrer, Gott und Blumenmädchen aufzutreten. Nur mit Mühe konnte Sandra ihn davon abhalten. Die AH und die 1. Mannschaft standen Spalier. Sandra war gerührt, Pfiff feixte. Er sah stattlich aus. Als das Brautpaar den Baumstamm sägte, hatte man Mitleid mit seinem Anzug, dessen Stoff über dem breiten Kreuz ächzte. Und wenn man ein wenig nachdachte auch mit Sandra.

Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Beide Mannschaften hatte Chancen, aber Häfner und Yigit vergaben beste Möglichkeiten. Mingolsheim agierte etwas abgeklärter und effektiver und ging zwangsläufig mit 1:0 in Führung. Wirklich? Man könnte auch sagen, Mingolsheim hatte Glück, Östringen nicht. Torhüter Mutschall musste kaum ins Spiel eingreifen und war beim Gegentreffer machtlos. Die zweite Halbzeit zeigte ein deutlich anderes Bild. Östringen war überlegen, hatte mehr Ballbesitz und mehr Chancen. Als Spahic die Fäden in der Abwehr zog, herrschte Ruhe vor Östringens Tor. Erstens, weil Östringen ein Powerplay aufzog, und zweitens Spahic so maulfaul ist, dass einige Mitspieler schon glauben, er habe ein Schweigegelübde abgelegt. Östringen erspielte sich Chance um Chance. Die größte hatte Spahic, als er kurz vor Spielende aus 10 Metern aufs Tor schoss. Aber der Mingolsheimer Torhüter, ein äußerst unangenehmer Mensch, parierte auch diesen Schuss. So verlor die bessere Mannschaft 0:1.

Gott gewährte Pfeiffer seinen Segen, nicht aber dem FCÖ. Die Wege des Herrn sind unergründlich.

M.H.

 

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