Spielberichte

14. Spieltag Kreisklasse B:

FCÖ II - TuS Mingolsheim II 2:3 (1:1)

FCÖ II: Luciano Di Dio, Riccardo Turco, Vincenzo Giannelli, Graziano Giannelli (56. Sven Lahr), Andreas Dörr, Claudio Liotta, Markus Zimmerer, Oleg Wagner, Christian Klink, Markus Kerber, Erol Isljami (25. Christian Konrad, 63. Enis Dogan). Ersatz: Tobias Burprich.

Torschützen:
1:0 (20.) Zimmerer
1:1 (36.) Cvitanovic
2:1 (58.) Isljami
2:2 (65.) Mjekiqi
2:3 (90+2.) Cziborra

Erneute Last-Minute-Niederlage

Sage und schreibe sieben der zuvor acht Niederlagen waren äußerst knapp, mit jeweils nur einem Treffer Unterschied zustande gekommen. Es sei vorweggenommen: das gleiche Schicksal ereilte unsere Mannschaft auch an diesem Sonntagnachmittag. Und dies zudem noch in allerletzter Sekunde (90+2. Minute). Auch dies in dieser Spielzeit nicht zum ersten Mal, späte entscheidende Gegentore musste man gerade zu Hause bereits gegen Bretten (2:3 in der 90+3. Minute) und Kirrlach (0:1 in der 84. Minute) hinnehmen. Nicht auszudenken, wo unsere Mannschaft stehen könnte, hätte sie nur einen Teil der knapp verlorenen Spiele erfolgreicher gestalten können. So aber steckt man nun richtig im Schlamassel: zusammen mit fünf weiteren Teams ringt man ab sofort um den Klassenverbleib. Während die Konkurrenz davor schon um fünf Zähler enteilt ist, beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang nur noch zwei mickrige Zähler.

Unser Spielertrainerduo Oleg Wagner/Claudio Liotta griff dieses Mal ausschließlich auf Spieler des eigenen Trainingskaders zurück und sah sich einer Gästeelf gegenüber, die ihrerseits auf einige Spieler verzichten musste. Insbesondere stand Torjäger Waßmer nicht im Kader, er kam an diesem Wochenende wieder im Kreisligateam zum Einsatz. Auch der inzwischen 50jährige Spielertrainer Andi Schmidt, bekanntlich früher auch in FCÖ-Diensten, verzichtete auf einen eigenen Einsatz.

Einen ersten Warnschuss feuerte unser FCÖ bereits nach 60 Sekunden auf das TuS-Tor ab, doch Keeper Knopf konnte im Nachfassen den Ball in Händen halten. Mingolsheim präsentierte sich danach als zunächst Spielbestimmend und kam in der ersten Viertelstunde seinerseits zu drei mehr oder minder gefährlichen Offensivaktionen. Nach rund 15 Minuten konnte unsere Elf die Begegnung ausgeglichen gestalten und nutzte in der 20. Minute ihre erste echte Chance zur Führung: Der pfeilschnelle Markus Kerber setzte sich über rechts gut durch. Markus Zimmerer war perfekt mitgelaufen und drückte das gute Zuspiel von Kerber über die Torlinie. Die am 14. Spieltag neunte (!) 1:0-Führung für den FCÖ II. Leider hatte man nur vier Spiele davon am Ende siegreich gestalten können; dieses Mal wollte man es unbedingt besser machen. Leider folgte in der 36. Minute der Rückschlag in Form des 1:1, wobei dieser Treffer einer durchaus abseitsverdächtigen Position entsprang. Vielleicht aus Mingolsheimer Sicht ausgleichende Gerechtigkeit, denn zuvor war ein TuS-Akteur zu Unrecht zurückgepfiffen worden. Drei Minuten später beinahe der Schock für „Mengelser“, als deren Keeper einen einfachen Rückpass überschlug und das Leder gegen den Pfosten trudelte. In der 41. Minute nochmals eine gute Offensivaktion unserer Elf, doch Kerber konnte seinem Scherenschlag nach Liotta-Flanke nicht den nötigen Druck verleihen. Mit einem leistungsgerechten 1:1 wurden die Seiten gewechselt.

Hatte der zuletzt verletzte Torjäger Christian Konrad Mitte der ersten Hälfte seinen Comebackversuch gestartet, so musste er den zweiten Durchgang verletzungsbedingt leider wieder von außen verfolgen. Dieser Spielabschnitt wurde mit einer Chance für Mingolsheim eröffnet, doch FCÖ-Schlussmann Luciano Di Dio zeigte sich auf dem Posten (46.). In der 52. Minute das ganz dicke Ding für die Waldbuckelelf: Kerber hatte sich über rechts stark durchgesetzt, agierte dann aber zu uneigennützig, anstelle selbst aufs Tor abzuschließen; diese Chance verpuffte. Dafür sechs Minuten später eine ähnliche Aktion: wieder Kerber über rechts – Knopf konnte nur abklatschen – der zur Pause wiedereingewechselte Erol Isljami war zur Stelle und drückte den Ball über den Umweg Innenpfosten ins Tor. Mingolsheim schien nun verwirrt und hatte nur sechzig Sekunden später Glück, als Isljami den Ball wieder am Torwart vorbeibrachte, ein TuS-Abwehrspieler aber gerade noch so vor der eigenen Torlinie klären konnte. Kurz darauf verließ auch Isljami angeschlagen das Feld. Wie so oft in dieser Saison schien zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt etwas anzubrennen, umso unverständlicher wie man dann den Gästen in der 65. Minute doch den Ausgleich ermöglichte. Eine Hereingabe von links fand im Strafraum den Mingolsheimer Mjekiqi, der gegen gleich fünf (!) FCÖ´ler zum 2:2 einschießen konnte. Fünf Minuten später beinahe das 2:3 für „Mengelse“, nur um Haaresbreite flog das Leder am rechten Pfosten vorbei. In der 82. Minute parierte Di Dio zudem im Nachfassen. In den letzten Minuten wollten beide Mannschaften den Sieg. Unserem FCÖ boten sich dabei in den Minuten 85 und 90+1 zwei Möglichkeiten, um das Spiel für sich zu entscheiden: zunächst fand Kerbers Hereingabe über dieses Mal links keinen Abnehmer, dann traf der gleiche Spieler nur das Außennetz. Postwendend trat das eingangs Geschilderte ein: unsere Mannschaft übersah am langen Pfosten den jüngsten Gästespieler Cziborra. Der früher auch mal in unserer Jugend aktive 19jährige hatte keine Mühe zum aus TuS-Sicht umjubelten 3:2 einzuschießen. Fast eine Duplizität des 1:1, bei dem man den Gegnern ebenso im Strafraum viel zu viel Platz gelassen hatte. Unmittelbar danach erfolgte der Schlusspfiff.

Die Begegnung hatte mit Sicherheit keinen Verlierer verdient. Umso ärgerlicher, dass wieder einmal eine solche kollektive Unaufmerksamkeit zum alles entscheidenden Gegentor geführt hatte. Unsere Mannschaft muss solche Aussetzer unbedingt abstellen, sonst sieht sie schweren Zeiten entgegen, wenn diese nicht bereits angebrochen sind … Im abschließenden Vorrundenspiel gegen Menzingen gilt es unbedingt zu punkten!

E.W.